Beschwerden, Kritik und Dankesworte

Dachau - Etwa 80 Anwohner aus Dachau-Ost nutzten bei der Bürgerversammlung die Gelegenheit, um Fragen zu stellen, Kritik zu üben, aber auch, um sich zu bedanken.
Das Dauerthema „Verkehr“, vor allem wegen Lkws und Bussen in der Roßwachtstraße, wurde diesmal um zusätzlich entstehende Probleme erweitert. Simone Patscheider machte sich Sorgen, wie es wohl im Otto-Kohlhofer-Weg aussehen wird, wenn die neue Krippe „Neufeld“ in Betrieb genommen und die Wiese daneben bebaut ist. „Es ist jetzt schon chaotisch – Straßen sind eng, Gehwege fehlen“, beschwerte sie sich, „Müllabfuhr und Paketzusteller kommen kaum durch.“ Sie forderte die Verwaltung auf, die Erschließung der Straße neu zu überdenken, um „den Hol- und Bringverkehr abzukoppeln“. Oberbürgermeister Florian Hartmann versprach, ihre Anregungen an das zuständige Amt weiterzuleiten. Eine andere Anwohnerin stellte direkt in der Versammlung den Antrag, den Radweg vom John-F.-Kennedy-Platz zur Pollnstraße und zum Netto-Laden in der Friedenstraße zu verbinden und weiter bis zum Josef-Effner-Gymnasium zu verlängern. Die Mehrheit der Bürger stimmte diesem Antrag zu, demnächst wird er dem Verkehrsausschuss vorgelegt. Auch der soziale Wohnungsbau und konkret die Frage, wo neu ankommende Flüchtlinge wohnen sollen, interessierte die Bürger. „Das ist eine große Herausforderung für die Stadt“, antwortete der Oberbürgermeister. Jetzt schon seien über 400 Fälle für Sozialwohnungen, die es noch nicht gibt, vorgemerkt. Das Problem lasse sich aber nicht in ein paar wenigen Jahren lösen, sondern werde die Stadt die nächsten zehn bis 15 Jahre beschäftigen. Bürgerin Evelyn Neubauer ärgerte sich darüber, dass Krähen den schönen Abenteuerspielplatz verunreinigen: „Überall ist Krähenkot. Sie nisten sich gerade ein, dann wird es noch schlimmer.“ Vogelkot sei gefährlich für spielende Kinder, außerdem könnten die Krähen angreifen, begründete sie ihren Wunsch, etwas gegen die Vögel zu unternehmen. Hartmann bestätigte, dass es in Dachau vielerorts Probleme mit Krähen gebe. Sie stünden jedoch unter Artenschutz, die Möglichkeiten seien daher begrenzt. Auf Dreck, der nicht von Vögeln, sondern von Menschen kommt, wies Gertraud Schlugel hin. „Die Bushaltestelle am Ernst-Reuter-Platz schaut unmöglich aus“, bedauerte sie. Die Reihe der Beschwerden schloss Ilsa Senzeck mit einem Dank ab. Die seit über 60 Jahren in Dachau-Ost lebende Bürgerin lobte die gelungene Würm-Renaturierung und bedankte sich ausdrücklich. Mit kräftigem Applaus schlossen sich alle Anwesenden an.
yug