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Berufe für Väter: Elternzeit und flexible Arbeitszeit werden bevorzugt

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Von: Anna Heyers

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Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird für Väter immer wichtiger. Sogar ein Job- oder Unternehmenswechsel kommt für viele infrage.

Laut der neuen Prognos-Studie, die im Auftrag des Bundesfamilienministeriums durchgeführt wurde, wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer wichtiger. Für immerhin 17 Prozent der Väter scheint ihre aktuelle berufliche Situation nicht ideal, um alles unter einen Hut zu bekommen. Ein entscheidendes Kriterium kann hier zum Beispiel auch die Familienfreundlichkeit der Stelle sein. Wird die nicht zur Zufriedenheit erfüllt, folgt häufig ein Stellenwechsel.

Berufe: Väter suchen vermehrt familienfreundlichere Jobs

Aus der Studie wird ebenfalls deutlich, dass rund 450.000 Väter in Deutschland diesen Job- oder Unternehmenswechseln schon durchgeführt haben, wenn die neue Stelle bessere Bedingungen in Sachen Vereinbarkeit bot. Hier spielt nicht nur das Gehalt eine Rolle. Und immerhin denken mehr als 1,7 Millionen Väter häufig oder zumindest manchmal über einen Wechsel nach. „Diese hohe Wechselbereitschaft ist gerade in den aktuellen Zeiten des Fachkräftemangels ein großes Unternehmensrisiko“, heißt es in der Studie. Aus diesem Grund sei es besonders wichtig, dass Unternehmen reagieren und ihre Stellen stärker auf die Bedürfnisse und Erwartungen von Familienvätern ausrichten.

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Flexible Arbeitszeiten und weniger Überstunden – die Wünsche der Väter

Mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten ist der mit 74 Prozent der Befragten der am häufigsten genannte Wunsch an eine Stelle. Auch die Flexibilität des Arbeitsortes spielt für fast die Hälfte der Studienteilnehmer eine große Rolle (48 Prozent). 40 Prozent der Väter würde gerne das Stundenpensum reduzieren und insgesamt weniger Überstunden machen (46 Prozent).

Sohn schläft neben arbeitendem Vater auf dem Sofa.
Flexibel arbeiten können und Homeoffice: Das sind immer öfter Ansprüche von Vätern an neue Stellen und Arbeitgeber. (Symbolbild) © OneInchPunch/Imago

Überraschend war auch der Vergleich der Antworten von Arbeitgebern und -nehmern bei der Frage zur Väterfreundlichkeit. Laut Studie hielten sich 63 Prozent der Betriebe für „sehr väterfreundlich“, 31 Prozent für „teilweise väterfreundlich“. Die betroffenen Arbeitnehmer hingegen vergaben andere Noten und gaben hier gerade mal 38 Prozent („sehr väterfreundlich“) und 45 Prozent („teilweise väterfreundlich“) an.

Elternzeit: Negative Kommentare seitens der Unternehmen

Erschreckend stellt sich auch die Bilanz der Kommentare bezüglich der Elternzeit dar. Die Mehrheit der Väter (59 Prozent) berichteten in der Studie von negativen Reaktionen, ein Drittel beschrieb abfällige Kommentare aus der Unternehmensführung. Auch von Druck, die Elternzeit zu verkürzen, war die Rede bei 16 Prozent der Väter.

Studie zeigt Ansätze für mehr Väterfreundlichkeit

Gerade in den Bereichen Kommunikation und Unternehmenskultur lässt sich gut eine Steigerung der Väterfreundlichkeit erreichen. Dafür helfe es zum Beispiel, wenn man bei Terminabsprachen auch auf Väter mit Familien-Verpflichtungen Rücksicht nimmt oder sie im Blick hat.

Nachholbedarf besteht laut Studie in den oberen Etagen. Väter berichten, dass Führungskräfte eine Vorbildfunktion haben sollten, dieser aber nur selten gerecht werden. Besonders bei den Themen Vereinbarkeit von Karriere und Familie.

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