Verkehrseinsatz „Viktor“ lief gut im Landkreis: Sonderkontrollen der Polizei im Stadtgebiet

Vom 8. bis 14. Mai hat die Polizeiinspektion Freising mehrere Sonderkontrollen im Stadtgebiet vollzogen. Das Ergebnis: Besonders bei LKWs gab es Anzeigen.
Wie angekündigt hat Polizeiinspektion Freising in der Zeit von 8. Mai bis 14. Mai eine Verkehrssicherheitsaktion im Rahmen des aktuellen bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2030 – Bayern Mobil durchgeführt. Der Verkehrseinsatz VIKTOR ist ein Intensivierungskonzept, bei dem mit Hilfe vom Zusammenwirken der örtlichen Polizeikräfte und der Bereitschaftspolizei die gängigsten bzw. häufigsten Unfallursachen bekämpft werden.
Das Ziel: Weniger Unfälle im Landkreis
Ziel der Polizeikontrollen war es, die Unfallzahlen im Landkreis und dem Stadtgebiet Freising zu senken. Insbesondere standen tägliche Geschwindigkeitsmessaktionen mit und ohne Anhaltung der Verkehrsteilnehmer, Schulwegüberwachungen, Zweirad- und Schwerverkehrskontrollen, Überwachung der Gurtanlegepflicht und des Handybenutzungsverbotes, sowie Alkohol- und Drogenkontrollen auf dem Programm.
Die Polizeiaktion setzte, neben der notwendigen Ahndung der Verstöße gegen die Hauptunfallursachen, auch auf verkehrserzieherische Gespräche mit besonders gefährdeten Risikogruppen, zum Beispiel Radfahrende, die Sicherheit auf Schulwegen, im Fußverkehr und beim Radfahren wurde dabei als Kernaufgabe im Stadtgebiet Freising definiert.
Ergebnis eins: Einige Eltern fahren nicht sicher mit ihren Kindern Auto
Deshalb nahm die Polizeiinspektion Freising verstärkt mit Fahrradstreifen die Radverkehrsanlagen, wie Fahrradschutzstreifen, Radfahrstreifen und Radwege, ins Visier. Aber auch das Verhalten von Elterntaxis vor der Steinparkschule und der Realschule Guten Änger wurde genauer betrachtet. Ziel war es hier, das wilde Parken vor den Schulen in Griff zu kriegen und auf die extra geschaffenen „Kiss & Go“ Zonen hinzuweisen.
Bei den Gespräche mit den Eltern mussten drei Ordnungswidrigkeitenanzeigen und eine gebührenpflichtige Verwarnung ausgesprochen werden, da sie ihre Kinder ihn die geeignete Sicherung beförderten. Teilweise hatte die Kinder die Schulranzen während der Fahrt auf dem Rücken, waren nicht angegurtet oder hatten keinen entsprechenden Kindersitz. In drei Fällen trafen sogar, alle drei Kombinationen zu. In einem Fall saßen sogar zwei Kinder gleichzeitig auf dem Beifahrersitz. Die Eltern erwartete neben dem Bußgeld auch jeweils ein Punkt in Flensburg. Fünf Eltern wurden mit Verwarnungen wg. Falschparken verwarnt.
Ergebnis zwei: Ein richtiger Kindersitz muss sein
In diesem Rahmen möchte die Polizei Freising nochmals an alle Eltern appellieren, ihre Kinder bis zum zwölften Lebensjahr bis zu einer Körpergröße von 150 Zentimeter in einem geeigneten Kindersitz zu sichern und diesen richtig einzubauen. Nur so können schwere Verletzungen bei Verkehrsunfällen vermieden werden.
Aber auch der ÖPNV stand im Fokus. Dabei begleitenden Beamten die Freisinger Stadtbusse und nahmen dabei nicht nur das richtige Verhalten der Fahrgäste, sondern auch das der Busfahrer und vor allem das richtige Verhalten der Autofahrer an einer Bushaltestelle genauer unter die Lupe.
Ergebnis drei: Motorräder fahren oftmals zu schnell
Insbesondere vor der Realschule in der Guten Änger mussten hier einige Eltern, auf das Richtige Verhalten an Bushaltestellen und den Fahrradschutzstreifen hingewiesen werden, da es immer wieder zu starken Verparkungen auf den Fahrradschutzstreifen und Überholmanövern von an- und abfahrenden Schulbussen kommt.
Aber auch die Sicherheit auf Landstraßen wurden nicht außer Acht gelassen. Auf der äußerst beliebten Motorradstrecke FS8 von Freising in Richtung Wippenhausen wurden an dem Wochenende verstärkt Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Dabei wurden 75 Pkw´s und 19 Motorrädern kontrolliert.
Neun davon mussten auf Grund überhöhter Geschwindigkeit verwarnt werden, sechs Fahrzeugführer erhielten Ordnungswidrigkeitenanzeigen mit Punkten in Flensburg. Ein Fahrzeugführer hatte auch bei dieser Kontrolle sein Kind wieder ungesichert transportiert. Gerade jetzt zu Beginn der Motorradsaison, möchte die PI Freising nochmals auf die häufigste Unfallursache bei Motorradbeteiligung hinweisen - die überhöhte und teilweise nicht angepasste Geschwindigkeit.
Ergebnis vier: Einige Verstöße gegen das Überholverbot
Mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Dachau wurde am Mittwoch Vormittag auf der B13 nördlich von Hohenkammern das Überholverbot überwacht. Auf Grund eines tödlichen und einem weiteren schweren Unfall im Jahre 2022, wegen gefährlicher Überholmanöver, legte das Sachgebiet Verkehr der PI Freising hier seinen Schwerpunkt der VIKTOR Aktionswoche.
Dabei wurden 13 Fahrzeuge kontrolliert. Drei Fahrzeugführer wurden dabei wegen eines Verstoßes gegen das Überholverbot und ein Fahrzeugführer wegen des Überholens an einer unübersichtlichen Stelle angezeigt werden. Sie erwartet nun ein Bußgeld und Punkte in Flensburg. Zwei weitere Fahrzeugführer führten Fahrzeuge mit technischen Mängeln.
Neben Änderungen der Fahrbahnmarkierungen, einem Überholverbot und der Geschwindigkeitsbegrenzungen, sollen von nun an, auch regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen und Überwachungen des Überholverbots erneute schwere Unfälle durch gefährliche Überholmanöver verhindert werden.
Ergebnis fünf: Eher Tuning-Probleme fallen auf im Vergleich zu Alkohol am Steuer
Nachts wurden in der Aktionswoche durch Fachkundige Beamte der PI Freising das Augenmerk auf Tuning- und Drogenkontrollen gelegt. Dabei wurden 36 Pkw und ein Motorrad auf Umbauten an ihren Fahrzeugen und ihrer Fahrtüchtigkeit kontrolliert. Dabei wurden vier Ordnungswidrigkeitenanzeigen und sechs gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen.
Zwei Fahrzeugführer hatten dabei unerlaubte Tuningumbauten an ihren Fahrzeugen durchgeführt, ein Fahrzeugführer hielt sein Handy während der Fahrt in der Hand und ein Fahrzeugführer wurde mit Atemalkohol erwischt. Alle vier erwarten nun hohe Bußgelder und Punkte in Flensburg. Der alkoholisierte Fahrzeugführer zusätzlich ein Fahrverbot. Weitere 75 Pkw-Lenker wurden auf Alkohol im Straßenverkehr kontrolliert. Hier konnte bei zwei Fahrzeugführer eine Alkoholisierung im Ordnungswidrigkeitenbereich und ein Fahrzeugführer im Bereich einer Straftat festgestellt werden.
Ergebnis sechs: Viele Anzeigen für LKW Fahrer
Im Rahmen der zeitgleich stattfindenden europaweiten Schwerpunktkontrollwoche „Truck & Bus 2023“, wurden durch die PI Freising 48 Lkw und Buskontrollen durchführen. Gezielt wurden dabei die Fahrer von Kleintransportern und Paketlieferdiensten auf Einhaltung der Fahrpersonalregularien überprüft. Hierbei wurden 19 Anzeigen nach dem Fahrpersonalgesetz gegen die Fahrer und ihre Unternehmer erstattet.
Bei sechs Fahrern wurde festgestellt, dass sie keinen Gurt angelegt hatten, bei zwei Fahrern das sie mit dem Handy während der Fahrt telefoniert hatten. In einem Fall wurde festgestellt, dass der Kleintransporterfahrer auf seiner Ladefläche ein gestohlenes Kleinkraftrad und einen gestohlenen E-Scooter transportierte.
Ergebnis sieben: Es wird nicht die letzte Sonderkontrolle sein
Nach einer vorläufigen Festnahme vor Ort, konnte noch eine Fahndungsausschreibung und ein Drogenverstoß festgestellt werden, da der Fahrer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand. Gegen den Mann wurde eine Strafanzeige wegen mehrere Delikte erstellt .Die Polizeiinspektion Freising ist überzeugt, dass Sonderkontrollen dieser Art einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Verkehrsunfälle mit Personenschäden leisten können.
Gleichzeitig hofft die Polizei aber auch abschließend, dass wir durch diese zielgerichteten Anstrengungen, den bekannten Beschwerdesituationen und Problemstellung gerecht wurden und in der Bevölkerung wieder ein etwas gesteigertes Gefahrenbewusstsein schaffen konnte. Dazu ist es aber notwendig, Aktionen wie diese regelmäßig zu wiederholen..