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Pension oder Rente – bis zu 2.000 Euro Unterschied zwischen Beamten und Rentnern

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Fast die Hälfte aller Rentner in Deutschland muss von weniger als 1.000 Euro im Monat leben. Beamte erhalten im Durchschnitt das Dreifache. Ein Ungleichgewicht, das abgeschafft werden sollte?

Was die eigenen Finanzen angeht, sind die Beamten in Deutschland wesentlich besser aufgestellt als die Rentner. Schon nach nur fünf Jahren im Dienst, zum Beispiel als Lehrer, zahlt der Staat mindestens eine Pension von 1.800 Euro (brutto). Rentner kommen da gerade mal auf im Schnitt 1.600 Euro (brutto) – und das nach 45 Jahren Arbeit. Die Wirklichkeit sieht aber noch dunkler aus, denn diese Durchschnittsrente bekommen nur wenige Senioren. In der Realität gibt viel zu viele Fälle, in denen weniger als 1.000 Euro von der Rentenkasse monatlich ausbezahlt werden.

Pension und Rente – die Kluft zwischen Beamten und Rentnern

Die Gründe für eine geringe Rente sind vielzählig. Es kommt beispielsweise darauf an, ob man eine Voll- oder Halbzeitstelle hatte, wie hoch der Verdienst war und ob man auch wirklich die vollen 45 Jahre gearbeitet hat. Wer früher in Rente gehen möchte, muss mit Abzügen rechnen. Die Augsburger Allgemeine (AA) schreibt, dass es laut der amtlichen Zahlen 10,8 Millionen Rentner gibt, die in die U-1.000-Kategorie fallen. Wer da keine Betriebsrente als Ergänzung vorzuweisen hat, muss zum Monatsende wohl jede Ausgabe genau überlegen.

Zwei Senioren lesen Bücher in einem Gang.
Wenn die Rente ansteht, fallen die Altersbezüge hierzulande sehr unterschiedlich hoch aus. (Symbolbild) © Westend61/Imago

Beamte bekommen im Schnitt rund 3.200 Euro (brutto) im Monat. Während des Berufslebens mussten sie außerdem nicht in die Rentenkasse einzahlen. Abgezogen von den 3.200 Euro werden jedoch noch Steuern und Beiträge für die Krankenversicherung.

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Zweiklassengesellschaft – Mindestrente wird gefordert

Gegenüber der Augsburger Allgemeine sprach Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch davon, dass es am Ende eines langen Arbeitslebens eine „Zweiklassengesellschaft“ im Alter gäbe. Er wäre für eine Generalüberholung der Rente, damit der Lebensstandard im Alter gesichert werden könne. Laut AA verlangte Bartsch eine Mindestrente von 1.200 Euro (netto), da nicht die Pensionen im Schnitt zu hoch, sondern die Renten zu niedrig seien.

Bemessungsgrundlage Auslöser für die Kluft zwischen Rente und Pension

Schuld an der Kluft zwischen einer geringen Rente und höheren Pensionen ist auch die Berechnung ebendieser. So liegt das aktuelle Rentenniveau bei 48 Prozent des Durchschnittsverdienstes der Versicherten. Das Pensionsniveau der meisten Beamten allerdings zwischen 67 und 71,75 Prozent des letzten Gehalts. Dietmar Bartsch fordert laut AA deshalb auch, dass das Rentenniveau auf 53 Prozent angehoben werden müsse. Ein weiterer Schritt wäre ihm zufolge auch die Rentenkasse für alle Erwerbstätigen, in die auch Manager, Beamte und Selbstständige einzahlen müssten.

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