1. meine-anzeigenzeitung
  2. Der Monat

Neufahrn: Auf dem Weg zur Fairtrade Kommune - Projekt startet mit Aktionswoche

Erstellt:

Von: Lena Hepting

Kommentare

Auch bei Kaffeebohnen stellt sich immer wieder die Frage der Fairness
Was es mit dem Fair-Trade-Siegel auf sich hat, erfahren die Neufahrner bei ersten Fairen Woche in der Gemeinde. © Fairtrade

Neufahrn will fairer werden! Um sich den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ zu verdienen, startet die Kommune mit der „Fairen Woche“ im September.

Die Faire Woche ist die größte Aktionswoche zum fairen Handel in Deutschland. Sie fand 2001 zum ersten Mal statt und wird seit 2003 jedes Jahr in der zweiten Septemberhälfte durchgeführt. Erstmals beteiligt sich nun auch die Gemeinde Neufahrn hieran, die gerade dabei ist, sich auf den Weg zur „Fairtrade-Gemeinde“ zu machen.

Neufahrn will „Fairtrade-Gemeinde“ werden: Aktionswoche geplant

Am Montag, 26. September, erläutert Carina Bischke vom Verein Bildungs Arbeit Global Sozial (BAGS) aus Erding in einem Kurs der Volkshochschule Neufahrn-Hallbergmoos, was es mit dem Fair-Trade-Siegel auf sich hat. Ist es gesetzlich geschützt? Wie wird es kontrolliert? Welches sind die Grundsätze des Fairen Handels, was kommt tatsächlich bei den Produzenten an und warum ist es wichtig, den Fairen Handel zu unterstützen (Mittelschule, 19.30 bis 21 Uhr).

Der zweite Beitrag zur fairen Woche wird am Mittwoch, 28. September von 19.30 bis 21 Uhr in der Mittelschule gezeigt: Der steyrische „Maitre de Chocolaterie“ Josef Zotter ist seit Jahrzehnten bekannt als Querdenker und Visionär in Sachen fair gehandelter Bio-Schokolade. Im Filmbeitrag „Kakao statt Kokain“ wird eindrucksvoll gezeigt, wie sich kleinbäuerliche Strukturen und Kakaokooperativen in Peru gegen Drogenkartelle bzw. großmächtige Konzerne behaupten können.

Neufahrn will „Fairtrade-Gemeinde“ werden: Schokoladenverkostung inklusive

Zotters Projekt ermöglicht Kleinbauern in Kolumbien, sich aus der Abhängigkeit der Drogenmafia, der Illegalität und der Armut zu befreien. 234 Familien aus einer der ärmsten Gegenden im Nordwesten Kolumbiens pflanzen jetzt fair gehandelten Bio-Kakao statt Koka an und verdienen dadurch das Dreifache. „Es ist immer einfach zu sagen, wir wollen keinen Drogenhandel, wir wollen keine Kinderarbeit, wir wollen keine Armut. Der einfachste und sicherste Weg ist, den Bauern Preise zu zahlen, von denen sie auch leben können“, sagt Josef Zotter.

In der anschließenden Schokoladenverkostung erläutert der Neufahrner Paul Edel, selbst seit Jahrzehnten passionierter Schokoladenkenner und „Genuss-Botschafter“, die Qualitätskriterien für Schokolade. Nicht mehr während der Fairen Woche, aber passend zum Thema kann man am Donnerstag, 7. Oktober, von 16 bis 18 Uhr an einer Betriebsführung im Fair-Handelshaus in Haimhausen teilnehmen.

Neufahrn will „Fairtrade-Gemeinde“ werden: Rundgang durch verschiedene Länder

An Hand bestimmter Produkte wird der Anspruch an den Handel mit fairen Produkten bei einem Rundgang erläutert. Es sind nicht ausschließlich die Siegel, sondern auch die Wertschätzung, die in Ländern wie Afrika, Asien und Lateinamerika den Lebens- und Arbeitsbedingungen den Erzeugern gegenüber erbracht wird, die dazu führen können, dass ein Produkt im Handelshaus vermarktet wird.

Ziel des Fairen Handels ist ein Preisgefüge, das für die Produzenten am Beginn der Handelskette Produktions- und Lebenshaltungskosten deckt, Investitionen zulässt und sozial- und ökologische Produkte zu verträglichen Preisen entstehen lässt. Im Anschluss können unterschiedliche Produkte bei einer Verkostung probiert werden und es besteht Gelegenheit, die Auswahl der Waren von Biolebensmittel über Kunstgewerbe bis zu Gebrauchsgegenständen in Augenschein zu nehmen.

Auch interessant

Kommentare