Eine Kulturidee geht baden
Vaterstetten bekommt kein „Kulturbad“. Denn die Kosten für den nötigen Umbau sind höher als ursprünglich angenommen.
Vaterstetten – Nach dem Online-Konzert im abgelassenen Schwimmbecken des alten Hallenbades war die Idee fast logisch gewesen. Warum nicht das ehemalige Bad interimsmäßig als außergewöhnlichen Veranstaltungsort für Konzerte, Ausstellungen und Performances nutzen? Mit diesem innovativen Kulturkonzept könnte die Gemeinde sogar Furore machen, argumentierte Christl Mitterer (CSU) vergangenen September.
Doch darauf wird nichts. Zu teuer, trug Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vor. So hatte die Bauverwaltung bei ihrer Überprüfung festgestellt, dass der Fliesenbelag im Schwimmbecken zu glatt sei. Damit dort niemand ausrutscht, müssten entsprechende Matten verlegt werden. Kosten laut Rathaus: Etwa 11.250 Euro. „Zudem hätte dies auch den Charme des Schwimmbades genommen“, meinte Spitzauer.
„Es ist jammerschade um diese coole Location“
Außerdem müsste man im Beckenbereich Fluchttreppen einbauen, da die bestehende Treppe im Nichtschwimmerbereich zu eng ist. Macht weitere 10.000 Euro. Plus nochmal 50.000 Euro für ein entsprechend konstruiertes Schutzgeländer entlang des Beckenrands, das die Sicht auf die Künstler nicht versperren darf. Mitterer war in ihrem ursprünglichen Antrag von insgesamt 10.000 Euro inklusive Ertüchtigung der Toilettenanlagen ausgegangen.
„Es ist jammerschade um diese coole Location“, bedauerte Mitterer, die auch ehrenamtliche Kulturreferentin der Gemeinde ist. Doch der Nutzen stehe in keiner Relation zu den Kosten. Als sie den Antrag gestellt habe, habe es gar nicht so katastrophal ausgeschaut. Doch Sicherheit gehe vor. „Ich bin traurig, aber ich verstehe es.“ ick