Microsoft-Activision-Deal von der EU erlaubt – Call of Duty sei nicht so wichtig
Der Deal zwischen Microsoft und Activision ist von der EU erlaubt worden. Scheinbar sei Call of Duty nicht so wichtig wie Sony behauptet.
Hamburg – Microsoft will Activision im größten Deal der Gaming-Geschichte kaufen. Sony kritisierte das Ganze vor den Wettbewerbshütern, weil man fürchte, dass Call of Duty dann nur noch auf der Xbox Series X und folgenden Microsoft-Konsolen laufen würde, statt auch auf der PS5 und PS6. Die EU-Kommission meinte „Call of Duty ist nicht so wichtig, wie Sony tut“ und brachte damit Gamer zum lachen.
EU winkt Microsoft-Activision-Deal durch – „CoD ist nicht so wichtig, wie Sony tut“
Die EU erlaubt den Microsoft-Activision-Deal: Am 15. Mai fiel die Entscheidung der EU-Kommission zum geplanten Microsoft-Activision-Deal. Der Kauf wurde abgenickt, nachdem Microsoft in einigen kritischen Punkten Zugeständnisse gemacht hatte. Größter Streitpunkt waren Lizenzen im Cloud-Gaming. Microsoft willigte ein, die Cloud-Lizenzen für alle Activision-Spiele auch an Konkurrenten zu vergeben. Schon vorher machte der Konzern einen Deal, der Call of Duty auf die Nintendo Switch bringt.
Was ist Cloud-Gaming?
Beim Cloud-Gaming laufen die Spiele nicht auf der eigenen Hardware, sondern auf einem externen Server. Von dort aus werden sie auf das eigene Endgerät gestreamt. Damit sollen langfristig zum Beispiel Hardware-Barrieren gebrochen werden, weil auch leistungsschwache Geräte hochauflösende Games abspielen können. Microsoft hat mit dem Game Pass für Xbox und PC bereits ein starkes Angebot in Sachen Cloud-Gaming.
Call of Duty ist nicht wichtig: Sony beklagte den möglichen Verlust von Call of Duty wegen des Deals. Microsoft selbst bezeichnete CoD als „keinen Must-have-Titel“. Dem stimmt auch die EU-Kommission zu. In der Erklärung heißt es, dass Microsoft kein Interesse haben könnte, Call of Duty von der PlayStation zu entfernen, weil diese vierfach so häufig verkauft wurden wie Xbox-Konsolen.
Selbst wenn Microsoft Activisions Spiele von der PlayStation entfernen würde, würde das dem Wettbewerb auf dem Konsolenmarkt nicht schaden.
„Selbst wenn Call of Duty hauptsächlich auf Konsolen gespielt wird, ist es im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) weniger populär als in anderen Regionen der Welt, und ist im Vergleich zu anderen Märkten weniger populär im EWR in seinem Genre. […] Sony könnte ganz einfach seine Größe, den großen Spielekatalog und die eigene Marktposition einsetzen, um jeden Versuch der Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit abzufangen.“
Bei Fans von Call of Duty sorgt das Urteil für Lacher. Warzone 2 ist so unbeliebt, dass viele Streamer und Profis lieber den Vorgänger zocken. Ein User auf Twitter nahm das Urteil der EU mit Humor und kommentierte „Verdammt, selbst die EU sagt ‚Das Spiel ist tot‘ lol“.
Microsoft darf Activision für 69 Milliarden US-Dollar kaufen – Großbritannien und USA blockieren noch
Microsoft will Activision kaufen: Microsoft plant, für die Übernahme von Activision Blizzard 69 Milliarden US-Dollar zu zahlen. Für Gamer hätte das auch einige Auswirkungen. Noch ist der Deal aber nicht in trockenen Tüchern, denn die Zustimmung der EU-Kommission war nur ein Schritt.

Großbritannien hat den Deal verboten: Die CMA (Competition und Markets Authority), die britische Marktaufsichtsbehöre, und die FTC (Federal Trade Comission), die amerikanische Marktaufsichtsbehörde, haben den Deal beide abgelehnt. Microsoft kündigte in beiden Fällen jedoch an, in Berufung zu gehen. Ob der Kauf von Activision Blizzard noch zustande kommt, bleibt also weiterhin abzuwarten.