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Angst vor Kündigung: Kann ich entlassen werden, weil ich schlecht arbeite?

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Von: Janine Napirca

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Mann hält einen Karton mit Büromaterialien.
Häufig sind nicht Sie selbst der Grund für eine schlechte Arbeitsleistung. © Jose Carlos Ichiro/Imago

Sie werden von Ihrem Chef oder der Chefin kritisiert und Sie sorgen sich, dass Sie entlassen werden? Ganz so einfach ist nicht, eine Kündigung auszusprechen.

Bevor man einen Mitarbeiter bzw. eine Mitarbeiterin einstellt, kann man nur ungefähr einschätzen, ob jemand seinen Job zur vollsten Zufriedenheit erledigen wird, oder hinter den Erwartungen zurückbleibt. Werden Sie auf der Arbeit häufiger kritisiert und gibt Ihnen Ihr Chef das Gefühl, dass Ihre Arbeitsleistung nicht zufriedenstellend ist? Machen Sie sich keine Sorgen, in den seltensten Fällen kann man jemanden kündigen, weil er oder sie nicht gut genug ist.

Kündigung erlaubt? Was sind die Ursachen für die schlechte Arbeitsleistung?

Um jemanden aufgrund schlechter Arbeitsleistung zu kündigen, muss eine Arbeitsleistung zunächst einmal messbar sein. Daran scheitert eine Klage vor dem Arbeitsgericht laut Businessinsider auch meistens schon, weil sich das in der Praxis meist kaum messen lässt. Dem Bericht zufolge gibt es zwei Ursachen für schlechte Arbeitsleistungen: Personenbedingte Schlechtleistung und verhaltensbedingte Schlechtleistung. Während unter ersterer verstanden wird, dass jemand nicht die körperlichen, geistigen oder charakterlichen Fähigkeiten vorweist, die zur Ausübung der Arbeit notwendig sind, meint zweitere, dass jemand eigentlich leistungsstärker arbeiten könnte, sein Potential jedoch nicht ausschöpft.

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Voraussetzung, um jemanden wegen schlechter Leistung zu kündigen

Bevor ein Chef bzw. ein Unternehmen, Arbeitnehmer kündigen will, muss geprüft werden, ob man die betroffenen Angestellten nicht an einem anderen Arbeitsplatz einsetzen kann. Auch weniger Gehalt könnte in Betracht gezogen werden. Außerdem ist zu untersuchen, woran die mangelnde Leistung liegen könnte. Laut Businessinsider ist es bislang noch nicht vorgekommen, dass eine sogenannte „Low-Performer-Kündigung“ wirksam ausgesprochen worden wäre.

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Kündigungen wegen zu schlechter Leistung: Darauf sollten Sie achten

Auch wenn Ihr Chef Sie wegen schlechter Leistungen nicht kündigen kann, so gehen Unternehmen häufig den Weg, der Ursache auf den Grund zu gehen. Wird festgestellt, dass Sie alles zur Verfügung gestellt bekommen haben, was Sie benötigen und Sie sich aber beispielsweise nicht an vorformulierte Abläufe und Prozesse halten, kann das als Kündigungsgrund vorgetragen werden.

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Häufig stellt sich laut Businessinsider in solchen Untersuchungen jedoch heraus, dass das eigentliche Problem bei der Führungskraft selbst liegt. Diese hat entweder nicht die erforderlichen Arbeitsmittel zur Verfügung gestellt oder die Teamarbeit nicht gut genug koordiniert, sodass der vermeintliche „Low Performer“ gar nicht besser oder schneller arbeiten konnte, weil wichtige Zuarbeit von Kollegen noch fehlte. Sie brauchen sich also erstmal keine Sorgen zu machen, dass Ihr Chef Sie kündigen wird, weil er Sie gelegentlich kritisiert. Achten Sie nur darauf, dass Sie genau das tun, was von Ihnen verlangt wird. Wenn Sie sich an die Arbeitsabläufe und Prozesse halten, kann Ihnen keiner einen Strick daraus drehen. Generell ist aber zunächst immer auch ratsam, in den Dialog zu treten und Eigeninitiative zu zeigen. Und falls Sie doch einmal vor dem Arbeitsgericht landen sollten: Laut Businessinsider endet ein Kündigungsverfahren meist mit der Zahlung einer Abfindung oder die Kündigung wird zurückgezogen.

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