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Strecke von München nach Salzburg bald dicht: Bahn will Strecken generalsanieren

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Von: Johannes Welte

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Die Bahn will bis 2030 ihre wichtigsten Strecken generalsanieren, damit ihre Züge in Zukunft pünktlicher fahren. 2027 wird die Strecke München-Salzburg an zehn Monaten zur Großbaustelle.

München – Die Bahn will weg von Kleinbaustellen, bei denen Gleise im laufenden Verkehr saniert werden und es pausenlos irgendwo klemmt. Stattdessen wird jetzt im Block saniert – und währenddessen die Strecke komplett gesperrt. Unter den 40 Strecken, die die Bahn als „Hochleistungsstrecken“ mit Sanierungsbedarf ausgemacht hat, gehört in Bayern neben der Bahnstrecke von Nürnberg nach Passau die Bahnstrecke München-Salzburg. Diese soll 2027 erneuert werden.

Sanierung in zwei Schritten geplant

Die Strecke, auf die Meridianzüge zwischen München und Salzburg bzw. Kufstein und Fernverkehrszüge aus bzw. nach Wien und Italien verkehren, soll in zwei Abschnitten generalsaniert werden. Das berichtete Wolfgang Weinhold, Programmleiter Generalsanierung Hochleistungsnetz am Montagabend ProBahn-Vertretern bei einem Online-Vortrag. Das Bundesverkehrsministerium muss den Plan noch absegnen.

Deutsche Bahn Ausbauknoten Halle
Die Bahnstrecke München-Salzburg wird 2027 zur Großbaustellle © Hendrik Schmidt

Dem zufolge wird im ersten Halbjahr die Strecke München Ostbahnhof-Rosenheim fünf Monate lang saniert. Im zweiten Halbjahr ist die Strecke Rosenheim-Freilassing dran. Die Bahn will Schwellen, Schotter, Gleise, Weichen, Signale und die Oberleitung austauschen. Auch Stellwerke und Bahnhöfe werden saniert. Bahnsteighöhen werden angepasst, Aufzüge nachgerüstet. Außerdem soll die Strecke mit dem neuen Zugbeeinflussungssystem ETCS nachgerüstet werden.

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Bahnstrecke soll schneller und zuverlässiger werden

Das ermöglicht kürzere Intervalle der Züge und erhöht die Kapazität der Strecke. In Prien und Kirchseeon sind zudem Überholgleise geplant. Die jetzigen Langsamfahrstrecken sollen dann der Vergangenheit angehören. Außerdem werden Weichen, die bislang durch ein baugleiches Modell ersetzt wurden, durch moderne Ausführungen ersetzt. Auch so manches Gleis könnte besser verlegt werden wie bislang, sodass auch etwas höhere Geschwindigkeiten möglich wären, so Weinhold.

Im Zentrum der Baustelle: Der Bahnhof Rosenheim
Im Zentrum der Baustelle: Der Bahnhof Rosenheim © Wikipedia/Johannes Vogel

Für Pendler und Touristen bedeutet die Generalsanierung eine Mega-Geduldsprobe. Die Bahn will 120 Busse anmieten, die über die Jahre von Großbaustelle zu Großbaustelle ziehen. Dafür werden 350 bis 450 Fahrer gebraucht. Die Frequenz des Schienenersatzverkehrs soll höher sein, als die der Züge. Nach Abschluss der Maßnahme sollen die Züge wieder pünktlich fahren – und möglichst zehn Jahre keine Baustelle mehr den Betrieb stören.

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