1. meine-anzeigenzeitung
  2. Politik

Russland eliminiert Partisanen in Belgorod – Kreml sieht „Anlass zu tiefer Besorgnis“

Erstellt:

Von: Florian Naumann, Sandra Kathe, Christian Stör

Kommentare

Paramilitärische Einheiten attackieren Militäreinrichtungen Russlands in Belgorod. Der Gouverneur vor Ort reagiert. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Aktuelle Meldungen zum Krieg in der Ukraine lesen Sie in unserem neuen Newsticker.

Update vom 23. Mai, 21.25 Uhr: Die Behörden der russischen Grenzregion Belgorod haben den unter Verweis auf Kämpfe verhängten Alarmzustand wieder aufgehoben. Der rechtliche Zustand einer „Anti-Terror-Operation“ sei beendet, teilte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Dienstag mit. Nach russischer Darstellung wurde im Gebiet Belgorod seit Montag gegen Dutzende „Vertreter ukrainischer Militärverbände“ gekämpft. Die Ukraine wies zurück, etwas mit Angriffen in der Region zu tun zu haben. In Kiew wurde darauf hingewiesen, dass sich aus russischen Staatsbürgern bestehende Freiwilligenkorps zu den Angriffen bekannt hätten.

Update vom 23. Mai, 17.25 Uhr: Kiew bestreitet eine ukrainische Beteiligung an den Gefechten in der russischen Region Belgorod. „Es gibt Russen, die auf der Seite des Lichtes stehen und dort sind, um sich um die in Russland existierende Dunkelheit zu kümmern“, sagte Oleksij Danilow, Chef des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, dem US-Sender CNN.

Es handle sich bei den Kämpfern um Russen und sie hätten daher ein Recht, sich in der russischen Region aufzuhalten. Das Thema sei eine interne Angelegenheit Russlands, betonte er. Daher müssten auch entweder Kreml-Chef Wladimir Putin oder andere russische Staatsmänner oder Militäroffiziere die Vorfälle kommentieren.

Ukraine-Krieg: Kreml räumt „tiefe Besorgnis“ wegen Gefechten in Belgorod ein

Update vom 23. Mai, 15.40 Uhr: Dimitri Peskow hat bestätigt, dass die Kämpfe mit Partisanen im Kreml „mit Sicherheit Anlass zur tiefen Besorgnis geben“. Man fühle sich in der Regierung von Wladimir Putin aber durch die Gefechte bestätigt. „Die Anstrengungen werden fortgesetzt, ebenso wie die spezielle Militäroperation, die darauf abzielt, solche Infiltrationen in Zukunft zu verhindern“, so der Kreml-Sprecher.

Russland drängt angeblich Angreifer zurück aus Belgorod

Update vom 23. Mai, 14.31 Uhr: Die russische Armee hat nach eigenen Angaben die in die Grenzregion Belgorod eingedrungenen Kämpfer zurückgedrängt und „eliminiert“. Die nationalistischen Gruppierungen seien bei einem „Anti-Terror-Einsatz“ mit Luftangriffen und Artilleriefeuer „aufgehalten und zerstört“ worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

In der russischen Region Belgorod ist eine Operation zur Terrorismusbekämpfung im Gange.
In der russischen Region Belgorod ist eine Operation zur Terrorismusbekämpfung im Gange. © IMAGO/Russian Defence Ministry

„Sabotage-Gruppe“ aus der Ukraine an Angriff in Belgorod beteiligt

Update vom 23. Mai, 12.00 Uhr: Nach dem Eindringen einer „Sabotage-Gruppe“ aus der Ukraine ist es in der russischen Grenzregion Belgorod nach russischen Angaben zu anhaltenden Artillerie- und Mörserangriffen gekommen. Das gab der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Dienstag (23. Mai) bekannt. Er veröffentlichte eine Liste der Angriffe vom Montag und fügte hinzu: „Ukrainische Streitkräfte haben Angriffe auf das Gebiet Belgorod gestartet.“

Russlands Moral könnte nach Gegenoffensive zusammenbrechen

Update vom 23. Mai, 10.15 Uhr: Richard Dannatt, ehemaliger Generalstabschef der britischen Streitkräfte, sagte auf SkyNews, dass seiner Meinung nach eine gute Chance bestehe, dass die russische Moral in der Armee zusammenbrechen könnte, wenn eine ukrainische Gegenoffensive mit Gewinnen beginnt. Zur möglichen Gegenoffensive der Ukraine sagte Dannat:

„Das heißt aber nicht, dass der Krieg in ein paar Tagen oder Wochen zu Ende sein wird. Der D-Day am 6. Juni 1944 war der Beginn des Normandie-Feldzugs, aber er dauerte noch eine ganze Weile.“ Und weiter: „Aber ich denke, wir werden einige entscheidende Schläge erleben, die möglicherweise spektakulär erfolgreich sein könnten. Denn man muss sich die Situation aus der Sicht der russischen Soldaten vorstellen. Die meisten von ihnen wollen nicht dort sein. Sie sind schlecht ausgebildet, schlecht ausgerüstet, schlecht gekleidet und schlecht geführt. Offen gesagt, ihre Moral könnte zusammenbrechen, und das ist es, was die Ukrainer wirklich erreichen müssen. Denn sobald ein Soldat, sobald eine Armee denkt, sie sei geschlagen, ist sie geschlagen.“

Kämpfe um Belgorod dauern an

Update vom 23. Mai, 08.45 Uhr: Die Kämpfe in mehreren an die Ukraine grenzenden Ortschaften des westrussischen Gebiets Belgorod halten nach Angaben der Behörden an. „Die Säuberung des Territoriums durch das Verteidigungsministerium und andere Sicherheitsstrukturen wird fortgesetzt“, teilte der Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Dienstag auf Telegram mit. Zwar gebe es bisherigen Erkenntnissen zufolge unter den Zivilisten keine Todesopfer, doch für die Rückkehr der Einwohner sei es zu früh, erklärte er.

Am Montag waren Kämpfe im Landkreis Graiworon an der Grenze zur Ukraine ausgebrochen. Laut Gladkow war ein „Spionage- und Sabotagetrupp“ in das Gebiet eingedrungen. Zu dem Angriff bekannten sich zwei aus russischen Staatsbürgern bestehende Freiwilligenkorps, die im Krieg in der Ukraine auf der Seite Kiews kämpfen. Ziel sei es, eine demilitarisierte Zone entlang der Grenze zu schaffen, um den ständigen Beschuss ukrainischen Territoriums zu verhindern, hieß es von ihnen. Kiew dementierte eine Beteiligung an der Aktion. Der Vorfall in Belgorod ist die bislang schwerste Attacke auf russisches Territorium.

Update vom 23. Mai, 08.00 Uhr: Vyacheslav Gladkov, der Gouverneur der russischen Stadt Belgorod, hat die Bürgerinnen und Bürger von Grayvoron aufgefordert, noch nicht zurückzukehren. „Das funktioniert noch nicht“, schrieb er laut dem britischen Guardian in seinem Telegram-Kanal. Er berichtete demnach, dass es bei dem Angriff keine zivilen Todesopfer gegeben habe. Derzeit würden „alle notwendigen Maßnahmen seitens der Strafverfolgungsbehörden“ durchgeführt. „Wir warten auf den Abschluss der gestern angekündigten Anti-Terror-Operation“, schrieb er.

US-Think-Tank geht davon aus, dass Russland von Angriffen in Belgorod überrascht wurde

Update vom 23. Mai, 7.00 Uhr: Nach Berichten über Kämpfe in der russischen Oblast Belgorod herrschte im russischen Informationsraum „Panik, Fraktionsdenken und Inkohärenz“, so das Institute for the Study of War in seinem jüngsten Bericht nach Angaben von kyivindependent. Nachdem Russland eine „Anti-Terror-Operation“ im Gebiet Belgorod angekündigt hatte, spekulierten russische Militärblogger über den Zweck der Angriffe, die angeblich von der Legion Freies Russland und dem Russischen Freiwilligenkorps durchgeführt wurden.

Das Ausbleiben einer einheitlichen Reaktion, so die in Washington ansässige Denkfabrik, „zeigt in erster Linie, dass der Angriff die russische Seite überrascht hat“.

EU berät über weitere Waffenlieferungen

Update vom 23. Mai, 5.30 Uhr: Die Verteidigungsminister der Europäischen Union beraten in Brüssel über weitere Unterstützung für die Ukraine (ab 11.00 Uhr). Dabei geht es um die Zusage der Europäer, der Ukraine eine Million Artilleriegeschosse zu liefern. Die Regierung in Kiew braucht die Munition dringend zur Verteidigung gegen Russland. Diplomaten zufolge sind die Lieferpläne allerdings ins Stocken geraten.

Lage in Grenzregion Belgorod angespannt

Update vom 22. Mai, 23.31 Uhr: Die Lage in der russischen Ukraine-Grenzregion Belgorod ist weiterhin „extrem angespannt“. So der russische Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow in einer Video-Ansprache am Abend, aus der CNN zitiert. Russland spricht von einer Sabotage-Gruppe, die aus der Ukraine nach Russland gekommen sei. In der Region reagiert man nun mit Hausdurchsuchungen „in den Grenzdörfern“ und der Stadt Graivoron - zum Schutz der russischen Bevölkerung, wie es von russischer Seite heißt. Der „Terroralarm“ wurde verhängt, der den staatlichen Institutionen besondere Rechte verleiht. Der Gouverneur stellte klar, dass mittlerweile der Großteil der Bevölkerung das Gebiet verlassen habe. In Videos auf sozialen Medien waren lange Staus aus der Region zu sehen.

Unterdessen teilte die Legion „Freiheit für Russland“, die sich zu den Angriffen auf russischem Boden bekennt und sich gegen Putin stellt, am Abend ein Video: Darauf ist die Flagge des sogenannten Freien Russlands zu sehen, wie sie über der Moskauer Staatsuniversität schwebt. In dem Clip dankt die Gruppierung ihren Unterstützern in Russland: „Danke an diejenigen, die uns unterstützen und auf uns warten!“ In weiteren Videos scheint die Flagge auch in anderen Teilen Moskaus zu wehen. Die Fahnen werden dabei von Luftballons in den Himmel getragen. Unabhängig prüfbar sind die Videos nicht.

Nach Angaben der Ukraine handelt es sich bei den Kämpfern in Belgorod um russische Staatsangehörige.

Update vom 22. Mai, 22.40 Uhr: Jewgeni Prigoschin hat erneut den Abzug seiner Wagner-Söldner aus Bachmut angekündigt. Der russischen Armee traut er die Verteidigung der größtenteils besetzten Donbass-Stadt aber offenbar nicht zu.

„Wenn die eigenen Streitkräfte des Verteidigungsministeriums nicht ausreichen, haben wir Tausende von Generälen. Wir müssen nur ein Bataillon von Generälen zusammenstellen, ihnen alle Waffen geben, und alles wird gut“, soll Prigoschin laut Reuters gesagt haben.

Angriffe in Region Belgorod: „Legion Freiheit für Russland“ bekennt sich dazu

Update vom 22. Mai, 21.30 Uhr: Die „Legion Freiheit für Russland“ hat sich dazu bekannt, die Angriffe in der Region Belgorod verübt zu haben. Die mutmaßlichen Partisanenkämpfer veröffentlichten bei Telegram ein Video.

In dieser wird von einem schwer bewaffneten Mann erklärt: „Wir sind nicht Ihre Feinde. Im Gegensatz zu Putins Zombies rühren wir die Zivilbevölkerung nicht an und benutzen sie nicht für unsere eigenen Zwecke. Die Freiheit ist nah!“ Und weiter: „Wir wollen, dass unsere Kinder in Frieden und Freiheit aufwachsen. Dass sie reisen, studieren und einfach in einem freien Land glücklich sein können. Aber das hat im heutigen Putin-Russland keinen Platz!“

Details zum Partisanenangriff in Belgorod: Angeblich drei Ortschaften attackiert

Update vom 22. Mai, 20.05 Uhr: Neue Details zum Partisanenangriff in Belgorod: Laut Angaben aus Russland wurden insgesamt drei Ortschaften attackiert. Sechs Menschen seien verletzt worden. Der russischen Luftabwehr sei es gelungen, eine weitere Kampfdrohne abzuschießen.

Update vom 22. Mai, 18.51 Uhr: Der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, hat drastische Schritte wegen Angriffen in seiner Region eingeleitet. Man habe „mit dem heutigen Tag das Regime einer Anti-Terror-Operation eingeführt“, schrieb der Gouverneur im Nachrichtendienst Telegram. Die „besonderen Maßnahmen“, die Gladkow beschreibt, ähneln der Ausrufung eines Notstands. Man werde zum Beispiel das öffentliche Leben vorübergehend einschränken und Ausweispapiere strenger kontrollieren.

Ukraine warnt Putins Truppen

Update vom 22. Mai, 16.55 Uhr: Der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow hat sich mit einer Warnung an die russischen Soldaten in der Ukraine gewandt und angekündigt, dass sich die Lage auf dem Schlachtfeld für Putins Truppen bald verschärfen würde. Das sagte der 37-Jährige in einem Video vom Montag und verwies auf das Social-Media-Projekt „I want to live“, das seit mehreren Monaten russischen Soldaten beim Desertieren hilft.

Budanows Ankündigung könnte darauf hinweisen, dass die lange angekündigte Gegenoffensive der ukrainischen Armee allmählich Fahrt aufnimmt. Budanow wies darauf hin, dass Russland in über einem Jahr Krieg nicht eines seiner anfänglichen Ziele erreicht hätte und die Soldaten sich nun entscheiden müssten: „sterben oder euer Leben retten“.

Paramilitärische Einheiten aus Russland bekennen sich zu Belgorod-Attacken

Update vom 22. Mai, 15.35 Uhr: Nach Explosionen im Südwesten Russlands kursieren widersprüchliche Meldungen in russischen, ukrainischen und internationalen Medien. Wie die ukrainische Nachrichtenseite Ukrainska Pravda unter Berufung auf mehrere Telegramkanäle berichtet, hätten sich die russischen Widerstandsgruppen „Russischer Freiwilligenkorps“ und die „Legion Freiheit für Russland“ dazu bekannt, die Angriffe in Belgorod verübt zu haben. Die Anti-Kreml-Gruppen hätten darüber hinaus die Bevölkerung dazu aufgerufen, keinen Widerstand zu leisten. Der Kreml reagierte umgehend. Putin-Sprecher Dimitri Peskow erklärte, dass die Sicherheitsdienste Putin „von einem Versuch ukrainischer Saboteure berichtet haben, in die Region Belgorod einzudringen“.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass hingegen berichtet ebenfalls von „ukrainischen Saboteuren“, die auf russisches Staatsgebiet eingedrungen wären, um von der Schmach der Ukrainer nach dem Verlust der Stadt Bachmut abzulenken, wie der britische Guardian berichtet. Auch der ukrainische Geheimdienst hat sich inzwischen übereinstimmenden internationalen Medienberichten zufolge zu dem Vorfall geäußert und betont, dass paramilitärische russische Gruppen als Drahtzieher vermutet werden. Unbestätigten Berichten zufolge soll es bei den Kämpfen Tote auf beiden Seiten gegeben haben.

Berichte im Ukraine-Krieg: Russische Truppen „massiv geschwächt“

Update vom 22. Mai, 14.35 Uhr: Entgegen Behauptungen von russischer Seite, dass der Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut vorbei sei, berichtet das ukrainische Verteidigungsministerium von anhaltenden Kämpfen in Bachmut sowie russischen Verstärkungstruppen und Ausrüstungsnachschub, die in der Stadt eintreffen. Das meldete das Online-Medium Kyiv Independent am Montag.

Laut Angaben der stellvertretenden ukrainischen Verteidigungsministerin Hanna Maliar sei das Offensivpotenzial der russischen Truppen „massiv geschwächt worden“, viele russische Kämpfer seien verletzt worden oder gefallen und in den Außenbezirken Bachmuts komme es immer noch zu Kämpfen zwischen ukrainischen Truppen und Angreifern. Übereinstimmenden Berichten zufolge haben sich die ukrainischen Verteidigungstruppen jedoch weitgehend aus der Stadt zurückgezogen. Bachmut soll praktisch dem Erdboden gleichgemacht worden sein.

Russland plant offenbar neue Elite-Einheit

Update vom 22. Mai, 10.30 Uhr: Nach britischen Geheimdienstinformationen will Russland eine neue Elite-Einheit bei seinen Luftstreitkräften für den Einsatz in der Ukraine schaffen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Bericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London vom Montag (22. Mai 2023) hervor.

Experten: Kampf um Bachmut schwächt Wagner-Truppe

Update vom 22. Mai, 9.10 Uhr: Die russische Privatarmee Wagner des Geschäftsmannes Jewgeni Prigoschin ist nach Einschätzung westlicher Experten durch die Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut geschwächt. Die Söldner seien durch die Abnutzung kaum in der Lage zu neuen Angriffen außerhalb der Stadt, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington mit.

Zugleich gingen die Militäranalysten davon aus, dass Bachmut größtenteils von russischen Truppen kontrolliert wird. Die ukrainischen Streitkräfte hingegen führten im Norden und Süden von Bachmut Gegenangriffe und kontrollierten Verbindungswege um die Stadt.

Lage in Bachmut weiter unklar

Update vom 21. Mai, 22.45 Uhr: Auch am Wochenende ruhte der Fokus im Ukraine-Krieg auf Bachmut - doch nach wie vor ist unklar, ob Russland die umkämpfte Stadt tatsächlich vollständig eingenommen hatte. Der Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, sprach am Abend im ukrainischen Staats-Fernsehen von eigenen „Vorstößen“ nahe der Stadt. Die bei Bachmut eingesetzte 3. Sturmbrigade der Ukrainer erklärte, auf einem Frontabschnitt von 1700 Metern sogar 700 Meter vorgerückt zu sein. Dazu stellte sie später auf Facebook ein Video von der Gefangennahme russischer Soldaten.

Biden nennt enorme Zahl für Russlands Verluste in Bachmut: „Das ist schwer zu kompensieren“

Update vom 21. Mai, 17.30 Uhr: Weiterhin gedeihen Spekulationen über die Lage im umkämpften Bachmut – US-Präsident Joe Biden hat unterdessen den Blick auf Russlands Verluste in der Schlacht um die ostukrainische Stadt gelenkt. „Die Wahrheit ist, dass Russland mehr als 100.000 Verluste in Bachmut erlitten hat“, sagte Biden bei einer Pressekonferenz beim G7-Gipfel in Hiroshima. „Das ist schwer zu kompensieren“, betonte er. Das Weiße Haus hatte diese Zahl laut einem Bericht der Deutschen Welle bereits zuvor genannt.

Update vom 21. Mai, 16.47 Uhr: Die EU hat offenbar ein Leck in den Sanktionsbemühungen gegen Russland ausgemacht - in China. Mehrere dort gemeldete Firmen sind nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an der Umgehung von Sanktionen gegen Russland beteiligt. Man habe „klare Beweise“, dass „etwa acht Unternehmen“ über Drittländer sanktionierte Güter aus der Europäischen Union direkt nach Russland lieferten, sagte sie dem ZDF am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima.

Ukraine aktuell: Russland kämpft mit schweren Verlusten

Erstmeldung vom 21. Mai: Moskau/Kiew - Russland hat im Ukraine-Krieg weiter mit schweren Verlusten zu kämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs wurden binnen 24 Stunden etwa 670 russische Soldaten im Kampf getötet oder verwundet. Die Gesamtzahl steigt damit auf 203.160 Soldaten, die Russland bisher im Ukraine-Krieg verloren haben soll. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht.

Zudem hat die ukrainische Luftwaffe nach eigenen Angaben in der Nacht zu Sonntag vier Drohnen vom Typ Shahed-136/131 abgeschossen. Die Luftwaffe erklärte, dass die russischen Streitkräfte die Drohnen „in östlicher Richtung“ eingesetzt hätten.

Ukraine aktuell: Bachmut von Russland erobert - Selenskyj sorgt für Verwirrung

Unterdessen stellte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj missverständliche, nicht eindeutige Aussagen von ihm zur militärischen Situation in Bachmut klar. Die Stadt sei nicht vollständig unter russischer Kontrolle, sagte er nach dem G7-Gipfel im japanischen Hiroshima: „Bachmut ist heute nicht von Russland besetzt worden.“ Zuvor hatte Selenskyj mit einer Äußerung zu einem etwaigen Verlust der ostukrainischen Stadt Bachmut für Verwirrung gesorgt. Der Generalstab in Kiew schrieb in seinem morgendlichen Lagebericht: „Der Kampf um die Stadt Bachmut geht weiter.“

Am Tag zuvor hatten zuerst der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, und später das russische Verteidigungsministerium die Einnahme von Bachmut verkündet. Der russische Präsident Wladimir Putin habe den Wagner-Einheiten und der Armee gratuliert, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass eine Erklärung des Kremls.

Nach Ansicht der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, zeigt der mögliche Fall von Bachmut, wie wichtig die weitere Unterstützung der Ukraine ist. Die FDP-Politikerin sagte der Rheinischen Post, Deutschland habe zuletzt ein Paket über 2,7 Milliarden Euro für die Ukraine geschnürt. „Die Lage in im Bachmut zeigt, wie wichtig das ist“, so die FDP-Verteidigungsexpertin. „Die Ukraine wird sich weiter verteidigen.“

Ukraine aktuell: Biden sagt Kiew weitere Militärhilfen zu

US-Präsident Joe Biden hat derweil ein weiteres Paket mit militärischer Ausrüstung für die Ukraine angekündigt. Biden stellte das Paket am Sonntag bei einem bilateralen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima in Aussicht. Nach Angaben des Weißen Hauses haben die Hilfen einen Umfang von etwa 375 Millionen US-Dollar (etwa 346 Millionen Euro). (mit Agenturmaterial)

Auch interessant

Kommentare