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Baby an Bord: Darauf müssen Eltern bei der Auto-Schale achten

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Von: Marcus Efler

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Wer Kinder im Auto chauffiert, muss sie sorgfältig sichern. Für die Fahrt mit Säuglingen in der Babyschale gelten besondere Regeln.

Kinderwagen, Wickeltisch, Großpackung Schnuller – war noch was? Richtig: Zu den wichtigsten Käufen werdender Eltern zählt natürlich die Babyschale. Ohne sie schafft es der Nachwuchs nicht mal von der Mutter-Kind-Station nach Hause. Dafür sorgt schon allein die Kindersicherungspflicht: Gemäß dem aktuellen Bußgeldkatalog werden eine Geldstrafe und Flensburger Punkte – so fragen Sie Ihren Punkte-Stand online ab – fällig, wenn man sein Kind ohne passendes Rückhaltesystem befördert.

Baby an Bord: Darauf müssen Eltern bei der Auto-Schale achten

Für Säuglinge wären das nach der bisherigen Norm ECE 44 Babyschalen der Klassen 0 (bis zehn Kilo Körpergewicht) oder 0+ (bis 13 Kilo). Schalen mit dieser Einstufung dürfen allerdings nur noch bis September 2023 verkauft werden. Für neue Kindersitze gilt bereits die europäische Norm i-Size (ECE 129), hier ist die Größe des Kindes relevant. Der Hersteller entscheidet selbst, bis wie viel Zentimeter seine Schale passt, und vermerkt das auf der Verpackung und dem Sitz, ebenso wie die entsprechenden Prüfsiegel.

Unabhängig von ihrer Größe dürfen Kinder in diesen Kindersitzen bis zu einem Alter von 15 Monaten nicht in Fahrtrichtung transportiert werden. Nur rückwärts gerichtete Sitze und Babywannen, die quer zur Fahrtrichtung eingebaut werden, sind zulässig. Sie schützen den Säugling bei einem Auffahrunfall vor schweren Verletzungen an Hals und Nacken. Erst wenn der Scheitel über den Rand der Schale hinausragt, ist es daher Zeit, auf ein anderes System zu wechseln.

Kleinkind in Babyschale im Auto
In der Schale ist das Baby gesichert – vorne aber nur mit deaktiviertem Airbag. (Symbolbild) © Philipus/Imago

Babyschalen: Auch gebrauchte können ok sein

Wenn es um einzelne Modelle geht, bieten Testberichte von Autozeitschriften, Autoclubs oder der Stiftung Warentest eine gute Orientierung. Wer angesichts dreistelliger Neupreise sparen will, findet in vergünstigten Auslaufmodellen von Markenherstellern oft eine gute Lösung. Auch eine gebrauchte Babyschale kommt infrage, sofern sie unbeschädigt ist und eine gültige Norm aufweist. Gurte dürfen außerdem nicht rissig sein oder ausfasern, die Gurtschlösser müssen einrasten und die Bedienungsanleitung muss vorliegen. Egal ob neu oder gebraucht: Ohne Ausprobieren geht gar nichts. Der Sitz muss zum Nachwuchs und Auto passen. Kind und Fahrzeug sollten daher bei der Findung des passenden Sitzes miteinbezogen werden.

Vorsicht bei der Auto-Schalen-Montage auf dem Beifahrersitz

Viele Eltern montieren die Babyschale am liebsten auf dem Beifahrersitz, um den Nachwuchs vom Steuer aus im Blick zu haben. Dann muss der Beifahrer-Airbag deaktiviert sein, was bei manchen Autos problemlos per automatischer Kindersitz-Erkennung oder Schalter möglich ist, bei anderen aber einen Werkstatt-Besuch erfordert. Bei einer Montage auf der Rücksitzbank erlauben spezielle Spiegel- oder Kamerasysteme aus dem Zubehörhandel den Sichtkontakt zum Kind.

Kompliziert wird es, wenn mehr als zwei Schalen oder Kindersitze auf der Rückbank untergebracht werden müssen: Oftmals ist der Mittelplatz im Fond dafür zu schmal ausgeführt, auch Ösen für das praktische Isofix-System sind hier selten zu finden. Als Alternative zu einem automobilen Fünfsitzer kommen Großraumlimousinen mit sechs bis neun Sitzplätzen in Betracht.

Babyschalen: Isofix ist praktisch beim Einbau

Beim Einbau sind die Angaben des Herstellers streng zu beachten. Weil sich nach einer längeren Nutzung Bedienfehler einschleichen können, ist es anzuraten, die Anleitung gelegentlich ein zweites Mal zu studieren. Generell am einfachsten gelingt der Einbau mittels Isofix-Befestigungsösen. Dabei handelt es sich um ein einfaches Arretier-System, bei dem ein separates Basis-Element der Babyschale mit einem Klick in zwei Metallschlaufen am Autositz einrastet und dort dauerhaft bleibt. Das geht bequem und schnell, Fehlbedienung ist fast ausgeschlossen. Die Schale selbst wird dann mit einem simplen Klicksystem darauf montiert. Bei der Befestigung mit einem Gurt hingegen gibt es Fehlerquellen, zum Beispiel weil der Gurt verdreht ist oder man ihn nicht fest genug anzieht.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Babyschalen: Dicke Jacken ausziehen

Der Fünf-Punkt-Gurt der Schale muss korrekt verlaufen, darf nicht verdreht sein und muss zudem eng anliegen. Als Faustregel gilt: Zwischen Gurt und Körper passen maximal zwei Finger. Dicke Kleidung wie Winterjacken zieht man am besten aus, weil sie die Schutzwirkung des Gurtsystems vermindert. Zu lange sollte man einen Säugling in seinen ersten drei Lebensmonaten ohnehin nicht in der Babyschale fixieren. Kurzstecken bis rund 20 Minuten sind ok, längere Fahrten bleiben laut ADAC besser eine Ausnahme, um die Belastung der Wirbelsäule gering zu halten und Beeinträchtigungen der Muskulatur- und Skelettentwicklung zu vermeiden. Außerhalb des Fahrzeugs sollte das Baby, satt in der Schale auf einem fahrbaren Rollgestell, in einem richtigen Kinderwagen liegen.

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