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Chef führt Vier-Tage-Woche ein - doch eine Sache überraschte ihn

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Von: Andrea Stettner

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Weniger arbeiten, bei gleichem Gehalt - kann das gut gehen? Eine Firma hat den Versuch gewagt und die Vier-Tage-Woche getestet. Was dann passierte, erfahren Sie hier.

Bei der Fondsgesellschaft Perpetual Guardian in Neuseeland brechen gerade andere Zeiten an. Während eines achtwöchigen Experiments hatte die Firma die Vier-Tage-Woche getestet. Was kaum einer glaubte: Das Experiment verlief so gut, dass Chef Andrew Barnes die verkürzte Arbeitswoche nun für immer beibehalten möchte. Und das aus gutem Grund.

Experiment mit Vier-Tage-Woche: Produktivität stieg an

Wie die Nachrichtenseite New Zealand Herald berichtet, arbeiteten die 240 Mitarbeiter ab März 2018 nur noch von Monat bis Donnerstag. Am Freitag begann das ausgedehnte Wochenende - also viel Zeit für Freunde, Familie und Hobbys. Die Bezahlung blieb weiterhin gleich

Der Chef befürchtete nun, dass die Produktivität der Firma sinken könnte - oder die Mitarbeiter gestresster sind, weil ihnen ein erheblicher Teil der Arbeitszeit fehlt. Doch zum Erstaunen von Andrew Barnes war genau das Gegenteil der Fall: Die Produktivität des Unternehmens stieg sogar leicht an! 

Dank des langen Wochenendes sank der Stresslevel bei den Mitarbeitern um sieben Prozent. Außerdem waren deutlich mehr Mitarbeiter mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden - stolze 78 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 54 Prozent.

Bezahlung nach Produktivität statt nach Stunden

Mit der Bezahlung nach Stunden soll bei Perpetual Guardian nun Schluss sein. "Wir konzentrieren uns darauf zu vermitteln: Wenn du diese Menge produzierst, zahlen wir diese Menge an Geld", sagte er dem New Zealand Herald im Interview. Letztendlich zählt eben das Ergebnis. 

Doch genau dieser Punkt könnte dem Neuseeländer einen Strich durch die Rechnung machen: In Neuseeland sieht das Arbeitsrecht eine Bezahlung nach Stunden vor - nicht nach Produktivität. Steht die Vier-Tage-Woche bei Perpetual Guardian also schon wieder vor dem Aus? Barnes zeigt sich zuversichtlich: "Wir denken, wir haben einen Weg gefunden."

Auch andere Firmen experimentieren mit verkürzter Arbeitswoche

Auch andere Firmen sorgten mit einer verkürzten Arbeitswoche bereits für Schlagzeilen. So führte die deutsche Firma Rheingans aus Bielefeld als erste deutsche Firma die 25-Stunden-Woche ein - bei gleicher Bezahlung. Hier arbeiten die Mitarbeiter nur von 8 bis 13 Uhr.

In Österreich sorgte ein Naturkosmetik-Hersteller für Aufsehen, als er ebenfalls die Vier-Tage-Woche einführte - und dabei mit einer Sache gar nicht gerechnet hatte.

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Von Andrea Stettner

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