Auf dem Gelände der Firmen Rohrdorfer, HASIT und Fehlberger fand die Rettungshundestaffel ideale Prüfungsbedingungen vor. In Trümmerhaufen, Lagerflächen von Steinen, Rohren etc. und in den Gebäuden wurden zwei Tage lang Verstecke gebaut. Denn bei der Prüfung muss der Hund auch ohne Sicht auf die „verschüttete“ Person diese sicher anzeigen. Dies erfordert besondere Fähigkeiten vom Hund, der sich hier ganz auf seine Nase verlassen muss. Nicht nur das, auch trittsicher und furchtlos und dabei sehr selbstständig arbeitend sind wichtige Eigenschaften, die ein Trümmerhund mitbringen muss.
Die Prüfung besteht insgesamt aus vier Teilen. Sie beginnt mit einer theoretischen Prüfung für die Hundeführer. Der zweite Teil ist die Gehorsamprüfung, in der sich Hund und Hundeführer als Team mit verschiedenen Übungen wie Fuß, Sitz, Steh und Platz präsentieren. Auch muss der Hund sicher abgelegt werden – hier entfernt sich der Hundeführer und der Hund sollte auf seinem Platz etwa 10 Minuten ruhig liegen bleiben. Guter Gehorsam ist in den (oft gefährlichen) Trümmerlagen unabdingbar!
Danach folgt die sogenannte Gewandtheitsprüfung, in der der Hund über verschiedene Geräte gehen muss: eine Wippe, eine Fassbrücke, eine Leiter und durch einen Tunnel. Der Hund muss diese Aufgaben ruhig und sicher erfüllen und jederzeit gestoppt werden können. Auch dieser Prüfungsteil ist kein Selbstzweck, denn in den Trümmern müssen Hunde beweglich sein und auch mit wackelnden, scheppernden Untergründen zurechtkommen. Und manchmal ist der Zugang zu einem eingestürzten Gebäude nur über eine Leiter möglich. Nur wer diese ersten drei Teile besteht, kommt in die eigentliche Suche, bei der der Hund in einer Maximalzeit von 20 Minuten mehrere versteckte Personen finden muss. Bei der Suche darf sich der Hund nicht von Lärm, Qualm und anderen Menschen ablenken lassen. Als Versteckhelfer kann es manchmal ganz schön eng und ungemütlich werden. „Ich bin das gewohnt, da ich schon einige Jahre auch im Training der Trümmerhunde dabei bin“, lacht Kathrin Lichtenauer. Trotzdem ist es jedes Mal eine Erleichterung, vom Hund gefunden und durch Bellen angezeigt zu werden. Insgesamt haben an den beiden Tagen mit neun Teams etwas mehr als die Hälfte die sehr anspruchsvolle Prüfung bestanden. Kein Tier ist so lange und so eng mit der Kulturgeschichte des Menschen verbunden, wie der Hund. In der Trümmerarbeit im BRK konnten das die Vierbeiner eindrucksvoll unter Beweis stellen. - Kathrin Lichtenauer