Abzüge von der Rente: Wie viel Steuern Sie bei 1.200 Euro zahlen, bestimmt Ihr Eintrittsdatum
Wer eine Rente von 1.200 Euro im Monat bekommt, muss nur im Ausnahmefall Steuern zahlen. Hier kommt es auf den Jahrgang des Eintritts an.
Wann sind Sie in Rente gegangen und wie hoch fallen die Rentenbezüge aus? Von den Antworten auf diese beiden Fragen hängt ab, ob Rentner Steuern zahlen müssen. Deutlich wird das etwa bei einer beispielhaften monatlichen Rente von 1.200 Euro brutto. Übrigens: Wie viel Rente man durchschnittlich bekommt, liegt auch am Wohnort.
Rente: Wie hoch sind die Steuern?
Zuerst muss man für eine Berechnung der Steuer wissen, wie hoch der Rentenfreibetrag ist, der für den Rentner gilt. Dieser kommt mit zum steuerlichen Grundfreibetrag, den alle Steuerzahler erhalten. Wichtig hier: Der Rentenfreibetrag ist ein prozentualer Anteil, keine absolute Summe. Die Prozente, die nach Abzug übrig bleiben, sind der Teil der Rente, für die Steuern gezahlt werden müssen.
Der Rentenfreibetrag schrumpft
Mit jedem Jahr, das Rentner später in Rente gehen, schrumpft der Rentenfreibetrag. Nach jetzigem Stand würde das bedeuten, dass er auf null gesunken ist, wenn Sie 2040 in Rente gehen. Ab diesem Punkt müssten Neurentner dann ihre Rente komplett versteuern – gäbe es nicht noch den Grundfreibetrag:
Jahr | Alleinstehende (in Euro) | Verheiratete (in Euro) |
---|---|---|
2022 | 10.347 | 20.694 |
2021 | 9.744 | 19.488 |
2020 | 9.408 | 18.816 |
2019 | 9.168 | 18.336 |
2018 | 9.000 | 18.000 |
2017 | 8.820 | 17.640 |
2016 | 8.652 | 17.304 |
2015 | 8.472 | 16.944 |
2014 | 8.354 | 16.708 |
Einkommensteuer muss nur gezahlt werden, wenn Sie mit dem steuerpflichtigen Rentenanteil oberhalb des Grundfreibetrags liegen. Und auch nur auf den Betrag, der darüber liegt.
Rente: Einkommensteuer und Grenzsteuersatz
Die Einkommenssteuer ist fällig, wenn der steuerpflichtige Rentenanteil über dem Grundfreibetrag liegt. Der sogenannte Grenzsteuersatz (14 Prozent) greift ab dem ersten Euro – bei dem bleibt es aber nicht. Der Steuersatz wird höher, je höher die eigenen Rentenbezüge sind. Jeder Euro, der über der nächsten Einkommensgrenze liegt, wird wieder mit dem nächsthöheren Steuersatz belastet.
1.200 Euro Rente – eine Beispielrechnung
Was bedeutet das alles jetzt aber für eine Rente von 1.200 Euro? Nehmen wir zum Beispiel Monika Mustermann. Sie ist 2020 in Rente gegangen, aus der Kirche ausgetreten und alleinstehend. Monika wohnt in Kaiserslautern und ist gesetzlich krankenversichert. Für sie gilt ein Rentenfreibetrag von 20 Prozent, 80 Prozent der Rente muss also versteuert werden.
Wichtige Information
Im Laufe des Ruhestands ist jede Rentensteigerung für Sie voll steuerpflichtig. Der Rentenfreibetrag greift dort nicht. Gut: Der Grundfreibetrag steigt ebenfalls, deswegen sind die Auswirkungen minimal.
Monika Mustermann erhält im Jahr 14.400 Euro Rente (1.200 Euro/Monat), davon sind 11.520 Euro im Jahr 2020 steuerpflichtig (80 Prozent von 14.400). Steuerfrei sind die restlichen 20 Prozent: 2.880 Euro. 2021 gab es im Westen keine Rentenerhöhung, aus diesem Grund bleibt es bei 2.880 Euro als Steuerfreibetrag, sonst wäre die höhere Rente die Basis für den Rentenfreibetrag genommen worden.
Abzug von Krankenversicherung und Pauschalen
Von Monikas Bruttojahresrente (vor Steuern) von 11.520 Euro werden jetzt noch die Beiträge der gesetzlichen Pflege- und Krankenversicherung abgezogen. Das sind zusammen 10,95 Prozent, von den ursprünglichen 14.400 Euro gerechnet. Das Ergebnis, hier 1.577 Euro, wird von den 11.520 Euro abgezogen. Versteuert werden jetzt noch 9.943 Euro.

Von diesem Betrag werden jetzt noch die Werbungskostenpauschale (für Rentner 102 Euro) und die Sonderausgabenpauschale (36 Euro) abgezogen. Für Monika Mustermann sind am Ende also 9.805 Euro ihrer Rente steuerpflichtig. Wie viele Steuern im Jahr gezahlt werden müssen, entnehmen Sie auch der Einkommensteuer-Grundtabelle. Das wären für das Jahr 2020: 57 Euro.