Aldi: Falsche Corona-Maske – Senior (78) knallhart aus Discounter geworfen
Welche Masken wo getragen werden müssen, ist oft nicht so recht eindeutig. Ein Rentner aus Baden-Württemberg weiß es jetzt: Trotz OP-Maske setzte man ihn bei Aldi kurzerhand wieder vor die Tür.
Das Social-Media-Team bei Aldi* Süd hat es oft nicht ganz leicht. Immerhin sind es die dortigen Mitarbeiter, die an vorderster Front stehen und an denen sich die Kundenwut ungefiltert entlädt. Erst kürzlich zum Beispiel sehen sie sich mit einem völlig daneben gegangenen Kommentar konfrontiert*, wie HEIDELBERG24* berichtete. Damals ging es um mögliche coronabedingte Einschränkungen im Einzelhandel* – für die Aldi, so fair muss man wohl sein, ja nun wirklich nichts kann. Oftmals müssen sich die Mitarbeiter aber eben auch mit berechtigter Kritik auseinandersetzen. Kein einfacher Job.
Discounter | Aldi |
Hauptsitz | Essen (Aldi Nord)/Mühlheim an der Ruhr (Aldi Süd) |
Gründer | Karl & Theo Albrecht |
Filialen weltweit | 11.235 (2019) |
Jahresumsatz | 81,8 Milliarden Euro (2019) |
Gerade, wenn es um besagte Corona-Regeln geht, wird‘s ab und an tatsächlich heikel. Zum einen, weil die sich naturgemäß häufig ändern und nie überall gleich sind, zum anderen, weil man (übrigens nicht nur als Kunde) dann eben schnell mal den Überblick verliert. Und heraus kommen dann mitunter Situationen, die – um es mal vorsichtig auszudrücken – unglücklich laufen und auch ein bisschen fassungslos machen.
FFP2-Maskenpflicht bei Aldi: Sollen oder müssen Kunden den Mundschutz tragen?
So erst kürzlich geschehen in einer Filiale von Aldi Süd, die jetzt auf der Facebook-Seite des Discounters für Kopfschütteln sorgt. „Ich muss jetzt so dämlich fragen“, beginnt User Mehmet da nämlich einen Beitrag. Und so viel gleich vorweg: Er meint diesen Einstieg ganz sicher ironisch, denn so dämlich, wie er es ankündigt, ist die Frage nun wirklich nicht. „Darf man mit diesen Masken auch nicht mehr einkaufen gehen?“ Anbei postet er das Bild einer Packung blauer OP-Masken, wie wir sie inzwischen zur Genüge aus dem Alltag kennen.
Mehmets Problem: Offensichtlich akzeptiert eine Aldi-Filiale diese Masken für Kunden eben nicht mehr – und das mit bitteren Folgen: „Mein Vater mit seinen 78 Jahren wurde gestern aus dem ALDI SÜD Kornwestheim geworfen, weil man damit nicht rein dürfte. Er ist sogar geimpft. Da blickt doch niemand mehr durch.“ Und damit hat er zweifellos recht. Denn tatsächlich schreibt die Corona-Verordnung in Baden-Württemberg* (und eben da liegt Kornwestheim) seinerzeit nur vor, dass in Innenräumen FFP2-Masken getragen werden sollen. Von müssen keine Rede. Das nämlich änderte sich erst mit der Neuauflage vom 12. Januar*. Trotz allem wies man den Senior offenbar prompt wieder ab.
Maskenpflicht im Discounter: „Das, was die abziehen, blickt echt keiner mehr“
Und entsprechend fallen auch die Kommentare der User aus. „Ja übel... Und mit den ffp dingern bekomme ich noch schlechter Luft... Das was die abziehen blickt echt keiner mehr.“, ist da beispielsweise zu lesen. Andere haben offensichtlich ähnliche Erfahrungen gemacht, auch in anderen Discounter-Ketten: „Bei mir wars beim Lidl !? Er selber die normale Blaue, aber Kunden FFP2, Typisch Lidl.“ Oder: „Niedersachsen seit 2 Wochen mit FFP 2 . Ich finde die einheitlichen Regeln auch ganz toll. —Ironie off—“.
Aber: So unglaublich gemein der sicher bedauernswerte ältere Herr die Situation verständlicherweise auch empfunden haben mag, tatsächlich ist es natürlich Sache des Händlers, wen er wie in seinen Laden lässt. Und auch darauf weisen Kommentatoren hin. Melanie etwa schreibt: „Jeder Laden hat sein eigenes Hausrecht. Selbst wenn keine Pflicht besteht, kann der Betreiber eigene strengere Regeln machen und diese umsetzen. Sprich: DuKommstHierNetRein ohne FFP2
DAS GLEICHE GILT FÜR 1G...oder nur frisch geduscht, oder nur vollständig angezogen, oder kein Zutritt im Jogginganzug oder was auch immer.“ Das mag zwar sicher ein bisschen überzogen formuliert sein, grundsätzlich aber hat sie damit recht. Das krisenerprobte Social-Media-Team von Aldi Süd hat sich bislang übrigens noch nicht zu dem Fall geäußert. (mko) *HEIDELBERG24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA