Veränderung als Motto für das neue Jahr

ISEK - das Stadtentwicklungsprogramm für Markt Schwaben
Markt Schwaben - Beim Neujahrsempfang stellte Bürgermeister Michael Stolze unter anderem das neue Stadtentwicklungsprogramm vor und wie die Bürger davon am besten partizipieren. Mitmachen ist angesagt. Ideen und auch Kritik sind bei der Umfrage fürs ISEK herzlich willkommen.
Das Jahr 2023 wurde, laut Bürgermeister Stolze, ganz offiziell zum Jahr der Veränderung ausgerufen – das soll auch für Markt Schwaben gelten. Denn Veränderung ist die Grundvoraussetzung für Fortschritt, so die Worte beim Neujahrsempfang. „Es ist an der Zeit für Markt Schwaben Veränderungen einzuleiten“. Diese Worte wiederum sollten sich auf keinen Fall gegen die Anwesenden früheren Bürgermeister – Richard Huber, Bernhard Winter und Georg Hohmann richten, das betonte Michael Stolze ausdrücklich. „Wir sollten aber aus einer ordentlichen Flughöhe eine ganzheitliche Betrachtung unserer Gemeinde vornehmen“. Es gäbe viele positive Dinge, die gut laufen würden – einfach gut sind und das müsse man auch benennen.
Mit dem neuen Städteförderprogramm dürfe man aber den „Blick weiten, kritisch hinschauen auf die Dinge, die suboptimal laufen“. In oder mit diesem Förderprogramm sind „attraktive Fördertöpfe“ verbunden, aber hierzu muss man erst einmal Mitglied in diesem Programm werden. Dafür hat sich Markt Schwaben beworben und letzten Sommer die Zusage bekommen. Man hat sich in diesem Zuge in der Gemeinde auch für zwei Büros, bzw. einer Kooperation entschieden. Gemeinsam mit der Städtebauförderung will Markt Schwaben sich den bestehenden Herausforderungen der Ortsentwicklung der kommenden Jahre stellen. Das Büro Dragomir Stadtplanung GmbH aus München wird ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erstellen. Und dieses Konzept ist auch der Zugang zu den Fördertöpfen.
Am 10. Februar wurde der „erste Meilenstein ausgekoppelt“, das Crowd Mapping, die Bürgerbefragung. Was gefällt Ihnen? Was fehlt Ihnen? Welche Ideen haben Sie für Markt Schwaben sowie für die Zukunft des Sportparks, des Bahnhofsareals und des Areals der alten Grundschule? - Bürgerbeteiligung ist gefragt. Bei dieser Online-Beteiligung können die Bürger Stärken und Schwächen von Markt Schwaben in einer digitalen Karte verorten - unter https:// www.jetzt-mitmachen.de/ isekmarktschwaben. Teilgenommen werden kann auch über die im Rathaus erhältlichen Flyer, die in einen der bereitstehenden Briefkästen an den Bauzäunen zum ISEK eingeworfen werden können. Alternativ kann die ausgefüllte Fragekarte auch im Rathaus am Empfang abgeben werden – bis zum 12.03. Das gesamte Städteförderprogramm wird zwischen 18 und 24 Monate laufen. Und die Ausrichtung und Ziele des Programms werden laut Stolze die Gemeinde durchaus die nächsten zehn, zwanzig, vielleicht auch die nächsten dreißig Jahre betreffen. Alle Menschen in Markt Schwaben haben nun vier Wochen Zeit mit Lob, Kritik und Anregungen mitzumachen, ihre Gemeinde mitzugestalten. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung werden in Arbeitsgruppen besprochen und Handlungsfelder werden ausgelotet. „Die TopThemen werden sicherlich Verkehr und der Sportpark sein“, so die Einschätzung des Bürgermeisters. In Bürgerwerkstätten werden dann auch die Bürger selbst mit beteiligt werden. „Nach den 18 oder 24 Monaten wird es sicherlich kein runderneuertes Markt Schwaben geben. Für die verschiedenen Ideen wird es unterschiedliche Zeiten geben an denen wir sie auskoppeln können“. Ebersberg, so erläutert Stolze, hat mit diesem Programm 2011 angefangen und koppelt noch immer aus, weil jetzt die Zeit ist und auch die Förderungen vielleicht jetzt erst möglich sind. Und noch einen Glücksfall hat die Gemeinde für dieses Projekt zu verzeichnen. Die Ingenieurin aus dem Planungsbüro, die sich um das Thema Verkehr kümmert, kommt gebürtig aus der Gegend und kennt Markt Schwaben sehr gut.
Ab März wird eine Verkehrs- und eine Verkehrsbeziehungsmessung durchgeführt und Anfang Mai wird es dahingehend erste Empfehlungen geben. „Eines ist durchaus klar, dass wir nicht einfach die vier Einfallstraßen dicht machen können. Es wird so kommen, dass wir Verkehrsteilnehmern etwas entziehen müssen, um es anderen zukommen zu lassen“. Die Veränderungen werden keine Gefahr für die Gemeinde sein, so Stolze am Schluss der Neujahrsworte, es wird die Chance für viel Neues sein in Markt Schwaben. ISEK ist nur eine Methode, „es liegt jetzt an uns, der Sache Leben einzuhauchen und uns gemeinsam einzulassen auf das Jahr der Veränderung“. Andrea Tretner