Über 900 Menschen wurden von 1939 bis Kriegsende von Schönbrunn in eine staatliche Anstalt verlegt. Für das NS- Regime war das Konzept der sogenannten „Volksgemeinschaft“ als „rassisch reine“ Abstammungsgesellschaft zentral. Die gesamte Sozial- und Gesundheitspolitik sollte sich am, im Vokabular der Nazis, „Erbwert“ des Menschen orientieren. Diejenigen, die als „erbkrank“ angesehen wurden, sollten durch Zwangsmaßnahmen an Heirat und Familiengründung gehindert werden. In Folge des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ aus dem Jahr 1933 wurden etwa 400.000 Menschen durch einen Gerichtsbeschluss zwangssterilisiert. Die Lesung fand unter der Schirmherrschaft von Bezirkstagspräsident Josef Mederer und Landrat Stefan Löwl im Dachauer Ludwig-Thoma-Haus satt.
Es lasen Frangiskos Kakoulakis, Anna Gesa-Raija Lappe und Stefan Merki, den Text schrieb Martín Valdés-Stauber, die szenische Einrichtung stammte von Felicitas Friedrich. Das Projekt wurde von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.