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Vielen Kunden unbekannt: Geheim-Funktion am Eingang jeder Aldi-Filiale

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Von: Tobias Becker

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Nahezu jeder kennt den grauen Teppich im Eingangsbereich von Aldi Süd-Filialen. Allerdings weiß kaum einer, dass die Rillen einen bestimmten Grund haben:

Ein verwaister Einkaufswagen im Gebüsch oder an der Straßenecke – dieses ärgerliche Bild ist vielen Supermarkt- und Discounter-Kunden durchaus bekannt. Jugendliche, die sich einen Streich erlauben oder Menschen, die zu faul waren, den Einkaufswagen zurückzubringen, könnten Gründe dafür sein. Doch: Wer jedoch bei Aldi versucht, den Wagen mitzunehmen, stößt auf ein Problem. Denn der Discounter-Riese hat ein System entwickelt, um gegen Vandalen und „Diebe“ vorzugehen.

NameAldi
SitzEssen
Gründung1946
GründerKarl und Theo Albrecht

Aldi Süd setzt auf Wegfahrsperre gegen Einkaufswagen-Diebstahl

Das Aldi-Gelände soll laut chip.de von mehreren Magnetstreifen umgeben sein, die sich an der Grenze zum Gehweg befinden. Diese Magnetstreifen lösen demnach eine Wegfahrsperre beim Einkaufswagen aus. Heißt: Wer mit einem Einkaufswagen von Aldi Süd vom Gelände rollen will, wird blockiert.

Um danach weiterzufahren, müsste man den Wagen also tragen, denn schieben ist kaum noch möglich. Übrigens: Ein Insider hat gegenüber chip.de verraten, dass der Parkplatz oder die Tiefgarage zum Aldi-Gelände gehören. Dort können Kunden also völlig ungefährdet den Einkaufswagen schieben.

Aldi Süd: Diese Funktion hat der graue Teppich am Eingang

Die Überraschung gibt es beim Entsperren des Einkaufswagens. So ziemlich jeder Kunde von Aldi Süd kennt den grauen Teppich mit den Rillen im Eingangsbereich. Diese Rillen haben tatsächlich eine überraschende Funktion.

Wenn ein Einkaufswagen gesperrt ist, kann er durch einfaches Überfahren des Bodenbelags entsperrt werden. Das zu wissen, ist für alle Kunden wichtig. Denn die gesperrten Einkaufswagen werden meist zurückgestellt oder gar stehen gelassen. Wenn die kleinen Magnetrillen bei der Blockade nicht helfen, können Kunden auch an der Kasse nachfragen.

Gestohlen oder zerstört: So teuer sind Einkaufswagen für Aldi, Lidl und Co.

Zusätzlich zur Wegfahrsperre werden Einkaufswagen, die teilweise so aufgebaut sind, dass Kunden mehr kaufen, auch durch Schlösser geschützt – weshalb Kunden bekanntermaßen eine Münze benötigen. Dennoch werden jährlich wohl rund 100.000 Einkaufswagen in Deutschland geklaut, was für Discounter wie Aldi oder Lidl ein großer Verlust ist. Aldi Süd antwortet auf Anfrage von HEIDELBERG24: „Die Anschaffungskosten für Einkaufswagen sind sehr hoch und wir möchten diese unseren Kunden gerne in ausreichender Menge zur Verfügung stellen. Daher versuchen wir, Verluste durch Diebstahl möglichst in Grenzen zu halten.“

Ein Einkaufswagen ist wohl zwischen 80 und 130 Euro teuer. Dann gibt es noch das Problem, dass einige Einkaufshelfer durch falsche Nutzung zerstört werden. Ein Video von einem Lifehack ging viral. Darin verriet ein Kunde, wie man sich die Münze beim Einkaufswagen sparen kann. Allerdings hatte der Discounter-Riese Aldi bereits entschieden davor gewarnt.

Düsseldorf 03.04.2023 Aldi Süd Lebensmittel-Discounter Supermarkt Flinger Strasse Altstadt Düsseldorf Nordrhein-Westfale
Aldi: An jedem Eingang gibt es diese Geheimfunktion © IMAGO/Michael Gstettenbauer

Verschiedene Sicherheitssysteme für Einkaufswagen: Aldi Süd erklärt‘s

Aber bei Aldi Süd gibt es nicht nur ein System, dass die Filialen nutzen können, wie der Discounter-Riese preisgibt: „Grundsätzlich können unsere Filialen Einkaufswagen mit unterschiedlichen Wegfahrsperren einsetzen.“ Zum einen gibt es die Möglichkeit, dass der Einkaufswagen das Gelände nicht verlassen kann. Eine andere Variante schränkt die Freiheit noch mehr ein.

So erklärt Aldi Süd gegenüber HEIDELBERG24: „Eine weitere Variante zum Diebstahlschutz verhindert, dass Einkaufswagen die Filiale durch den Filialeingang verlassen.“ Heißt: Verlässt ein Einkaufswagen die Filiale in falscher Richtung, blockieren die Räder. Auch die Entsperrung ist auf verschiedene Arten möglich: Zurück im „eingegrenzten“ Bereich, über den Teppich fahren oder manuell durch Mitarbeiter.

„Der Einsatz erfolgt nicht flächendeckend. Über die Verwendung wird individuell für die einzelnen ALDI SÜD Filialen entschieden, um sich optimal auf die gegebenen Verhältnisse vor Ort einstellen zu können“, so Aldi Süd als Erklärung für die verschiedenen Varianten. (tobi)

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