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Corona-Zahlen in Bayern steigen weiter - Aiwanger schießt deftig gegen Lauterbach und spricht von „Willkür“

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Von: Katarina Amtmann, Richard Strobl

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Die Corona-Zahlen in Bayern halten ihr hohes Niveau. Hubert Aiwanger schoss nun heftig gegen Karl Lauterbach. Alle News im Ticker.

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Update vom 30. Januar, 20.10 Uhr: Die Posse um den Genesenen-Status ist weiter nicht ganz ausgestanden. Das RKI hatte die Gültigkeit auf drei Monate verkürzt. Danach gab es wütende Reaktionen in der Politik über den Alleingang von Gesundheitsminister Karl Lauterbach* und RKI-Chef Wieler. Doch auch nach einem EU-Beschluss - der sechs Monate vorsieht - wollte Lauterbach nichts von einer Kehrtwende wissen und verwies auf die aktuelle Studienlage zu einer möglichen Ansteckung.

Nach CSU-Chef Markus Söder machte nun auch Freie-Wähler-Amtskollege Hubert Aiwanger seinem Ärger über diese Haltung Luft. „Genesenenstatus muss wieder 6 Monate gelten wie bisher und wie in der EU! Lauterbach muss seine willkürlich Reduzierung auf 3 Monate ändern“, schrieb er auf Twitter. Dazu setzte Aiwanger die Hashtags „Verhältnismäßigkeit“, „Vernunft“, „gesunder Menschenverstand“ und „Omikron ist nicht Delta“.

Corona-Inzidenz in Bayern steigt auch am Wochenende

Update vom 30. Januar, 10.44 Uhr: Die Sieben-Tages-Inzidenz in Bayern ist auch am Wochenende weiter gestiegen und hat die 1300er-Marke übersprungen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Sonntag einen Wert von knapp 1351 für den Freistaat, nachdem er bereits am Vortag bei 1301 gelegen hatte. Am Freitag betrug der Wert noch rund 1218. Der Freistaat liegt somit weiterhin deutlich über dem deutschen Durchschnitt. Bundesweit hatten sich am Sonntag 1157 Menschen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche angesteckt.

Corona-Update für Bayern: Zahlen steigen am Sonntag weiter

Bei den kreisfreien Städten und Landkreisen in Bayern lagen die Kreise Dachau und Starnberg am Sonntag mit jeweils einer Inzidenz von 2545 an der Spitze, gefolgt von der Stadt Rosenheim (2035). Den niedrigsten Corona-Wert im Freistaat hatte der mittelfränkische Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim (570). Die steigenden Corona-Zahlen machten sich am Wochenende auch in den Kliniken bemerkbar, nachdem in den vergangenen Wochen die Zahlen dort eher zurückgegangen waren.

Es mussten laut Divi-Intensivregister von Samstag auf Sonntag zehn zusätzliche Patienten auf den Intensivstationen aufgenommen werden. Auf den Intensivstationen der bayerischen Krankenhäuser lagen demnach am Sonntag 322 erwachsene Patienten - dies waren immer noch etwa zehn weniger als am vergangenen Wochenende.

Update vom 30. Januar, 8.32 Uhr: Ob aus Angst vor Corona oder wegen der Ablehnung des deutschen Staates durch die Eltern: Hunderte Schülerinnen und Schüler haben bayernweit seit Beginn der Corona-Pandemie vor fast zwei Jahren die Schule geschwänzt. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehr als 45 Landkreisen und kreisfreien Städten im Freistaat.

In vielen Fällen ergingen vor allem im aktuellen Schuljahr Bußgeldbescheide - zusammengerechnet waren es seit März 2020 allein bei den befragten Behörden weit mehr als 120.000 Euro. Etliche Verfahren sind den Angaben zufolge noch offen, weil Betroffene etwa Einspruch einlegten, die Zahlung verweigerten oder nicht auf behördliche Schreiben reagierten. Zu einem Mittel griffen die Ämter auf Weisung des Kultusministeriums aber bisher wohl so gut wie nie: Ein Kind unter Zwang oder per Polizei zur Schule zu bringen - denn zu den verpflichtenden Corona-Tests und der Maske dürfen die Schüler nicht gezwungen werden.

Pandemie-Phänomen treibt Behörden in Bayern um: „Sind tatsächlich alles Corona-Bußgelder“

Wie viele Bußgeldverfahren wegen coronabedingten Schulschwänzens bisher eingeleitet wurden, wird nicht zentral beim Kultusministerium erfasst. Der Umfrage zufolge dürften es bayernweit Hunderte sein - alleine das Landratsamt Oberallgäu verschickte seit März 2020 Bußgeldbescheide über insgesamt mehr als 15.600 Euro. „Das sind tatsächlich alles Corona-Bußgelder“, sagt eine Sprecherin.

Update vom 29. Januar, 11.13 Uhr: Die Corona-Zahlen in Bayern steigen (siehe Erstmeldung). Auch an Kitas und Schulen im Freistaat breitet sich das Virus aus. Mittlerweile ist jede achte Kita betroffen.

Stand Freitag fehlten 5,28 Prozent der bayerischen Schüler entweder wegen eines positiven Corona-Tests oder wegen Quarantäne im Unterricht, wie das Kultusministerium auf Nachfrage mitteilte. Von den rund 10.200 Betreuungseinrichtungen - von der Krippe bis zum Hort - waren laut Sozialministerium 1270 betroffen, das ist etwa jede achte.

63 Einrichtungen waren komplett, 876 teilweise geschlossen. In weiteren 331 Kitas waren dem Ministerium zufolge nur Einzelpersonen von Quarantänemaßnahmen betroffen. Das sind jeweils deutliche Anstiege im Vergleich zu den Werten eine Woche zuvor. Damals waren 49 Einrichtungen ganz und 691 teilweise geschlossen. In 230 waren Einzelpersonen betroffen.

Bei den Schülern hatten Stand Freitag 2,48 Prozent einen positiven Corona-Test, 2,8 Prozent waren in Quarantäne. Vor einer Woche hatte der Anteil der Schüler mit positivem Test noch bei 1,5 Prozent gelegen, in Quarantäne waren zu diesem Zeitpunkt 2,3 Prozent.

3 Bayern-Kreise über 2000: Söder drängt Lauterbach zu alter Strategie - und muss einstecken

Erstmeldung vom 29. Januar, 8.19 Uhr: München - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert von der Bundesregierung neue und verlässliche Maßstäbe zur Bewertung der Corona-Lage. Da die bisher im Fokus stehende Sieben-Tage-Inzidenz in der laufenden Omikron-Welle auch wegen mangelnder Testmöglichkeiten ihre vorwarnende Wirkung verliere, „brauchen wir ein neues Bewertungssystem, das sich an der Belegung der Krankenhausbetten orientieren sollte“, sagte der CSU-Chef gegenüber der Welt am Sonntag. „Nur so erfahren wir, ob das Gesundheitssystem stabil bleibt - oder ob eine Überlastung droht.“ Söder fügte an: „Der Bund ist gefordert, eine funktionierende und aussagekräftige Krankenhaus-Ampel auf den Weg zu bringen.“

Bayern: Söder äußert Corona-Forderung an die Ampel-Regierung

Weiter sagte Bayerns Ministerpräsident, diese Ampel müsse den Corona-Anteil an der Belegung der Krankenhäuser und eine mögliche Überlastung des Pflegepersonals berücksichtigen. Wichtig sei dabei: „Wir müssen wissen, wie viele Personen ausschließlich wegen Corona ins Krankenhaus kommen - und wie viele lediglich mit Corona.“ Zuvor hatte am Freitag auch der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, erläutert, dass in dieser Pandemiephase die reine Fallzahl nicht mehr entscheidend sei. „Wir müssen jetzt in erster Linie auf die Krankheitslast und die Krankheitsschwere schauen“, sagte er.

Konkret weist das RKI seit kurzem Schätzungen zu Infizierten mit Covid-19-Symptomen verschiedener Schwere aus. So liegen Schätzwerte zu Fällen auch unter der Schwelle von Krankenhausaufnahmen vor, etwa die Häufigkeit von Arztbesuchen.

Söder äußert Corona-Forderung an die Ampel - und erntet Widerspruch

Gegen das von Söder geforderte bundesweit anwendbare Warnsystem sprach sich aber Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) aus. Er sagte, die Hansestadt habe ihre Entscheidungen „immer an der konkreten regionalen Pandemielage ausgerichtet, die sich als Gesamtbild aus zahlreichen unterschiedlichen Faktoren ergibt“. Das Zusammenspiel der Faktoren sei komplex, so dass sich Entscheidungen nicht schematisch aus bundesweit einheitlichen Schwellenwerten ableiten ließen.

Auch Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) widersprach dem CSU-Chef. „Die Corona-Politik sollte sich um Verlässlichkeit bemühen und nicht die Bürger durch wechselnde Maßstäbe verunsichern.“ Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) nannte es derzeit am wichtigsten, die allgemeine Daseinsvorsorge zu sichern. Dazu gehöre der Schutz der kritischen Infrastruktur.

Corona regional: Das Update für Bayern

Corona-Zahlen in Bayern steigen drastisch - Drei Regionen mit Inzidenz über 2000

Die Lage in Bayern bleibt derweil angespannt: Die Inzidenz stieg am Samstag auf 1301,2 (Vortag: 1218).

Auch in München liegt die Inzidenz weiter hoch. Das Robert-Koch-Institut meldete für die Landeshauptstadt einen Wert von 1726,3. (kam mit dpa)

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