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Neustart in Afghanistan: Schafft Medal of Honor das Comeback?

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Der Afghanistan-Krieg bildet das Szenario für den Ego-Shooter "Medal of Honor" (Electronic Arts). Das Spiel erscheint für PC; XBox 360 und Playstation 3. Altersfreigabe: Ab 18 Jahren. © Electronic Arts

Kabul – Der Zweite Weltkrieg liegt endgültig hinter uns. Das neue „Medal of Honor“ hat als Szenario den aktuellen Afghanistankrieg gewählt. Schafft der 2010-Aufguss der Ego-Shooter-Reihe das Comeback der Serie?

Story

Mit „Medal of Honor“ (MoH) präsentiert Entwickler Electronic Arts die Neuauflage der Reihe seit MoH „Airborne“ aus dem Jahr 2007. Zum ersten Mal wird der Spieler nicht in den Zweiten Weltkrieg versetzt. Dieses Mal liefert der aktuelle Krieg in Afghanistan gegen die Taliban den Hintergrund für den Ego Shooter. Im Mittelpunkt des Spiels stehen die "Tier 1-Operators": Dabei handelt es sich um Elitesoldaten des US-Militärs, die auf Kommandomissionen in die Stützpunkte und Verstecke der Taliban geschickt werden. Ihr Befehl lautet: „Aufspüren und vernichten!“

Die Handlung des Spiels setzt kurz nach den Terroroanschlägen vom 11. September 2001 ein. Die Invasion Afghanistans durch die NATO steht unmittelbar bevor. Doch bevor die amerikanischen Truppen landen, schlüpft man in den Rollen der beiden Elitesoldaten Rabbit und Deuce. Später wird man Teil der realen „Operation Anaconda“: Zusammen mit afghanischen Milizen und multinationalen Verbündeten bekämpften die US-Truppen im März 2002 Einheiten von Taliban und Al Kaida im Osten Afghanistans.

Gameplay

Im Vergleich zum Ego-Shooter-Rivalen „Call of Duty: Modern Warfare“ wirken die Kämpfe deutlich realistischer. Dazu trägt nicht zuletzt der reale weltpolitische Hintergrund bei – wogegen Modern Warfare zuletzt in einem fiktiven Konflikt zwischen den Amerikanern und Russen spielte. Bei MoH werden die Schießereien deutlich taktischer ausgetragen. Nicht selten müssen die Gegner aus Distanzen von bis zu 250 Metern erledigt werden. Ein typischer Auftrag der Elitetruppe sieht so aus: Möglichst unbemerkt in eine Taliban-Basis Basis eindringen, GPS-Sender auf Lkw als Ziel für Luftangriffe anbringen und dann wieder möglichst lautlos abhauen.

Screenshots aus Medal of Honor

Auch auf die fast schon apokalyptischen Explosionsorgien, die bei Modern Warfare an der Tagesordnung sind, wurde hier aus Gründen des Realismus verzichtet. Was keinesfalls heißt, dass bei MoH nichts in die Luft fliegt. Zuweilen muss man Luft-Boden-Raketen auf Panzer oder Mini-Trucks leiten, um einen Taliban-Konvoi zu stoppen. In solchen Momenten wird man in den High-Tech-Krieg hineingezogen, den die USA gegen Horden von leicht bewaffneten Rebellen in Afghanistan führen.

Die Grafik wirkt sehr ansehnlich und unglaublich realistisch. Besonders die Einsätze in der Nacht oder die Tagesmissionen in afghanischen Bergdörfern sind beeindruckend umgesetzt. Die Kämpfe im Gebirge finden vor beinahe fotorealistischen Landschaften statt. Die Animationen sind absolut flüssig und wirken äußerst natürlich.

Auch der Sound weiß zu überzeugen und trägt in hohem Maße zu der realistischen Kriegs-Atmosphäre bei. Die Schüsse hören sich klasse an – besonders cool wirkt das Nachhallen der Feuersalven in den Tälern der Hochgebirgsregion. Ebenso, wenn die Kameraden den Einschlag einer amerikanischen Rakete in einer Taliban-Stellung mit einem enthusiastischen „Yeah!“ kommentieren.

Nur eine Sache nervt bei diesem Spiel - und zwar ganz gehörig: Die künstliche Intelligenz der nichtspielbaren Charaktere ist miserabel. Die eigenen Ihre Team-Mitglieder versperren einem nicht selten den Weg. Außerdem sind sie bei Feuergefechten selten eine wirklich große Hilfe – zu mies zielen die anderen „Elitesoldaten“. Die Gegner wirken sogar noch dämlicher. Sie rennen immer wiedr an dieselben – und machen sich damit zum Kugelfang.

Fazit:

In keinem Videospiel wurde der Afghanistan-Konflikt bisher so wirklichkeitsnah umgesetzt. Grafik und Sound sind klasse. Das Spiel bietet furiose Action vor dem Hintergrund eines aktuellen weltpolitischen Konflikts. Ego-Shooter-Fans, die solcherart Realismus nicht als „Geschmäckle“ empfinden, bekommen mit dem neuen „MoH“ einen motivierenden und coolen Titel vorgesetzt. Das Comeback der MoH-Reihe ist absolut gelungen.

Genre: Action-Adventure

Hersteller: Electronic Arts

Für: PC, Playstation 3 und XBox 360

Altersfreigabe: Ab 18 Jahren

fro

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