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Vergiftete Köder verbreiten Angst

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Von: Birgit Lang

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Nägel, Nadeln, Schnüre und Fellreste liegen auf Werbeprospekt
Lange Nägel, scharfe Nadel, Schnüre und Fellreste wurden mit Fleischbrocken versteckt © til

Schon zwei Mal wurden in Heldenstein seit dem 3. März mit Nägeln, Nadeln und Gift gespickte Fleischbrocken von Unbekannten ausgelegt. Für Hinweise zur Ergreifung des Täters sind 2000 Euro Belohnung ausgesetzt

Heldenstein – Der Schreck fuhr Marcel K. in die Glieder, als er am vergangenen Sonntagnachmittag nach einem Spaziergang Fetzen eines vergifteten Hundeköders vor dem Hundebett fand. Sieben Zentimeter lange Nägel, die wie Zelt-Häringe aussahen, vier Zentimeter lange, dünne Nadeln, Fleisch- und Fellreste mit Schnursenkeln waren in dem Gewirr zu erkennen. Seine kleine Mischlingshündin Bonny hatte das Knäuel scheinbar vom Garten ins Haus geschleppt. Bex, sein großer Rhodesian Ridgeback hatte einen Teil des Köders schon heruntergeschlungen.

Ein weißer Hund und ein brauner Hund liegen gemeinsam im Hundebett und dösen
Die kleine Mischlingshündin Bonny hatte Glück. Bex, der große Rhodesian Ridgeback muss vielleicht operiert werden, weil er zwei Nadeln verschluckt hat © til

Bei dem 37-jährigen Familienvater und seiner Frau Christina schrillten sofort alle Alarmglocken, weil ihr 17 Monate altes Söhnchen Manuel gleich daneben saß. „Er ist ein aufgewecktes, neugieriges Kerlchen und hätte ebenfalls etwas schlucken können“, sagt seine Mama noch voll geschockt.

Sofort fuhr K. mit den Hunden in die Tierklinik Turmading, wo er den Notfall angemeldet hatte und wo beide sofort geröngt wurden. Benny hatte Glück, bei ihr reichte ein Brechmittel. Aber bei Bex Aufnahme waren deutlich zwei große Nadeln zu erkennen. Die scharfen Teile hatten sich an der Darmwand des achtjährigen Hundes verhakt. „Mit viel Glück werden die Nadeln mit dem Kot durch den Darm wieder ausgeschieden, wenn nicht muss der Rüde operiert werden“, erklärte ihm der Arzt. Nun heißt es bange warten. Umso schlimmer war es für das Ehepaar, weil Bex bereits vor zwei Jahren wegen eines Milz-Tumors operiert wurde und ihm die Ärzte damals nur noch 90 Tage Lebenserwartung gaben. „Es hat es gut weggesteckt und nun diese erneute Lebensbedrohung“, fürchtet sein Herrchen um ihn.

Dass manche Menschen einen solchen Hass gegen Tiere entwickeln sei schon arg genug, dass sie aber auch noch unschuldige Kleinkinder in Gefahr bringen, dafür hat der Vater keinerlei Verständnis. „Mir ist es wichtig, dass der Täter weiß, was er anrichten hätte können.“ Ein Menschenleben töten im schlimmsten Fall.

Noch ganz aufgelöst informierte der 37-Jährige sofort die Polizei in Mühldorf und verständigte die Gemeinde Heldenstein. Bürgermeisterin Antonia Hansmeier ließ sofort eine Warnmeldung auf der Homepage und Aushänge in den kommunalen Schaukästen sowie in Geschäften veröffentlichen. Mitarbeiterin Astrid Legler, ebenfalls Hundebesitzerin hat keinerlei Verständis für den Täter. Sie fuhr im Auftrag der Bürgermeisterin am Montag gleich Kinderkrippe, Kindergarten und Grundschule ab, um alle vor dem heimtückischen Täter zu warnen. Die Betreuer waren alle entsetzt und wollten die Kinder und ihre Eltern entsprechend warnen.

Belohnung

Marcel K. hat eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters/Täterin führen. Um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung wird gebeten. Diese können der Polizeiinspektion Mühldorf a. Inn unter Tel. (0 86 31) 36 73-0 mitgeteilt werden. til

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