In einer Zählung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft wurden 2.292 verschiedene Apfelsorten in Bayern nachgewiesen. Dieser Reichtum macht den Unterschied. Besonders auf den regionalen Streuobstwiesen und in den heimischen Gärten ist die Sortenvielfalt zu bewundern.
„Die Ernte ist von der Witterung und anderen Einflüssen abhängig. So variiert jedes Jahr ganz selbstverständlich der Geschmack und auch die Farbe. Die letztjährige Ernte ist bereits aufgebraucht – deshalb zählt jeder Apfel“, erklärt Marie-Luise Braun, 1. Vorsitzende der Solidargemeinschaft Ebersberger Land
Die Witterung und andere Einflüsse hätten es dieses Jahr gut gemeint mit den Äpfeln, so Stefan Silbernagel, Landwirt mit rund 400 Apfelbäumen im Netzwerk Unser Land. „Die Obstbäume haben die Trockenheit nicht so gespürt, weil Apfelbäume im tiefgründigen Boden genug Wasser gefunden haben. Die Blüte im Frühjahr war ganz gut und auch der Schädlingsbefall hält sich in Grenzen. Nur der Apfelwickler ist zu beobachten. Aber der darf auf der Streuobstwiese auch leben – es wird ja nicht gespritzt“, resümiert er das Apfeljahr.
Die Sortenvielfalt spiegelt sich auch bei den Sammelterminen wider. Aufgrund der Witterung findet die erste bereits Anfang/Mitte September statt. Denn viele Äpfel fallen aufgrund des geringen Niederschlags bereits von den Bäumen. Die späteren Sorten werden bis Mitte Oktober hinein gesammelt.
„Wir haben schon viel Einfallsreichtum bei den Sammlungen gesehen. Vom Autoanhänger gefüllt mit Säcken voller Äpfeln über den praktischen Big Bag bis hin zum umfunktionierten Wäschekorb – einmal kamen die Äpfel sogar in einer unbenutzten Mülltonne ‚angefahren‘. Es ist immer wieder ein buntes Schauspiel – und eine große Freude, wenn der Saft ab Ende Oktober das erste Mal verkostet werden kann“, erzählt Braun.
Die Sammlungen finden am 10. und 24. September, 8.und 22. Oktober von 9 bis 13 Uhr bei Martin Hutterer, Hüttelkofen 7, in Bruck statt. Bäume, die nicht abgeerntet werden, können der Solidargemeinschaft Ebersberger Land gemeldet werden. Alle Informationen zur Streuobstsammlungen finden Sie auf www.unserland.info. red