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Take Off des Fliegerhorstes

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Seinen Stellvertreter Stefan Schmid-Schickhardt (r.) stellte Oberst Thomas Hambach (l.), der sich mit seiner Frau Sabine hier in Erding „sauwohl“ fühlt, beim Neujahrsempfang des Fliegerhorstes Erding vor. © Foto: Brückner

Konkrete verbindliche Daten für Veränderungen am Fliegerhorst Erding konnte der Standortälteste, Oberst Thomas Hambach, beim Neujahrsempfang nicht nennen. Aber: der letzte instandgesetzte Tornado fliegt voraussichtlich im September diesen Jahres hier ab und markiert den „Einstieg in den Ausstieg“.

Erding – Viele Gäste waren gekommen, das Defilee dauerte lange. Auch wer pünktlich kam, musste sich in der Reihe anstellen. Hambach und seine Frau Sabine haben das bayerische Lebensgefühl schon inhaliert. „Wir fühlen uns hier sauwohl“, sagte er in seiner Ansprache. Seit nicht mal einem Jahr (4. März 2013, Kommandoübergabe 11. April) wurde ihm offiziell die Führung des Waffensystemunterstützungszentrums 1 übergeben. Gekommen ist er aus Berlin, aus dem „thematisch eher esoterischen und wolkenschiebenden Bereich der Militärpolitik“, wie er sagte. Doch die intensive und enge Verbundenheit zwischen Fliegerhorst und den Bürgern der Stadt hat es ihm angetan. Besonders bei der „Aktion Erbse, Soldaten helfen“, sei ihm dies aufgefallen. Er konnte ein Rekordergebnis verkünden: eine 5 steht diesmal vor dem fünfstelligen Spendenergebnis. „Und ich hoffe, dass der Oberbürgermeister und ich Sie alle bis nächstes Jahr weiter so hungrig halten können“, scherzte er. Er lobte den Einsatz der Angehörigen des Fliegerhorstes an vier Wochenenden vor Weihnachten und den Wochen davor. Besonders erwähnte er in diesem Zusammenhang Oberstleutnant Thorsten Ganzer, der die Projektleitung innehat. Nach einer Gedenkminute für alle Angehörigen der Bundeswehr und der Partnernationen, die in Ausübung ihres Dienstes das Leben verloren haben, verwundet oder verletzt wurden, und vor allem auch für seinen Vorgänger, Oberst Michael Rethmann, der im vergangenen Jahr bei einem tragischen Motorradunfall tödliche Verletzungen erlitt, begrüßte Hambach etliche Gäste namentlich. Ellenlang war die Liste, zu der auch Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes zählten, weil derzeit die Einkleidung der Aktiven am Fliegerhorst läuft. Und Hambach konnte seinen Stellvertreter Oberst Stefan Schmid-Schickhardt vorstellen, der seit 1. Januar hier ist, aber erst am 11. Februar die Geschäfte als Einsatzstabsoffizier und Vize-Kommandeur übernimmt. Er verwies auch auf die Einsätze von 150 Soldaten beim Juni-Hochwasser und betonte in diesem Zusammenhang, wie wichtig die zivilmilitärische Zusammenarbeit im Inland ist. durch die Auflösung des Standortes Erding gehöre auch die Kreisstadt mittelfristig zu den „weißen Landkreisen“, die ohne Präsenz seitens der Streitkräfte auskommen müssten. Irgendwann werde sich das Landeskommando darum kümmern, aber bis es soweit sei, werde der Fliegerhorst diesen Auftrag weiter engagiert ausführen und sich aktiv darum bemühen, die Zuständigkeit für den Landkreis Freising übertragen zu bekommen. Ein Zeichen dafür war die Anwesenheit des dortigen Oberbürgermeisters Tobias Eschenbacher, über dessen Besuch sich Erdings Oberbürgermeister Max Gotz sehr freute. „Ich komme schon viele Jahre zum Neujahrsempfang, aber das habe ich noch nie erlebt“, sagte er. Am meisten habe ihn erfreut, dass in diesem Jahr keine neuen Reformen angekündigt worden seien. Er lobte den Schwenk der neuen Bundesverteidigungsministern Ursula von der Leyen, die versuche, die Menschen bei all den Reformen auch mitzunehmen, was bisher eher vermisst worden sei. „Wenn nicht der Staat und das Verteidigungsministerium dafür zuständig sind, wer dann?“, fragte er. Bei Fingerfood und zu den Klängen von Musikern der Kreismusikschule unter Leitung von Ursula Adelsberger ergaben sich nach den Reden noch nette Gespräche unter den Anwesenden, zu denen neben Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Handel auch Empfänger von Geldern aus der „Aktion Erbse“ zählten.ab

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