Bürgermeister als Showmaster

Udo Ockel verzichtete beim Neujahrsempfang auf eine Rede im normalen Sinne. Dafür moderierte er die Ehrungen locker und unterhaltsam.
Kirchseeon – 15 der geladenen Gäste galt es beim Neujahrsempfang in Krichseeon zu ehren: Besonders erwähnenswert bei den Sportlern war Hindernisläufer Markus Häusler, der unter anderem bei der WM in Kanada und der EM in Andorra teilnahm. 20 bis 26 Kilometer lang ist eine Strecke, kann bis zu 2.000 Meter Höhenunterschied aufweisen, so Häusler auf der Bühne. Wie sportlich Kirchseeon weltweit vertreten ist, zeigt auch die Ehrung für Katharina Lang, die kurzfristig jedoch verhindert war. Sie wurde im Juni 2017 Vize-Europameisterin der deutschen Damenauswahl im Rollstuhlbasketball beim Turnier in Teneriffa.
Erfolgreich waren auch die kegelnden Herren um Stefan Vogt, die bei den bayerischen Meisterschaften „Herren-Tandem“ Platz zwei belegten. Ockel bekannte bei dieser Gelegenheit, dass er nur sehr selten zum Kegel gehen würde. Und wenn, dann würde er am nächsten Tag Muskeln spüren, von denen er nicht einmal wusste, dass es sie geben würde.
Auszuzeichnen waren auch Gewerbetreibende (Raumausstattung Hietl, Bäckerei Rau, Buchladen Dressler), die jahrzehntelang Stammkundschaft aufgebaut und gepflegt haben. Zudem erhielten Christian Ortmaier als ausgeschiedener Kommandant der Marktfeuerwehr sowie Josef Götz für ein viertel Jahrhundert als Vorstand beim Trachtenverein Seetaler Ehrenabzeichen der Marktgemeinde.
Und obwohl der gastgebende Bürgermeister auf einen Rückblick mittels einer Rede verzichtete und sich hauptsächlich den zu Ehrenden widmete, dauerte es 100 Minuten, bis der offizielle Teil Veranstaltung beendet war. Und Udo Ockel verzichtete zwar auf einen Blick zurück, warf aber einen nach vorne und stellte den Anwesenden die Frage: Wie gehen wir mit unserer Umwelt um? „Ich bin grüner als Ihr denkt“, sagte er. Ockel gab zu bedenken, dass in Deutschland jedes achte Lebensmittel weggeschmissen würde, das wären 82 Kilogramm pro Bundesbürger, insgesamt 6,7 Millionen Tonnen. Auch hierfür werde Energie verschwendet - für die Herstellung, die Versorgung, die Entsorgung. Man könne sich - nicht nur - zu Jahresbeginn ja überlegen, wie Energieverbrauch reduziert werden könnte. Als Beispiele nannte er die ATSV-Halle, die nun mit Pellets beheizt werde; ein kleiner Schritt zwar, aber immerhin. osw