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Castlevania: Wie gut ist der Neustart der Reihe?

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Gabriel Belmont im Kampf gegen mehrere böse Geister. Screenshot aus: "Castlevania: Lords of Shadow" (von: Konami; für: XBox 360 und Playstation 3; frei ab: 16 Jahren) © Konami

Tokio - Die legendäre Castlevania-Reihe erfährt mit "Lords of Shadow" einen Neustart in 3-D. Wir testen, wie gut der Aufguss dieses Action-Adventure-Klassikers geworden ist.

Story

Wer in den 80ern aufgewachsen ist und seinerzeit auf dem guten alten Nintendo Entertainmenmt System (NES) "Castlevania" gespielt hat, bei dem werden jetzt die Augen aufleuchten. Erinnern wir uns: Burgen, Peitsche, Dracula, Werwölfe, Kobolde und 2-D-Plattformen. Mit diesen Zutaten fesselten uns die Abenteuer von Simon Belmont damals vor die 8-Bit-Konsole. Jetzt erscheint nicht etwa eine Fortsetzung der alten Castlevania-Abenteuer, sondern ein Neustart der Reihe. Was allein schon daran deutlich wird, dass der Held dieses Mal nicht mehr Simon sondern Gabriel Belmont heißt.

Die Story lässt sich wie gehabt ziemlich einfach zusammenfassen: Rettet die Welt vor dem Bösen!

Ausführlicher lässt sich die Hintergrundgeschichte so formulieren: Das neue Castlevania spielt offiziell in der Endzeit. De facto befinden wir uns aber im europäischen Mittelalter. Nichtsdestotrotz steht die Welt vor dem Untergang. Denn die Allianz zwischen Himmel und Erde wird bedroht durch eine dunkle Macht: Die mysteriösen Herrscher der Schatten. Der gute, alte Dracula spielt nunmehr keine Rolle mehr.

Screenshots aus: "Castlevania: Lords of Shadow"

Die Lords of Shadow sorgen für noch größeres Ungemach als früher der König der Blutsauger: Durch das zerstörte Land wandern jetzt die Seelen der Toten, unfähig Frieden zu finden. Gleichzeitig bringen Kreaturen des Bösen Chaos und Vernichtung über die Lebenden. Also nicht unbedingt eine Gegend, in der man seinen Urlaub buchen will.

Zum Glück gibt es ja Gabriel Belmont. Der ist ein Mitglied der Bruderschaft des Lichts, einer Elitegruppe heiliger Ritter, die Unschuldige vor übernatürlichen Kräften beschützt. Dummerweise wurde Gabriels geliebte Frau soeben von den Mächten der Dunkelheit ermordet und ihre Seele ist auf alle Ewigkeit gefangen. Weder lebendig noch tot, hilft sie Gabriel aber, wo sie nur kann.

Gameplay

Okay, gleich zu Anfang: 2-D-Plattformen gehören endgültig der Vergangenheit an. Was wir jetzt erleben, erinnert unzweideutig an "God of War" und "Dante's Inferno". Man kämpft sich durch 3-D-Areale und zerlegt Horden von Monstern. Dabei sammelt man Punkte, mit denen man Combos, magische Kräfte und Upgrades freischaltet. Die Kämpfe laufen rasant ab. Die große Zahl an Attacken auszuprobieren, trägt außerordentlich zur Langzeitmoitivation bei.

Wie bei den beiden soeben erwähnten Spielen begegnen uns auch hier etlich Quicktime-Herausforderungen, bei denen Knöpfe in einer bestimmten Reiehnfolge gedrückt werden müssen.

Eine Sache hat sich im Vergleich zu den alten Castlevania-Games nicht geändert: Gabriels Hauptwaffe ist nach wie vor die Kettenpeitsche. Als Sekundärwaffen fungieren jetzt unter anderem Weihwasser (verbrennt Untote)Feen (lenken die Gegner ab), Silberdolche (probates Mittel gegen Werwölfe) oder der Blutkristall (erschafft einen Feuersturm).

Manche Zonen kann man nur betreten, wenn man ein bestimmtes Upgrade freigespielt hat. Deswegen lohnt es sich auch später noch, in ein bereits durchgespieltes Level zurückzukehren. Auch die verschiedenen Challenges in den Levels tragen zur Langzeitmotivation bei.

Hinzu kommen noch Klettersequenzen, die stark an "Assassin's Creed" oder an "Uncharted" erinnern. Aber auch hier muss man anerkennend sagen: Gut umgesetzt, Konami.

Der größte Pluspunkt dieses Spiels: Es sieht einfach wunderbar aus. Vom Charakterdesign bis hin zur Landschaft wurde alles derart opulent gestaltet, dass der Begriff Augenweide absolut zutrifft. Unübersehbar haben die Programmierer sich beim Design von den "Herr der Ringe"-Filmen inspirieren lassen.

Die Synchronisation ist großartig gelungen. Wer des Englischen mächtig ist, soll unbedingt mal die Sprachfunktion seiner Konsole umschalten, denn als Erzähler fungiert dann Patrick Stewart - besser bekannt als Captain Picard aus "Star Trek: The Next Generation".

Kritik ist bei diesem Spiel jedenfalls nur auf hohem Niveau möglich. Aber formulieren wir einen Negativpunkt einfach mal so: Das Spiel heißt Castlevania. Darin ist das englische Wort "Castle" enthalten und das bedeutet auf Deutsch "Schloss". Nur spielt die Handlung von "Lords of Shadow" im Gegensatz zu den Ur-Castlevanias auf dem guten alten Nintendo Entertainment System eben kaum in einem Schloss, sondern in Sümpfen, düsteren Wäldern und so weiter. Die verbreiten natürlich auch eine düstere Atmosphäre. Aber wo bitteschön bleiben die Schlösser?

Fazit

Fesselnde Atmosphäre, opulente Grafik, rasante Action und ein klasse Kampfsystem: "Lords of Shadows" ist ein großartiges Action-Adventure. Die "God of War/Dante's Inferno"-Version von Castlevania aus dem Jahr 2010 ist definitiv ein Anwärter auf den Titel "Spiel des Jahres". Dieser Neustart der Reihe ist absolut gelungen - und verlangt schon jetzt nach einer Fortsetzung.

Genre: Action-Adventure

Hersteller: Konami

Für: Playstation3 und Xbox 360

Altersfreigabe: Ab 16 Jahren

fro

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