Mega-Belohnung soll Raub des Keltengoldes in Manching aufklären – war es der Remmo-Clan?

Noch immer fehlt jede Spur vom Keltenschatz, der vor vier Monaten aus dem Vorgeschichtsmuseum in Manching bei Ingolstadt geraubt wurde. Nun soll eine Belohnung über eine halbe Million Euro helfen, den Fall zu klären – und zu verhindern, dass der einmalige Schatz eingeschmolzen wird.
Ingolstadt – Knapp vier Monate ist es her, dass unbekannte Einbrecher aus dem Kelten und Römer Museum in Manching bei Ingolstadt 483 über 2000 Jahre alte Goldmünzen und einen Goldklumpen geraubt haben. Bislang fehlt von den Tätern jede Spur, auch wenn der Fund zweier Stemmeisen und eines elektrischen Messgerätes in einem Weiher bei Manching erfolgversprechend erschien.
Vor dem Raub hatten die Täter in einem Schalthaus der Telekom Kabel durchtrennt und somit die Weiterleitung des Einbruchalarms zum beauftragten Sicherheitsdienst blockiert. Zu dem Schaltraum hatten laut Landeskriminalamt 2000 Mitarbeiter Zutritt, die alle überprüft werden müssen, das benötigt Zeit. Auch 250 Spuren und 60 Hinweise müssten laut LKA noch abgearbeitet werden. Das sei zeitaufwändig.
500.000 Euro Belohnung sollen Einschmelzen verhindern
Der Ingolstädter Grünen-Bezirksrat Joachim Siebler (Grüne) fordert nun eine deutliche Aufstockung der bisher ausgelobten Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen. Bislang sind es 20 000 Euro.
Siebler: „Um die Goldmünzen vor dem Einschmelzen zu bewahren, muss eine Belohnung ausgesetzt werden, die deutlich über dem Goldwert liegt“. Er stellt sich eine Summe von 250 000 bis 500 000 Euro vor. Der Materialwert des Schatzes wurde bislang auf etwa 250.000 Euro geschätzt, der Sammlerwert auf 1,6 Millionen Euro.
Verbindung zu Remmo-Clan?
Einig sind sich übrigens alle Experten: Hinter dem Raub des Keltenschatzes stecken Profis wie der Berliner Remmo-Clan, der für den Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden und den Einbruch im Bode-Museum in Berlin verantwortlich gemacht wird. Gibt es eine Spur zu den Remmos? Wurden eine Verbindung zu ihnen geprüft? Sind die Funde im Weiher eine heiße Spur? Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt beantwortet diese Fragen nicht - „aus ermittlungstaktischen Gründen“.
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