Dies bedeute keine Verpflichtungen für beide Seiten, die eingehalten werden müssten, erklärte Bittl. „Die Telekom könnte noch einen Rückzug machen, werden wir aber nicht.“ Mehrere Millionen Euro werde man investieren, er schätzte weit mehr als sechs bis acht Millionen Euro. „Eine gewaltige Summe“ konstatierte Haberl. Diese Investition sei eine „Win-Win-Situation für beide.“ Mit dem Cashback rechne man in 20 Jahren, so der Key Accout Manager.
Seit 2010 wurde der Breitbandausbau in Taufkirchen mit unterschiedlichen Programmen vorangetrieben. Der Bürgermeister erinnerte an 2016, als es einen „großen Schub“ gegeben habe, bei dem über 640 Haushalte mit 30 Kilometer Glasfaserleitungen und mindestens einer Geschwindigkeit von 50m/bit versorgt worden seien. 4,4 Millionen Euro wurden dafür investiert, 3,1 Millionen Euro gab es an Förderungen, 780.000 Euro habe der Eigenanteil betragen. Es sei aber auch ein „gewaltiger Bürokratieakt“ gewesen, den es damals abzuwickeln galt. Aber eine vernünftige Internetversorgung für die Bürger sei wichtig, obwohl dies „keine eigentliche Pflichtaufgabe der Gemeinde“ sei, so Haberl.
Während Corona sei es deutlich geworden, weil vermehrt Home-Office-Aktivitäten und Homeschooling stattgefunden hätten. Nun sollen weitere 3.700 Haushalte versorgt werden, durch einen eigenwirtschaftlichen Ausbau durch die Telekom, ein „weiterer riesengroßer Meilenstein und eine positive Nachricht“ für die Gemeinde. Denn es führe zu einem leistungsstarken Internet und zugleich zur Entlastung der Verwaltung. Der Gemeinderat habe das Vorhaben schon einstimmig beschlossen.
Dies freute Bittl, die Gemeinde hätte es aber nicht verbieten könnte, meinte er. Kunden, die vom Ausbau profitieren, müssten kein Telekom-Produkt nehmen, da Kooperationen mit 1&1, Vodaphone und O2 bestünden. Damit decke man bis zu 95 Prozent Marktanteil ab. Ausgebaut würden der Hauptort Taufkirchen sowie die Ortsteile Granting, Aham, Hubenstein und Moosen, betroffen wären 3.742 Haushalte, das seien 2137 Adressen im Ausbaugebiet.
Baustart sei für Oktober 2024 geplant, Bauende für 2026. 41 Kilometer Glasfaserkabel werden dabei verlegt und 92 Glasfasernetzverteiler neu aufgestellt. Den Ausbau werde man in Absprache mit der Kommune ausführen, um den Verkehrsfluss und die Behinderungen in der Gemeinde entsprechen gering zu halten.
Des Weiteren erhoffe man sich, dass man durch die Absichtserklärungen unnötiges Aufreißen der Gehwege vermeiden und Oberflächeninstandsetzungen entweder durch die Gemeinde oder Firmen der Telekom ausführen lassen könne.
Die Vermarktung der Hausanschlüsse starte ab Mai 2024. „Alle, die den Anschluss sofort beantragen, kriegen ihn kostenfrei, egal ob Anschluss beantragt wird oder nicht. Für den Glasfaseranschluss ins Haus werden keine weiteren Kosten anfallen.“ In einer Veranstaltung mit den Bürgern wolle man nochmals für den Anschluss werben.
„Es wäre schön, wenn jeder gleich sein Grundstück mit Glasfaser versorgen würde, dann müsste man nicht wieder aufreißen“, so Bittl. In Erding habe man einen Eigenausbau angemeldet, im Holzland habe man sich mit Verwaltungsleiter Karlheinz Miksch getroffen, aber der Ausbau müsse sich auch rechnen.
Auch Verwaltungsmitarbeiter Georg Schmittner, der die vorangegangenen Ausbaustufen federführend betreute, erklärte, man habe von Anfang an das Ziel gehabt, die Gemeinde flächendeckend mit Glasfaser, also auch die Außenbereiche, zu versorgen, weil dies auch ein entscheidender Standortfaktor für Gewerbe sei. Das Projekt der Telekom sei ein „Glücksfall“ für die Gemeinde, weil man damit diesem Ziel ein Stück näher komme. Momentan gebe zwar keine Probleme mit den Leistungen im Außenbereich, die bei 50 m/bit lägen. Aber die Zeit schreite voran, so der Projektleiter, und künftig sollte man mit mehr Leistung hinkommen, Fahrplan gebe es dafür aber noch keinen. til