Hähne lebendig mariniert und „entsorgt“: Die Würzmischung steckte in jeder Körperöffnung

Die Tierschützer des Tierschutzvereins München sind fassungslos. Hahn „Curry“ wurde mit einem weiteren Leidensgenossen lebendig mariniert weggeworfen.
Kürzlich gab der Tierschutzverein München in einer Pressemitteilung einen besonders dreisten Fall der Tierquälerei preis: „Als TierschützerInnen stoßen wir immer wieder auf Gleichgültigkeit vieler Menschen gegenüber Tieren, vor allem wenn es sich nicht um süße „Fellnasen“ oder die allseits beliebten Haustiere handelt, sondern um sogenannte „Nutztiere“.
Dass jemand ein von ihm nur als Stück Fleisch betrachtetes Tier aber nicht mal tötet, bevor dieser es achtlos entsorgt, ist für uns alle im Team an Skrupellosigkeit kaum zu überbieten.“
Lebendig mariniert und weggeworfen: Hahn „Curry“ überlebte
Bei diesem Fall handelt es sich um einen junger Hahn, der im Tierheim gelandet ist, nachdem er am Tag zuvor in Freiham gefunden worden war. Er steckte in einem Müllsack zusammen mit einem zweiten Hahn, der bereits tot war. Besonders perfide: Die Tiere waren am ganzen Körper mit gelber, curry- oder kurkumahaltiger Gewürzmarinade bedeckt.

Sie hatten die ölige, körnige Gewürzmischung nicht nur auf und zwischen den Federn, sondern auch in allen Körperöffnungen. Der zweite Hahn muss offenbar daran erstickt sein. Wie lange die armen Vögel unter brennenden Schmerzen in Augen und Schleimhäuten mit dem Tod gerungen haben, ist nicht bekannt. Die Qualen, die sie erlitten, lassen sich aber unschwer erahnen.
Lebendig mariniert und weggeworfen: Schnelles Eingreifen sicherte „Currys“ Überleben
Laut Vogelklinik wurde der Hahn, der höchstens fünf bis sechs Monate alt ist, in der Ria-Burkei-Straße gefunden und dann von der Feuerwehr zur Tierrettung und von dort in die Vogelklinik nach Oberschleißheim gebracht. Dort wurde er notversorgt und mehrmals gewaschen.
Danach holten Tierschutzinspektoren den überlebenden Hahn, der noch immer gelb gefärbt ist, aus der Klinik ab. Er darf sich nun erstmal im Tierheim erholen, bevor ein schönes, liebevolles Zuhause für ihn gesucht wird, bei dem er bis an sein natürliches Lebensende artgerecht versorgt wird.
Zeugen dringend gesucht: Wer hat verdächtige Beobachtungen gemacht?
Der Tierschutzverein München hat Anzeige wegen Tierquälerei erstattet und bitten um Zeugenhinweise. Wer hat vergangenen Montag, 6. Februar, in der Ria-Burkei-Straße in Freiham verdächtige Beobachtungen gemacht oder kann Hinweise geben, die zum Täter führen? Sachdienliche Informationen können direkt an die Tierschutzinspektion unter Telefon: 089 / 921 000 14 oder per Email an l.schuebel@tierschutzverein-muenchen.de weitergegeben werden.
„Tiere sind empfindsame, leidensfähige Lebewesen. Man stelle sich nur einen Moment lang vor, wie es sich anfühlen muss, lebendig mit scharfen Gewürzen „mariniert“ qualvoll in einer Plastiktüte zu ersticken. Dieses Fehlen eines auch nur minimalen Mitgefühls für Geflügeltiere macht uns fassungslos“, so der Tierschutzverein München.