NBH - Hilft wird in Zukunft etwas kosten

Mitte dieses Jahres will die Nachbarschaftshilfe Poing ihre Arbeit aufnehmen – in Kooperation mit der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten
Poing - In der Aula der Grundschule Karl-Sittler-Straße gab es kaum noch Platz für Stühle – aber es reichte vorn und hinten nicht. Immer wieder wurden neue Sitzgelegenheiten in den Saal gekarrt. Mit solch einem großen Interesse hatten Bürgermeister Thomas Stark und seinem Seniorenteam Kerstin Bachmann und Volker Sterker zur Auftaktveranstaltung Nachbarschaftshilfe (NBH) Poing am 9. Februar nicht gerechnet. Ebenso der Mitveranstalter Nachbarschaftshilfe (NBH) Vaterstetten, die durch Geschäftsführer Oliver Westphalen und Pflegedienstleiterin Marion Reger vertreten waren. Westphalen wird einstweilen die Geschäftsführung der Nachbarschaftshilfe (NBH) Poing übernehmen, die Mitte dieses Jahres ihre „richtige“ Arbeit als gemeinnütziger Verein aufnehmen wird.
Bis dahin und auch später stehen die „Profis“ aus Vaterstetten, die mit ihrer Organisation auch die Gemeinden Zorneding und Grasbrunn betreuen – mit 60 festangestellten Personen, rund 300 HelferInnen und über 2.700 Mitgliedern (www.deine-nachbarschaftshilfe.de/). Von deren professionellen Strukturen, qualifiziertem Personal und vielfältigen Angeboten soll nun auch Poing profitieren. Auf letztere wies Westphalen in seiner Präsentation hin: Tages- und ambulante Pflege, Hilfe im Haushalt, Begleitdienst, Betreutes Wohnen zu Hause oder mobilen Mittagstisch (liefert Feinkost Käfer). All das wird natürlich etwas kosten. Doch darüber konnten Westphalen und Reger (noch) keine Auskünfte geben. Auch wie die ehrenamtlichen Helfer rekrutiert werden sollen, muss wohl die Zukunft zeigen. Denn die sind das Zünglein an der Waage.
Denn es gab schon mal in der Gemeinde eine gut funktionierende Nachbarschaftshilfe, die für zwei Jahre von der Freiwilligen Agentur Poing abgelöst wurde. Alle beide betrieben Ehrenamtliche und ohne Kosten für Inanspruchnahme der Leistungen. 2017 wurde diese wegen Personalmangel eingestellt
Ob sich das bei der „neuen“ Nachbarschaftshilfe ändert, wird sich zeigen. Gerade auf der finanziellen Seite könnte sich dabei was Positives ändern. Denn für die Arbeit in dem Projekt gibt es Geld. Beispielsweise als Minijob (plus Ehrenamtspauschale) oder sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, beispielsweise in Teilzeit. „Wir zahlen den Mindestlohn“ so Westphalen, und „trotzdem steht Qualität bei uns ganz oben“. Um das zu halten, will man neben den Mitgliedsbeitrag (1 Euro/Monat) einen Fond auflegen, der durch Spenden finanziert wird. Davor müssen die nötigen Formalitäten beim Finanzamt und Registergericht geklärt werden. „Dann könnten wir Mitte dieses Jahres bereits mit den Abrechnungen mit Pflege- und Krankenkassen beginnen“ so Pflegedienstleiterin Marion Reger. „Ab diesem Zeitpunkt wird unser Seniorenkonzept noch professioneller und im Angebot weiter ausgebaut“ freute sich Bürgermeister Thomas Stark, weil es die örtlichen Tagespflegedienstanbieter und den bewährten Pflegestern ergänzt.
Informationen unter www.deine-nbh-poing.de oder Telefon (0 80 91) 5 00 48 82 oder info@deine-nbh-poing.de. fu