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Edeka und Netto stellen Sortiment um – um es Kunden leichter zu machen

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Von: Lena Zschirpe

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Nach Rewe stellt nun auch Edeka einen Großteil des Milch-Sortiments um. Tierwohl steht dabei im Vordergrund.

NRW – Wer bewusst einkaufen möchte, kann das in wenigen Monaten wohl noch einfacher tun. Denn Rewe, Edeka und Netto führen ein Label flächendeckend ein, das Verbrauchern die Entscheidung zu mehr Tierwohl erleichtern kann, wie RUHR24* berichtet. Dabei geht es vor allem um Milchprodukte.

UnternehmenEdeka
Gründung1898 in Berlin
Kundenservice0800 3335211

Rewe, Edeka und mehr ändern Kennzeichnung von Milchprodukten

Kunden, die regelmäßig Fleisch einkaufen, kennen es möglicherweise: Die in vier Stufen deklarierten Informationen zur Haltungsform der Tiere, auch Tierwohl-Label genannt. Einige Supermärkte haben sich im Frühjahr 2019 freiwillig verpflichtet, Fleisch von Schweinen und Rindern mit dem Label auszuzeichnen*.

Zukünftig wollen mehrere Supermärkte* das Tierwohl-Label aber nicht mehr auf Fleisch beschränken: Rewe, Penny, Edeka und Netto zeichnen noch 2022 auch Milchprodukte mit dem Ampel-ähnlichen System aus.

Verbraucher könnte das freuen: Der Vegan-Trend in Deutschland deutet darauf hin, dass ein Interesse an tierfreundlichem Einkaufen besteht. Deutschlandweit sollen bereits 2,6 Millionen Menschen vegan leben, berichtet 24vita.de*.

Tierwohl-Label: So werden die Haltungsformen angezeigt

Das Tierwohl-Label zeigt in vier Stufen an, wie die Tiere vor ihrer Schlachtung gehalten werden. Dabei entspricht Stufe 1 den gesetzlichen Mindestanforderungen bei der Stallhaltung. Bei Stufe 2 haben die Tiere zehn Prozent mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial.

Stufe 3 setzt voraus, dass die Tiere mit Außenklima in Kontakt kommen. Im Idealfall haben die Tiere Freigang, die Mindestanforderung für die Stufe ist allerdings eine offene Stallfront. Die Stufe 4 basiert auf der EU-Ökoverordnung, entspricht zum Großteil also den Anforderungen für Bio-Fleisch.

Tierwohl-Lalbel bei Milch: Rewe macht es ab 2022 vor

Bereits seit dem 1. Januar ist die Bio-Frischmilch von Rewe mit dem Tierwohl-Label ausgezeichnet. Da es sich um ein Bio-Produkt handelt, trägt die Milch die Stufe 4 und verspricht damit am meisten Tierwohl. Aber wie gut und transparent ist Bio-Milch in Sachen Tierschutz wirklich? Öko-Test hat zuletzt bekannte Marken getestet*.

In wenigen Wochen sollen weitere Produkte folgen, wie die Rewe Group mitteilt. Auch beim Discounter Penny sollen einige Milchprodukte mit dem Label ausgestattet werden.

„Für unsere Kunden spielt dabei Verlässlichkeit und Transparenz eine (kauf)entscheidende Rolle“, erklärt der Bereichsvorsitzende für Handel Deutschland der Rewe Group, Hans-Jürgen Moos zu der Einführung. „Daher freue ich mich sehr, dass wir bei der wichtigen Warengruppe der Milch und Molkerei-Produkte ab kommendem Jahr eine unternehmensübergreifende Kennzeichnung bekommen.

Milchprodukte mit Tierwohl-Label: Edeka und Netto ziehen nach

Auch Edeka und Netto wollen ihre Milchprodukte ab diesem Jahr mit dem Tierwohl-Label kennzeichnen. Wie die Lebensmittel Zeitung (LZ) berichtet, sollen die Eigenmarken „Gut & Günstig“, „Edeka“ und „Edeka Bio“ sowie die Netto-Eigenmarke „BioBio“ und „Gutes Land“ schrittweise mit den Stufen 2 bis 4 versehen werden.

Auf die Haltungsform 1 wolle Edeka „konsequent verzichten“ und keine ganzjährige Anbindehaltung der Tiere mehr zulassen. Der Anteil der Stufen 3 und 4 solle bei den Produkten außerdem weiter ausgebaut werden. Der Einsatz von Tierwohl habe bei seit Jahren „eine Priorität und ist uns eine Herzensangelegenheit“, teilt das Unternehmen mit.

Tierwohl-Logo
Edeka, Rewe, Netto und Penny führen Tierwohllabel nun auch für Milch und Milchprodukte ein. © -/Initiative Tierwohl/dpa

Freiwilliges Tierwohllabel: Tierschützer üben Kritik

Aber ist das Tierwohllabel wirklich verlässlich oder nur gut gemeint? Das von der ehemaligen Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner (CDU) eingeführte Label stieß schon bei seiner Vorstellung 2019 auf Kritik. Denn umstrittene Methoden in der Fleischproduktion wie das Ringelschwänze kupieren oder Kükenschreddern verhindert es nicht.

Außerdem kritisieren Tierschützer, dass das Label nicht verpflichtend ist. Ähnlich wie beim ebenfalls umstrittenen Nutri-Score* kann ein Hersteller Produkte nach eigenem Ermessen mit dem Tierwohllabel auszeichnen. So kann ein Supermarkt sich auch dagegen entscheiden, wenn das Label Kunden potenziell vom Einkauf abschrecken könnte. *RUHR24 ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.

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