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Das Mitfahrbankerl

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An 20 Plätzen in Grafing könnte ein sogenanntes Mitfahrbankerl stehen. © Kees

Die Transition Town Initiative Grafing plant eine unkonventionelle Mitfahrgelegenheit: Die Mitfahrbank.

Grafing – Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre gab es in einigen Städten der Bundesrepublik die sogenannte Rote-Punkt-Aktion. Als Protest gegen Fahrpreiserhöhungen im Öffentlichen Nahverkehr entwickelte man eine selbst- organisierte Alternative: wer einen Roten Punkt auf der Windschutzscheibe seines Autos kleben hatte, signalisierte, dass er bereit ist, andere mitzunehmen. 

Seit damals sind einige Jahrzehnte vergangen, die politische Haltung vieler Gruppierungen in der Gesellschaft hat sich verändert. Verändert hat sich auch das Bewusstsein. Dennoch entwickeln sich auch gegenwärtig Initiativen, die durchaus eine Verwandtschaft zu diesen einstigen Aktivitäten haben, wenn auch die Motive völlig andere sind. In Grafing zum Beispiel entwickelt die Transition Town Initiative derzeit das sogenannte „Mitfahrbankerl“. Man will die Gemeinschaft der Grafinger stärken: an verschiedenen Orten in der Stadt sollen Bänke aufgestellt werden – wer darauf sitzt, kann ein Schild mit seinem Wunschziel hochhalten und jemand anders kann ihn mit seinem Auto dann mitnehmen. Nach der Transition Town Initiative Grafing kommt man nun ins Gespräch und kann miteinander „die Freude des Schenkens und Beschenktwerdens genießen.“

 Außerdem soll durch die Aktion der innerörtliche Verkehr vermindert und der Zusammenhalt der Bevölkerung gestärkt werden. „Es könnte zum Beispiel jemand auf einem Bankerl im Norden von Grafing sitzen und ein Schild „Haidling/VHS“ in den Händen halten oder jemand sitzt bei der VHS auf der Bank und hält ein Schild „Bahnhof“ den Autofahrern entgegen oder bei der evangelischen Kirche sitzt jemand und möchte zum „Sportzentrum/Schwimmbad“ und so weiter. Wenn ein Autofahrer sowieso in der gewünschten Richtung unterwegs ist, dann hält er an und nimmt den „Bankerlsitzer“ einfach ein Stück mit.“ So die Idee. 20 Plätze für Mitfahrbankerl hat man zwischenzeitlich sogar schon ausfindig gemacht. Fest verbunden an so einer Bank sollen die Richtungsschilder sein. Und Finanzieren will man die Aktion über Spenden. Tatsächlich haben sich auch bereits Menschen bereit erklärt, sich an den Kosten zu beteiligen, so wird erzählt.Kees

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