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Mitfahrtag – Geteilter Weg ist halber Verkehr

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Das Mitfahrbankerl in Grafing © Foto: Kees

Zum Aktionstag Mitfahrbänke am 28. Juli gibt es eine große Rallye

Landkreis – Am 1. Dezember 2017 fand die feierliche Einweihung der ersten Mitfahrbank im Landkreis statt. Sie steht am S-Bahnhof Grafing. Seitdem hat sich viel getan: in Grafing existieren inzwischen vier Mitfahrbänke, in Aßling und Pienzenau jeweils eine und in Glonn sollen es bis zum Dorffest am letzten Juliwochenende voraussichtlich elf Bänke sein. Das Prinzip dieser Mitfahrgelegenheiten für jedermann ist ganz einfach: die Mitfahrbänke stehen im Öffentlichen Raum. An ihnen sind Schilder mit möglichen Zielen angebracht. 

Wer von jemandem mit dem Auto mitgenommen werden will, hält einfach das Schild mit seinem Wunschziel hoch und kann dann von einem Fahrzeug, das hält – und eben dieses Ziel hat – mitgenommen werden. Sollte das Ziel auf den Schilden nicht dabei sein, so kann man sich auch selbst eines basteln, erzählen die Initiatoren aus den Reihen der Transition Town Initiative Grafing. Wichtig sei der Blickkontakt mit dem Fahrer, wird verraten. „Wenn einem die anhaltende Person nicht sympathisch ist, kann man höflich mitteilen, dass auf jemanden gewartet wird, den man kennt.“ 

Ein wenig erinnert dieses Konzept ans einstige Trampen oder auch an die legendäre Rote-Punkt-Aktion in einigen deutschen Städten Ende der sechziger Jahre, bei der man gegen Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr demonstrierte und ein Netzwerk von privaten Mitfahrten organisierte. Wer damals den roten Punkt an seinem Fahrzeug hatte, war bereit, andere mitzunehmen. Die Gründe heute sind andere, es geht um Umweltschutz, aber auch um ein kommunikatives Miteinander und um mehr Sitzbänke zum Ausruhen im Öffentlichen Raum. Am Samstag, 28. Juli veranstalten die Initiatoren dieser Mitfahrbänke nun einen Aktionstag. „Von Mitternacht bis 17Uhr sind alle Bürger eingeladen, die Bänke zu testen und verschiedene Richtungen auszuprobieren. Autofahrer werden gebeten, freundliche Menschen mitzunehmen.“ 

Allerdings sollten die Autofahrer keine extra Touren machen, sondern lediglich die Kilometer zurücklegen, die sie sowieso fahren. „Je mehr Leute mitmachen, desto sichtbarer und bekannter werden die Bänke und umso schneller wird es dann im Alltag funktionieren, mitgenommen zu werden. Da in Aßling und Glonn an diesem Samstag Feste stattfinden, lohnen sich die Fahrten an diesem Tag ganz besonders.“ Zum Mitfahrtag wird auf dem Grafinger Marktplatz ein Infostand eingerichtet, an dem man sich über das Projekt informieren kann. Dort bekommen Mitfahrer auch einen Aufkleber mit einem „Klappt“-Logo darauf, den sie den mitnehmenden Autofahrern überreichen sollen, damit diese ihn wiederum gut sichtbar an ihrem Wagen anbringen. Außerdem erhält man dort auch einen Rallyezettel. Auf dem sollen die Mitfahrer Startpunkte und Zielorte notieren und den ausgefüllten Zettel bis 17 Uhr am Infostand wieder abgeben. Das Ganze ist nämlich mit einem Wettbewerb verbunden. „Derjenige mit den meisten Fahrten, die Länge der Strecke ist dabei belanglos, bekommt einen Preis. 

Unabhängig von der Anzahl der Fahrten wird auch noch die lustigste, spannendste, schönste oder ungewöhnlichste Geschichte prämiert. Außerdem gibt es einen tollen Trostpreis für die längste Wartezeit.“ Übrigens können auch Autofahrer mitmachen und gewinnen. Wer eine Geschichte abgeben will, der kann eine solche handschriftlich am Infostand abgeben oder bis 17 Uhr per Email an transition-grafing@web.de schicken. Die Siegerehrung findet dann am Grafinger Bürgerfest statt. Kees

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