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Neu im Kino: PLANE ist ein flacher Echte-Kerle-Actionreißer mit viel Feuerkraft und Testosteron

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Von: Philip Heggmair

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Zweckgemeinschaft wider Willen: Der Kapitän (Gerard Butler, li.) und sein Gefangener (Mike Colter) heizen den Piraten ein
Zweckgemeinschaft wider Willen: Der Kapitän (Gerard Butler, li.) und sein Gefangener (Mike Colter) heizen den Piraten ein © Lionsgate Films

Kino – Gerard Butler und Mike Colter legen sich im philippinischen Dschungel mit schwerbewaffneten Kidnappern an - ein kurzweiliger, auf die Grundelemente des Genres reduzierter Actionstreifen für den nächsten Männerabend im Lichtspielhaus.

Turbulenzen, Absturz, gestrandet, entführt – nein, es läuft nicht für Kapitän Brodie Torrance (Gerard Butler), der zum Jahreswechsel sein kleines Flugzeug durch eine Schlechtwetterlage manövrieren soll. Nachdem ein Blitz die Elektronik an Bord lahmlegt, ist eine Notlandung irgendwo im philippinischen Dschungel die letzte Lösung. Doch kaum haben die Überlebenden sich aus der Maschine befreit, schlägt das nächste Unglück zu: Eine skrupellose Gruppe philippinischer Rebellen nimmt die Insassen als Geisel, um Lösegelder von der Regierung zu erpressen.

Dabei übersehen sie – wie könnte es anders sein – den Kapitän, der auf Erkundungstour die nähere Umgebung absuchte. Ihn begleitet der Häftling Louis, der nach dem Flug eine Verurteilung wegen Mordes antreten müsste. Die Situation aber erfordert nun vor allem eines: zusammenhalten und überleben!

Mehr gibts nicht an Story im neuen Actionthriller des französischen Regisseurs Jean-François Richet, der bereits die zweiteilige Gangstersaga „Mesrine: Public Enemy No. 1“ furios auf die große Leinwand brachte. In PLANE streicht er Tiefe, Anspruch und Charakter-Konflikte, um seinen Plot vorwärtszupeitschen. Das heißt: Handgemachte Action aus allen Rohren, realisiert ohne künstliche CGI-Bluteffekte. Gut und Böse sind ohne Grauzone getrennt, Probleme werden mit vollautomatischen Waffen gelöst.

Plane läuft seit Februar in den Kinos
Plane läuft seit Februar in den Kinos © Lionsgate

Trotz der naiven, an die 1980er erinnernden Prämisse funktioniert PLANE vorzüglich, da ein Gefühl dauerhafter Anspannung jede Prätention überflüssig macht. „Kämpfe oder Stirb!“ wird 100 Minuten lang zum tongebenden Mantra.

PLANE verzichtet ebenso darauf, als „Stirb Langsam“-Kopie abgestempelt zu werden. Zu einer vielzitierten „Einer gegen alle“-Situation kommt es nie; die Überlebenden und Piraten stehen sich als Fronten gegenüber, die sich unweigerlich gegenseitig dezimieren.

Nach diversen Prügeleien und Schleichsequenzen spielt Regisseur Richet zum Finale seine stärkste Karte: Eine fast zwanzigminütige Massenschießerei mit Sturmgewehren, Raketenwerfern, Pistolen und einem großkalibrigen Snipergewehr, das Menschen gleich meterweit durch die Luft katapultiert. Selbst das Flugzeug wird zur Waffe.

So flach und eindimensional PLANE auf dem Papier auch aussieht – er liefert technisch sauber gemachte Hau-Drauf-Action, die den Bildschirm erzittern und das Trommelfell pfeifen lässt. Hochentzündliches echte Kerle-Kino für den nächsten Männerabend. PLANE läuft jetzt im Cineplex Erding. Unsere Wertung: 7/10

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