1. meine-anzeigenzeitung
  2. Lokales
  3. Markt Schwaben

„ISEK, das ist jetzt unsere Chance“

Erstellt:

Kommentare

Michael
 Stolze, erster Bürgermeister.
ISEK ist für Markt Schwaben eine große Chance“, so Michael Stolze, erster Bürgermeister. © Foto: Trenter

Wie soll sich Markt Schwaben in den kommenden Jahren entwickeln. „Da sind jetzt auch Sie gefragt“, heißt es bei der Bürgerbeteiligung im Online-Format oder im Flyer dazu. Noch bis zum 12. März können im Rahmen des Städteförderprogramms Vorschläge, Ideen formuliert werden, aber auch gesagt werden, was man vielleicht gut findet in Markt Schwaben. 

ISEK endlich, oder?

Ja, wir haben uns schon sehr früh mit den ganzen Regularien vertraut gemacht und uns beworben. Und das ist nicht ganz so einfach. Das bayerische Förderstädteprogramm zielt eigentlich darauf ab, dass man zum Beispiel eine Stadt oder Gemeinde ist, wo der Ortskern marode ist, baufällige Gebäude da sind – das ist ja bei uns so nicht. Der Kniff war jetzt, dass wir zusammen mit der Regierung erarbeiten, wie wir auch von dem Programm profitieren können. Statt einer Bewerbung im klassischen Stil, in der man seine fünf verfallenen Gebäude zeigt, haben wir gesagt, wir definieren verschiedene Handlungsfelder. Folgende Handlungsfelder haben wir ausgesprochen: Sportpark, das gesamte Schulareal inkl. alte Grundschule, Hallenbad, das gesamte südliche Bahnhofsvorfeld, also das Bahnhofsgebäude bis runter zur Geltingerstraße und bis rüber zum Schweigerweg, weil da alles grauslig ist. Davon gehört uns ja fast nichts, es ist hier alles Bahngrund aber es gibt hier ein wirkliches Planungsbedürfnis. Zusammen mit dem übergreifenden Handlungsfeld Verkehr, war das dann unsere Bewerbung. Und es hat funktioniert. Jetzt haben wir ISEK, letzten Sommer bekamen wir die Zusage. Zwei Jahre haben wir vom Bewerbungsstart bis jetzt gewartet. Das ist schon lange, aber es überwiegt die Freude.

Aber im Sommer letzten Jahres ging es dann immer noch nicht los, weil...

Nach der Zusage, dass wir im Städteförderprogramm aufgenommen sind, konnte es noch nicht losgehen, weil verknüpft mit der Aufnahme gibt es die Auflage ein ISEK zu erstellen. Das wussten wir auch und wollten es ja auch, aber von der Zusage bis zum Maßnahmenbescheid sind dann noch einmal ein paar Monate vergangen. Wir haben die Zeit einfach genutzt und haben die Büros identifiziert und haben ein großes Brennpunktverzeichnis geschrieben, wo wir den Brennpunkt Markt Schwaben dokumentiert haben und auf dieser Basis haben die Büros ihre Angebote abgeben.

Der Einzelhandel in Markt Schwaben kämpft. Wird das Förderprogramm dieses Problem auch fassen, obwohl der Einzelhandel kein Handlungsfeld ist?

Mit den Handlungsfeldern haben wir zuerst einmal sichergestellt, dass wir bei diesem Programm mitmachen können. Das ISEK beschäftigt sich wirklich mit allem in Markt Schwaben. Mit dabei ist hier natürlich der Ortskern, Belebung des Ortskerns, wie können wir sicherstellen, dass es auch in zehn, zwanzig Jahren noch einen stationären Einzelhandel gibt mit einem entsprechenden Warensortiment. Wir werden sicherlich zum Thema Ortskern auch das Thema Barrierefreiheit und Verkehr dazustellen.

Welche Themen werden noch aufgenommen?

Das Crowd-Mapping geht noch bis Sonntag 12. März. Da werden bestimmt Themen dabei sein, die wir schon im Dokument haben, aber ganz wichtig ist es, dass auch noch andere Themen genannt werden, die wir gar nicht auf dem Zettel haben. Wenn am 12. März dieser Baustein vorbei ist, dann wird das Stadtplanungsbüro mit uns zusammen all diese Themen sichten und clustern und vermengen mit unserem Grundlagendokument. Das wiederum ist dann der Absprungpunkt für den ersten Arbeitskreis. Der besteht aus 25 Menschen, die das gesamte Spektrum von Markt Schwaben repräsentieren.

Wer ist da mit dabei?

Da ist die Politik mit dabei, aus jeder Fraktion wird ein Mitglied entsendet, aus der Verwaltung, der Löwenanteil wird der sein, der die Bevölkerung repräsentiert. Vereinsvertreter, Menschen die Jugendarbeit machen, die Schulen, jemand der Heimat und Tradition vertritt, Handwerk, Industrie, Gastronomie. Weil wir ja auch viele unterschiedliche Nationalitäten im Ort haben, wird ein Mensch die türkischstämmige Community vertreten, so dass am Ende unterschiedlichste Perspektiven über Markt Schwaben hier auf dem Tisch landen – Entwicklung von und aus der Basis.

Die Aktivkreise werden auch dabei sein?

Kunst und Kultur möchte ich unbedingt in diesem Arbeitskreis hinterlegen, weil wir ja jetzt in der kurzen Zeit gemerkt haben, wie gut das Markt Schwaben tut. Auch den AK Umwelt, da sind Leute dabei die machen gute Dinge, sind aber nicht so laut und ich wünsche mir, dass auch die gehört werden. Und wir wissen ja auch jetzt schon, dass natürlich bei der strategischen Ausrichtung von Markt Schwaben, Klimawende, Verkehr, Energie ganz klar dabei sein muss. Die Initiative Pro-Fahrrad wird auch dabei sein. Ziel am Ende soll sein: Das gesamte Bevölkerungsspektrum war vertreten.

Dann wird es noch die Bürgerwerkstätten geben. Wie sehen die aus?

Von diesem großen Arbeitskreistreffen wird es über die Zeit drei bis vier Termine geben, daneben gibt es kleinere Arbeitskreise mit ganz gezielten Fragen und immer dann wenn wir erkennen, wir haben jetzt verschiede Optionen zu Themen erarbeitet, dann werden wir Bürgerwerkstätten einberufen. Dann schlagen wir den Bürgern etwas vor, wobei ich gleich sagen will, wir machen keine basisdemokratischen Workshops, wo tausend Meinungen geäußert werden und jeder ist hinterher frustriert, weil seine Meinung nicht durchgekommen ist sondern wir werden da mit ein, zwei, drei gut vorbereiteten Optionen hineingehen und die der Bevölkerung zur Diskussion bereitstellen.

Was soll ISEK im besten Fall auslösen?

Das ISEK, welches wir jetzt starten ist der Trigger und was das ISEK im besten Fall auslösen soll ist ein kontinuierlicher KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess), dass die Sachen, die wir in den letzten ein, zwei Jahren erkannt haben, wir herausgearbeitet haben, priorisiert haben, wo wir im besten Falle auch schon Maßnahmen definiert haben, dass wir die Stück für Stück auskoppeln können.

Ihr Apell an die Bürger?

Jeder soll bitte diese Chance sehen und wahrnehmen. Wie denke ich über Markt Schwaben, was gefällt mir, welche Ideen habe ich. Ich wünsche mir, dass ganz viele Menschen hier mitmachen. Jetzt ist das Fenster offen, jetzt haben wir das Umfeld geschaffen, dass jeder einmal zu Wort kommen kann und es wäre toll, wenn möglichst viele davon Gebrauch machen.

Wer teilnehmen möchte kann dies online unter www.jetzt-mitmachen.de/isekmarktschwaben tun oder den Flyer ausfüllen und die ausgefüllte Karte in einem der bereitstehenden Briefkästen an den Bauzäunen in Markt Schwaben einwerfen oder gleich im Rathaus abgeben. Andrea Tretner

Auch interessant

Kommentare