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So mies zockt die Sperrmüll-Mafia Verbraucher ab

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Von: Franziska Kaindl

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Die Sperrmüll-Mafia arbeitet nach einer ausgeklügelten Masche (Symbolbild).
Die Sperrmüll-Mafia arbeitet nach einer ausgeklügelten Masche (Symbolbild). © dpa/Uwe Anspach

Sie versprechen schnelle und günstige Abholung von Sperrmüll - und zocken am Ende Ihre Kunden ab. Reporter der Sendung "akte 20.18" gingen den Betrügern auf die Spur.

Wer im Internet nach einer Sperrmüll-Firma sucht, muss äußerst vorsichtig sein. Denn die Betrüger locken Ihre Opfer über seriös aufbereitete Webseiten, die für Großstädte wie Hamburg, Berlin und Leipzig erstellt wurden, in die Falle. Dies fanden Reporter der Sat1.-Sendung "akte 20.18" vom 26. Juni 2018 heraus.

Wie funktioniert die Masche der Sperrmüll-Mafia?

Am Telefon wird den Verbrauchern ein günstiger Preis pro Kubikmeter Sperrmüll angeboten. Doch kaum vor Ort wird mit fadenscheinigen Gründen die Kosten nach oben getrieben  - so wird aus einer Rechnung von knapp 200 Euro plötzlich eine von über 1.000 Euro. Als Begründung wird dann zum Beispiel angegeben, dass es sich um Mischmüll handele.

Viele Kunden fühlen sich emotional unter Druck gesetzt und geben nach - teilweise werden sie von den Betrügern bis zum Geldautomaten begleitet. Dies bestätigte auch Sabine Thümler, Sprecherin des Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR), sowie Oliver Klau vom Landeskriminalamt in einem Gespräch mit dem Berliner Kurier von 2017.

Demnach würden die Betrüger auch angeben, von der BSR engagiert worden zu sein, weil diese mit der Arbeit nicht mehr hinterherkomme. Doch Thümler stellte klar: "Wir beauftragen keine Drittfirmen".

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Sperrmüll-Mafia: Deshalb sind die Betrüger schwer zu stellen

Das Problem: Die Sperrmüll-Mafia ändert immer wieder den Namen der Firma und bezahlt über Lastschrift teure Google-Anzeigen, um prominent bei Suchanfragen aufzutauchen. Die Rechnung wird im Endeffekt zurückgebucht, Firma und Kontoverbindungen verschwinden - und Google selbst schert sich darum nicht. Rechtsanwalt Christian Solmecke geht davon aus, dass die entgangenen Summen für den Internet-Giganten Peanuts darstellen und er deshalb nicht agieren würde.

Was können Verbraucher tun?

Den Verbrauchern bleibt dann nichts anderes übrig, als die Angebote penibel zu prüfen und sich eine schriftliche Bestätigung der Kosten einzuholen. Bei Erpressungsversuchen sollten Sie am besten gleich die Polizei rufen.

Hätten Sie's gewusst? Fast jeder entsorgt Kassenzettel falsch.

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