Schlech zog bereits mit 16 Jahren in den Ersten Weltkrieg, 1919 absolvierte er das Abitur und begann Tiermalerei an der Kunstakademie München zu studieren. Dort traf „Schorschi“ auf Kunststudenten zu denen er eine lebenslange Freundschaft unterhalten sollte: Franz Xaver Stahl, Rudi Schacht, Hans Böhme und Max Ohmayer.
Die Studienzeit im München der 20er Jahre war für die angehenden Kunstmaler eine schöne Zeit, wie Schlech es später oft erzählte. München war voller internationaler Kunststudenten, das „Leben an der Akademie war bunt und aufregend“, betonte er immer wieder. Man traf sich zum gemeinsamen Malen und Diskutieren, man plante und unternahm zusammen Reisen und Malausflüge und man feierte gerne zusammen.
Schlech unterhielt nach dem Studium eine kleine Wohnung mit Atelier in München. Für die immer mehr werdenden Aufträge und Arbeiten, zum Beispiel als Reklamekünstler für die Firma Fiat oder viele Gebrauchsgrafiken, benötigte er eine Hilfe für Büroarbeit und einfache künstlerische Arbeiten. Diese fand er in der jungen Kunstgewerblerin Margarete Gruber. 1936 heirateten die beiden.
Nie Mitglied der NSDAP
1938 beteiligte sich Schlech an der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst. Der NSDAP trat er nie bei, reichte aber in den Jahren 1938, 1940, 1943 und 1944 Gemälde zur Ausstellung ein. 1938 zog das junge Ehepaar an den Chiemsee. Als Tiermaler ausgebildet, änderte er dort nach einer Augenoperation sein Sujet: Als Dank an das Sehendürfen malte er die geliebte Chiemseegegend, Landschaften, Waldstücke und Berge zu allen Jahreszeiten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sich Schlech mit 13 Ölgemälden an der ersten Kunstausstellung in Prien im besetzten Deutschland
Am 14. Januar 1952 verstarb Schlech. Sein großer künstlerischer Nachlass zeigt in der Hauptsache Gemälde und Zeichnungen bayerischer Landschaften: Einsame Wege, wilde Vegetation, unbegradigte Bachläufe, halbverfallene Torfhütten, Fuhrwerke von Ochs und Pferd gezogen, Heumandl, bunte Obstgärten voller alter Sorten und viele andere, liebevoll betrachtete und auf die Leinwand gebannte Details einer urtypischen bayerischen Landschaft.
Margarete Schlech heiratete elf Jahre nach dem Tod ihres ersten Mannes dessen Freund und Kollegen Franz Xaver Stahl. So kam Schlechs Nachlass nach Erding und wird im Museum Franz Xaver Stahl in vier Räumen gezeigt.
Nächster Museumssonntag
Der nächste Museumssonntag ist am 6. Februar von 14 bis 17 Uhr: Landshuter Straße 31 in Erding. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln. Für Auskünfte: (0 81 22) 40 81 60 oder (01 71) 8 09 51 20.
Heike Kronseder