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Job: Sind Sie eher eine Lerche oder eine Nachteule – Letztere werden im Job benachteiligt

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Von: Carina Blumenroth

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Die Schule beginnt in der Regel früh morgens und auch die Arbeit beginnt für einige Arbeitnehmer in der Früh. Damit kommen aber nicht alle zurecht.

Die Leistungsfähigkeit von Menschen ist individuell und hängt auch mit der Tageszeit zusammen. Manche Menschen sind morgens leistungsstark, andere erst später. Der Schlafexperte Michael Wieden findet, dass das ‚klassische‘ Arbeitsmodell diskriminierend für Langschläferinnen und Langschläfer ist, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.

Lerche oder Nachteule? Aktuelle Arbeitswelt für zwei Drittel der Menschen schwierig

Eine Eule und eine Lerche.
Lerche oder Eule? Sind Sie morgens früh fit und leistungsstark oder eher gegen Nachmittag? Das Hormon Melatonin ist ausschlaggebend. © Collage: McPHOTO/Imago, Blickwinkel/Imago

Alle Menschen unterliegen dem Tagesrhythmus, der bestimmt, wann man ins Bett geht und wann man aufstehen muss. Geleitet wird man dabei unter anderem von der inneren Uhr, man kann Frühaufsteherin und Frühaufsteher sein oder Nachteule. Durch die innere Uhr wird dann ebenso unter anderem bestimmt, wann körperliche oder geistige Tätigkeiten zu den besten Leistungen führen, informiert das Geo-Magazin. Auch wann der Blutdruck steigt oder der Magen knurrt, hängt mit der inneren Uhr zusammen.

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Der Morgentyp – Merkmale der frühaufstehenden Lerche

Wer diesem Chronotyp, beschreibt eine Kategorie, angehört, ist meist schon morgens um sechs Uhr in geistiger Hochform. Sportliche Bestleistungen liegen am frühen Nachmittag. Abends sind Lerchen eher müde, meist gehen Morgentypen früh ins Bett.

Merkmale der Eule – der Abendtyp

Abendtypen quälen sich meist aus dem Bett und erreichen ihre Höchstform oft erst dann, wenn andere gerade ihr Mittagstief haben, informiert Geo. Im ‚normalen‘ Arbeitsleben haben sie es vornehmlich schwerer, für Spätschichten sind alle Menschen mit diesem Chronotyp allerdings gut geeignet. Sollte das nicht möglich sein, können Eulen ihre innere Uhr mit einer Extradosis natürlichem Licht vorstellen.

Der Mischtyp – nicht Lerche und nicht Eule

Sie werden an freien Tagen nicht besonders früh, aber auch nicht besonders spät wach – meist so zwischen halb sieben und acht Uhr, berichtet Geo. Das geistige Hoch kommt am späteren Vormittag, das Tief am frühen Nachmittag. Es kann sein, dass sich der Chronotyp im Laufe des Lebens verschiebt. Beispielsweise sei es möglich, bis zur Pubertät eher ein Abendtyp zu sein und danach immer mehr zu einem Morgentyp zu werden. Hintergrund ist die Melatoninproduktion, die sich im Laufe des Lebens verändert.

Schule und Job: Arbeitswelt nicht auf verschiedene Chronotypen eingestellt

Die Schulen und auch die Arbeitswelt sei nicht auf die verschiedenen Anforderungen des Chronotypen eingestellt, zitiert RND den Schlaf-Experten Michael Wieden. Er sagt, dass der aktuelle Rhythmus rund zwei Drittel der Bevölkerung nicht passe, denn die allermeisten Menschen seien keine Lerchen, berichtet RND und bezieht sich damit auf eine repräsentative Erhebung.

Wir leben nur deshalb früh, weil wir mit dem Wecker geweckt werden.

Michael Wieden, Schlaf-Experte, RND, Stand: 19.01.2023

Genau bestimmen, wer welchen Chronotypen hat, lässt sich in den meisten Fällen nicht. Allerdings könne man bestimmen, wie hoch die Melatonin-Konzentration bei einem Menschen ist. Dies lasse Rückschlüsse auf die Präferenzen des individuellen Wach-Schlaf-Rhythmus zu. Ein Indikator, ob man eine Lerche oder doch eher eine Eule ist, ist die Aufwachzeit ohne Wecker. Dafür sollten Sie für eine „längere Zeit“ auf den Wecker verzichten können, informiert RND. Anhand des Ergebnisses könne dann die ideale Arbeitszeit abgeleitet werden.

Petition: Merkmal Chronotyp sollte als ‚geschützter Diskriminierungsgrund‘ aufgenommen werden

Bereits Ende Oktober hat Michael Wieden eine Petition gestartet, die das Ziel hat, dass das genetische Merkmal Chronotyp in den gesetzlichen Katalog geschützter Diskriminierungsgründe aufgenommen wird. Die derzeitigen sozialen Zeitstrukturen seien für Mischtypen und Eulen nicht ideal. Zum einen seien Sie morgens nicht so leistungsfähig, was bei Prüfungen nachteilig wäre, zum anderen habe es auch gesundheitliche Risiken. Schlafdefizite könnten, zitiert RND Wieden, nachweislich die Entstehung von Depressionen, Suchtverhalten oder Bluthochdruck begünstigen. Auch das spätere Risiko für einen Herzinfarkt oder eine Diabeteserkrankung steige an.

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