Die Figur des verkaterten, mürrischen Antihelden ist nicht neu. Hier hadert der vom Glauben abgefallene Weihnachtsmann mit seinem Schicksal, auf ewig Geschenke verteilen zu müssen an Menschen, die sowieso nicht an ihn glauben. Er zofft sich mit seinen Rentieren, klaut Schnaps, Bier und Plätzchen bei seinen Häuser-Touren.
Erst der Hilferuf eines kleinen Mädchens über ein Walkie-Talkie reißt den gefallenen Heiligen aus der Lethargie. Gangster haben eine Villa gestürmt und die Besitzer als Geiseln genommen. So greift der Weihnachtsmann noch einmal zu seinem geliebten Hammer – um den Gangstern die wahre Bedeutung von Weihnachten einzuprügeln!
In bester Ein-Mann-gegen-alle-Manier entspinnt sich in der protzigen Villa eine chaotische Prügel-Orgie, die so manche Weihnachts-Deko zu Bruch gehen lässt. Trotz seiner übermenschlichen Fähigkeiten wird der aus der Form gekommene Weihnachtsmann laufend verdroschen, niedergeschossen und k.o. geschlagen. Mit kreativen Kamera-Einfällen und einem Händchen für absurde Komik spielt der Film in den Action-Sequenzen seine stärkste Karte aus.
Ein Problem von Violent Night ist jedoch die mit knapp zwei Stunden zu lange Laufzeit. Auf jede Auseinandersetzung folgen lange Minuten des Leerlaufs. Die Figuren entsprechen eher Karikaturen als dreidimensionalen Charakteren, was einerseits als Hommage an die einfach gestrickten Actionfilme der 80er Jahre gesehen werden kann, andererseits aber nicht mehr dem heutigen Standart entspricht.
So funktioniert Violent Night als respektlose, spaßige Action-Sause, die den großen Weihnachtsklassikern aber nicht das Wasser reichen kann. Unsere Wertung: 7/10