Tipps für Hundebesitzer: Drei Erziehungsregeln beachten viele nicht
Ein Hund zählt für viele Menschen als Familienmitglied und genießt deswegen häufig eine falsche Erziehung. Besonders drei Fehler machen Hundebesitzer bei der Erziehung.
Hundeerziehung ist ein Thema, das jeden Hundebesitzer angeht. Damit Zwei- und Vierbeiner gut miteinander auskommen und das Zusammenleben funktioniert, sind bestimmte Regeln notwendig, wie echo24.de* berichtet. Viele Menschen wünschen und kaufen sich einen Hund und wenn das Tier dann da ist, weiß man nicht genau, wie man mit ihm umgehen soll. Dadurch fühlen sich neue Hundebesitzer oft überfordert und der Aufgabe der Hundeerziehung nicht gewachsen.
Und tatsächlich gestaltet sich die Hundeerziehung nicht so problemlos, wie zunächst angenommen. Denn laut Martin Rütter, dem wohl bekanntesten Hundetrainer Deutschlands, machen viele Hundehalter drei große Fehler in der Erziehung ihres Vierbeiners.
Tipps für Hundebesitzer: Diese Erziehungsregeln beachten viele nicht
Hundetrainer Martin Rütter verrät dem Business Insider, was die drei größten Erziehungsfehler von Frauchen und Herrchen sind und, wie sie den Vierbeinern schaden.
1. Fehler – Vermenschlichung der Hunde:
Für viele Hundebesitzer ist der Hund der beste Freund und gelegentlich auch Familienmitglied. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, dennoch sollten die Tiere nicht zu extrem vermenschlicht werden. „Das schürt Erwartungen, die der Hund niemals erfüllen kann. Ein Hund kann nicht denken und handeln wie ein Mensch“, erklärt Rütter.
Tatsächlich ist es ein gängiger Fehler in der Hundeerziehung, dass die Halter menschliche Emotionen auf den Hund projizieren und deshalb falsch interpretieren. So legt eine Studie aus dem Jahr 2009 zum Beispiel nahe, dass der vermeintliche schuldbewusste Blick, den Hunde aufsetzen, wenn das Herrchen oder Frauchen mit ihnen schimpft, viel mehr Angst ist. Entgegen menschlichen Erwartungen, sind Hunde sich nicht unbedingt einer Schuld bewusst, wenn sie etwas getan haben, was Menschen nicht wollten.
Tipps für Hundehalter: Fehler Nummer zwei – Hunde brauchen konsequente Regeln
Hundeerziehung ist ein umstrittenes Thema und Experten sind sich oft nicht einig über verschiedene Methoden. So setzen zum Beispiel die Ausbilder der Polizei-Schutzhunde in Deutschland bisher häufig auf Gewalt*. Doch genau diese Trainingsmethoden sind seit dem 1. Januar 2022 verboten. Das verschärfte Tierschutzgesetz* verbietet es, Hunde mit Gewalt zu erziehen – theoretisch zumindest.
Andere Hundehalter dagegen verwöhnen ihren Liebling zu sehr und setzen dem Hund keine Regeln oder sind inkonsequent bei der Einhaltung. Damit kommen wir zum zweiten großen Fehler, den viele Besitzer bei der Erziehung des Hundes machen.
2. Fehler – Inkonsequenz mit Umgang mit Hunden:
Der Hund bekommt nur zweimal am Tag Futter, aber weil Weihnachten ist, darf er ausnahmsweise ein drittes Mal essen. Was das Herrchen als Geschenk wertet, könnte im schlimmsten Fall jahrelanges Training zunichtemachen.
„Menschen stellen Regeln auf, gehen dann aber zu lax mit ihnen um“, sagt Rütter. Der Hund weiß nämlich nicht, dass an diesem Tag Weihnachten ist — und dass die dritte Mahlzeit eine Ausnahme ist. Deswegen kann es durchaus passieren, dass der Hund am nächsten Tag erneut nach Essen bettelt. Dieses Verhalten könnte beim Besitzer Ärger verursachen, denn er geht davon aus, dem Hund das längst abgewöhnt zu haben.
Hundehalter aufgepasst: Diese Erziehungsregel ist sogar gesetzlich vorgeschrieben
Wer sich einen Hund anschafft, sollte sich der damit einhergehenden Verantwortung bewusst sein. Denn der Hund muss mehrmals am Tag Gassi geführt werden. Während die einen ihren Vierbeiner zur absoluten Priorität machen und mit dem Haustier am Tag mehrere Stunden Gassi* gehen, kommt der Hund bei anderen Haltern eindeutig zu kurz. Um solche Missstände in Zukunft zu verringern, hat die Bundesregierung die Tierschutz-Hundeverordnung angepasst.
3. Fehler – Mangelnde Beschäftigung der Hunde:
Der Hund muss mehrmals am Tag Gassi geführt, richtig ernährt und spielerisch beschäftigt werden. „Hunde brauchen körperliche und geistige Auslastung“, sagt Rütter. Wie viel Auslauf und geistige Beschäftigung ein Hund braucht, hängt auch stark mit der Rasse zusammen.
Auch der bekannte Hundetrainer Rütter kann nicht genug betonen, wie gut es für die Hunde und auch Herrchen und Frauchen ist, regelmäßig einen Spaziergang zu machen. Eine Studie der Uppsala Universität legt sogar nahe, dass Hundebesitzer eine höhere Lebenserwartung haben als Menschen ohne Haustier. „Wir wissen, dass Hundebesitzer sich grundsätzlich mehr bewegen aus vorangegangenen Studien, das könnte eine Erklärung für diese Ergebnisse sein“, sagt Tove Fall von der Uppsala Universität. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.