Gesetzliche Rente genügt oft nicht zur Sicherung des Lebensstandards – laut Untersuchung
Der „Vorsorgeatlas Deutschland 2021“ gibt einen Überblick über die künftige Situation der Altersvorsorge in Deutschland. Wieviel kann die gesetzliche Rente abdecken?
Für viele reicht die gesetzliche Rente* nicht aus, um den eigenen Lebensstandard auch im Alter halten zu können. Das geht aus dem „Vorsorgeatlas Deutschland 2021“ zur Altersvorsorge hervor. Laut der jüngst vorgestellten Studie decke die Basisversorgung über die gesetzliche Rente im Schnitt nicht einmal die Hälfte des letzten Bruttoeinkommens, berichtete MDR.de. Zur Einordnung: Um den gewohnten Lebensstandard auch im Alter halten zu können, seien mindestens 60 Prozent des letzten Bruttoeinkommens nötig, heißt es in dem Bericht des MDR. Und dafür sei dem Vorsorgeatlas zufolge zusätzliches Sparen nötig.
„Vorsorgeatlas Deutschland 2021“ zur Altersvorsorge vorgestellt
Auch Handelsblatt.de berichtete über die besagte Studie des Rentenexperten Bernd Raffelhüschen vom Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg und der Fondsgesellschaft Union Investment. Die am 27. Oktober vorgelegte Datensammlung gibt dem Handelsblatt zufolge „einen Überblick über die künftige Situation der Altersvorsorge in Deutschland auf Basis der aktuell gültigen Rahmenbedingungen für die erste, zweite und dritte Säule“. Der Untersuchung zufolge könne nur knapp die Hälfte der Deutschen mit der gesetzlichen Rente ihren Lebensstandard im Alter sichern, heißt es in dem Bericht.
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Studie: Gesetzliche Rente genügt oft nicht zur Sicherung des Lebensstandards
Los geht es mit der ersten Säule: Die heute 20- bis 65-Jährigen erhalten, wie Handelsblatt.de weiter zu den Ergebnissen der Studie berichtete, „danach bei Renteneintritt über die gesetzliche Rente durchschnittlich 47 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens“ – das entspreche nach heutiger Kaufkraft 1.449 Euro monatlich. Der Anteil steige zudem mit Einbindung der zweiten Säule wie der betrieblichen Altersvorsorge oder der Riester-Rente von 47 auf 63 Prozent, so das Handelsblatt zu der Studie. Das sei ein Durchschnitt und bedeute daher, dass etwa ein Drittel der Bevölkerung den Anteil zur Sicherung des Lebensstandards nicht erreiche, zitierte Handelsblatt.de an der Stelle den Rentenexperten Bernd Raffelhüschen. Bleibt noch die dritte Säule: Auf 80 Prozent steige die Quote der Rechnung des Experten zufolge schließlich mit den zusätzlichen privaten Sparanstrengungen in der dritten Säule, mit Geld- und Immobilienvermögen, wie es in dem Bericht weiter heißt.
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Der „Vorsorgeatlas Deutschland 2021“ macht den Berichten zufolge somit deutlich, dass viele Menschen ihren Lebensstandard allein mit der gesetzlichen Rentenversicherung unter den aktuell gültigen Rahmenbedingungen wohl nicht halten werden können. „Wir müssen Schluss machen mit illusionären Ansprüchen. Wir brauchen eine Rente, die leistungsgerecht, generationengerecht, nachhaltig und sicher ist. Davon sind wir weit entfernt“, hatte Raffelhüschen Handelsblatt.de zufolge bei der Vorstellung des Vorsorgeatlas in dieser Woche gesagt. (ahu) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.