Studien belegen, dass die Biomasse von Insekten innerhalb der letzten 20-30 Jahre um über 75 Prozent zurückgegangen ist. „Eine dramatische Entwicklung, da Insekten neben ihrer Tätigkeit als Bestäuber auch als Nahrungsquelle z.B. für Vögel dienen“, sagte der Umweltbeauftragte der Gemeinde Karlsfeld, Stefan Grimm. Der Lebensraum Blumenwiese bekommt daher immer mehr Bedeutung. Die Gemeinde Karlsfeld hat bereits vor vielen Jahren das ehemalige Finkgelände gekauft und entwickelt dieses seither.
Im hinteren Bereich der Fläche finden sich vor Allem Gräser, die für Insekten eher weniger interessant sind. Um eine Blumenwiese zu etablieren, gibt es zwei Möglichkeiten: Ansaat oder Mähgutübertragung. Prinzipiell ist die Ansaat die „erfolgsversprechendere“ Möglichkeit, eine Wiese herzustellen. Dabei wird jedoch mit großem Gerät der Boden idealerweise mehrfach aufgerissen und bearbeitet. Da sich in diesem Gelände jedoch bereits vereinzelt Blumen angesiedelt haben, und der intensive Geräteeinsatz – neben den Kosten – auch Lebensräume zerstören kann, entstand die Idee der Mähgutübertragung, die durch die Unterstützung von Dani Stöckel, Anke und Günter Bernhardt, Reinhard Spillmann, dem zweiten Vorsitzender Bund Naturschutz Karlsfeld, Manfred Steinbauer, Heinrich Schneck sowie Julian Drabnitzke, Leiter Bauhof Grünanlagen, stattfand.
Am Hallenbad hat die Gemeinde Karlsfeld vor vielen Jahren bereits eine artenreiche Blumenwiese entwickelt. Insbesondere der Klappertopf ist dort vorhanden. Dieser ist eine Schmarotzer-Pflanze, der sich an die Wurzeln von Gräsern setzt und dadurch auf natürliche Weise das Wachstum der Gräser eindämmt.
Durch dieses Zurückdrängen und die dadurch geringere Konkurrenz, sollen sich mittelfristig Blühpflanzen etablieren und dadurch Lebensraum und Nahrung für Insekten hergestellt werden. Auf der Hallenbadwiese befinden sich unter anderem die Pflanzen Wiesen-Storchschnabel, Kartäuser-Nelke und Hornklee.