So gefährlich ist dieser Zucker fürs Herz – er steckt auch im Honig

Gesunde Ernährung ist wichtig. Eine Studie zeigt, wie sehr ein bestimmter Zucker dem Herzen schaden kann. Mangelhafte Zutatenlisten machen es Verbrauchern schwer, zu erkennen, wo er überall drinsteckt.
Ernährung ist ein großes Thema in der Gesellschaft. Und es wird immer wichtiger. Zuletzt wurde viel über die neue EU-Verordnung zu Insekten im Essen diskutiert. Eine weitere Facette unter den Lebensmitteln. Doch nicht alles ist gut für die Gesundheit. Und gerade im Zucker stecken viele Gefahren für den Körper. Ein bestimmter Zucker macht sogar das Herz krank.
Nicht immer ist beim Einkauf im Supermarkt für Kunden zu erkennen, in welchen Produkten überall Zucker drinsteckt. Und besonders schwierig wird es, zu erkennen, welcher Zucker überhaupt im Essen steckt. Die „Verbraucherzentrale“ (VZ) kritisiert die meist mangelhaften Zutatenlisten.
Zutatenliste auf Produkten oft mangelhaft
Dazu heißt es: „Selbst wenn ‚Zucker‘ gar nicht auf der Zutatenliste steht, kann viel Zucker enthalten sein: Auch Glukosesirup, Fruktose, Süßmolkenpulver, Fruchtsaft oder andere süßende Zutaten wie Honig oder Trockenobst tragen zum Zuckergehalt in Lebensmitteln bei“.
Die Hersteller finden zudem immer wieder Grauzonen für ihre Beschreibungen. So sind Definitionen wie „Zuckerfrei“ und „ohne Zuckerzusatz“ gesetzlich definiert. Aber, so schreibt es die „VZ“, Botschaften wie „weniger süß“, „Süße nur aus Früchten“ oder „natursüß“ sagen nichts über den wahren Zuckergehalt aus und können in die Irre führen.
Studie zeigt Auswirkung vom freien Zucker auf die Gesundheit
Besonders besorgniserregend ist dabei für die Gesundheit der Verbraucher, der sogenannte freie Zucker. Wie eine Studie der University of Oxford zeigt, birgt gerade dieser Zucker eine Gefahr für unser Herz. Die Forschungen haben sich dabei mit der Verbindung zwischen der Aufnahme von Kohlenhydraten und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beschäftigt.
Laut dem Bericht der Universität haben 110.497 Personen aus der UK Biobank an der Studie teilgenommen. Es wurden zwei Analysen der jeweiligen Ernährungsgewohnheiten durchgeführt. Die Teilnehmer wurden im Durchschnitt über 9,4 Jahre lang medizinisch begleitet. Bei 4.188 Teilnehmenden wurden in diesem Zeitraum Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt.
Freier Zucker mit verheerender Wirkung auf die Gesundheit
Auch das „Ärzteblatt“ schreibt in einem Beitrag zu Untersuchungen zur Wirkung von freiem Zucker: „Der übermäßige Konsum freier Zucker wird mit Übergewicht und metabolischem Syndrom in der westlichen Zivilisation in Verbindung gebracht“.
Freier Zucker
Laut einer Definition des Portals heilpraxisnet.de ist „Freier oder zugesetzter Zucker die Art von Zucker, die bei der Herstellung oder Zubereitung von Gerichten und Getränken hinzugefügt wird. Dabei spielt vor allem der raffinierte Zucker eine große Rolle, aber auch natürlicher Zucker aus Sirup, in Fruchtsäften oder Honig gilt als freier Zucker“. Doch weiter heißt es dazu: „Abzugrenzen ist freier Zucker jedoch von dem Zucker, der von Natur aus in Lebensmitteln vorkommt, wie beispielsweise in Gemüse und Obst. Die aktuelle Forschungsarbeit untermauert, dass natürlich vorkommender Zucker nicht die gleichen schädlichen Auswirkungen hat wie freier Zucker, der zu Getränken und Gerichten hinzugefügt wird“.
Und weiter heißt es: „Zur Reduktion der individuellen Zuckerzufuhr sollten zuckerhaltige Lebensmittel wie gezuckerte Erfrischungsgetränke, Fruchtsäfte und Smoothies durch ein vermehrtes Angebot von Wasser als Getränk und frischem Obst ersetzt werden.“
Darum macht der freie Zucker das Herz krank
Das Problem mit dem freien Zucker ist laut Professor Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin im Uniklinikum Lübeck, dass er den Blutzucker schnell ansteigen lässt. Gegenüber der „Bild-Zeitung“ erklärt Smollich: „Freie Zucker werden vom Körper leichter und schneller aufgenommen, weil sie nicht erst aufgespalten werden müssen.“
Und genau diese Tatsache sorgt dann laut Bericht dafür, dass die Gefahr der Entstehung von Diabetes enorm steigt. Weitere Folgen können sein: Fettleber, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Krankheiten.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt Empfehlung für Konsum von freiem Zucker
Mit Blick auf die massiven gesundheitlichen Folgen durch den erhöhten Konsum von freien Zucker hat die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ bereits vor Jahren eine eindeutige Empfehlung herausgegeben. Dabei haben sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), die Deutsche Adipositas-Gesellschaft e. V. (DAG) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V. (DDG) den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2015 angeschlossen.
Monosaccharide und Disaccharide
Laut diverser Fachmagazine sind Monosaccharide die Grundbausteine der Kohlenhydrate. Die Monosaccharide Glucose, Fructose und Galactose gelten als die wichtigsten Zucker des Stoffwechsels. Sie sind Energieträger und dienen auch als Zellbausteine. Disaccharide oder auch Zweifachzucker setzen sich aus zwei Einfachzuckern, den Monosacchariden zusammen. Das wirtschaftlich wichtigste Disaccharid ist der Rohr- und Rübenzucker.
Und darin heißt es, dass man sich für „eine maximale Zufuhr freier Zucker von weniger als zehn Prozent der Gesamtenergiezufuhr“ ausspricht. Und, bei einer Gesamtenergiezufuhr von 2.000 kcal/Tag entspricht diese Empfehlung einer maximalen Zufuhr von 50 g freien Zuckern/Tag. Zum empfohlenen freien Zucker zählen dem Bericht nach „Monosaccharide und Disaccharide, die Hersteller oder Verbraucher Lebensmitteln zusetzen sowie natürlich vorkommende Zucker in Honig, Sirupen, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten.