1. meine-anzeigenzeitung
  2. Reise

Abschied vom europäischen Regel-Chaos? EU will Einreise-Bestimmungen vereinfachen

Erstellt:

Von: Franziska Kaindl

Kommentare

Das digitale COVID-Zertifikat (Impfnachweis) der EU wird auf einem Smartphone anzeigt.
Das digitale COVID-Zertifikat soll demnächst für Reisen in der EU ausreichend sein. © Thomas Trutschel/Imago

Wer innerhalb Europas verreisen will, muss sich an die Einreise-Regeln der einzelnen Länder halten. Die EU will aber nun die Bestimmungen erleichtern.

Seit Beginn der Pandemie müssen sich Urlauber innerhalb Europas regelmäßig auf dem Laufenden halten, was die Einreise-Regeln der einzelnen Länder angeht. Oft entscheiden die Staaten dabei anhand des Infektionsgeschehens des Abreiselands, ob Reisende strengeren Maßnahmen unterliegen. Das EU-Covid-Zertifikat ist zwar weitestgehend als Nachweis für eine Impfung, Genesung oder Testung akzeptiert – welcher der drei Nachweise in welcher Situation aber wirklich ausreichend ist, haben die Staaten in der Vergangenheit selbst geregelt.

Deutschland unterteilt zum Beispiel in Hochrisiko- und Virusvariantengebiete* und entscheidet danach, welche Einreise-Regeln für Betroffene gelten sollen. Österreich hingegen verlangt mittlerweile einen Impf- oder Genesenennachweis mit einem zusätzlichen PCR-Test oder Booster. Ungeimpfte müssen generell in Quarantäne. Für Urlauber sind die Maßnahmen kaum noch zu überblicken. Um dem Regel-Chaos ein Ende zu bereiten, hat die EU-Staaten daher am Dienstag (25. Januar) beschlossen, dass künftig das Covid-Zertifikat für Reisen in der EU wichtiger sein soll als das Infektionsgeschehen im Abreiseland.

Erleichterungen für Reisende: EU-Covid-Zertifikat soll in Zukunft ausreichen

Ab dem 1. Februar soll es grundsätzlich keine Reisebeschränkungen mehr für Inhaber des digitalen Covid-Zertifikats der EU geben. Das heißt: Es soll nicht mehr das Abreiseland, sondern das Vorhandensein eines gültigen Impf-, Test- oder Genesungsnachweis ausschlaggebend sein. Neben den in der EU zugelassenen Impfstoffen sollen dann auch die von der WHO oder nationalen Behörden akzeptierten Mittel ausreichen. Das EU-Covid-Zertifikat soll für die erste Impfserie 270 Tage gültig sein. Ein PCR-Test dürfe maximal 72 Stunden vor der Reise und eine Antigen-Schnelltest 24 Stunden davor gemacht werden. Ein Genesenen-Zertifikat soll 180 Tage gültig sein – anders als die kürzlich vom RKI empfohlenen 90 Tage.

Auch interessant: Corona-Hotspots in Deutschland: Hier sind die höchsten Inzidenzen.

Einfachere Reise-Regeln: EU-Länder müssen Vorhaben nun umsetzen

Wer kein digitales Covid-Zertifikat hat, soll nach der Ankunft im Reiseland einen Test machen. Für Kinder gelten demnach Ausnahmen. Weitere Beschränkungen sind nicht geplant. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und EU-Justizkommissar Didier Reynders zeigten sich zufrieden: „Heute haben die Mitgliedstaaten erneut bestätigt, dass der Besitz eines gültigen digitalen COVID-Zertifikats der EU grundsätzlich ausreichen sollte, um während der Pandemie reisen zu können. Mit dieser Einigung wird das digitale COVID-Zertifikat der EU das Kernstück unseres koordinierten Vorgehens. Es ist wichtig, dass die Mitgliedstaaten Folgemaßnahmen zur Einigung ergreifen und die vereinbarten Vorschriften unverzüglich umsetzen.“

Lesen Sie auch: Impfpflicht in Österreich: Gilt sie auch für Urlauber

Weiter heißt es: „Jeder Mitgliedstaat trifft seine Entscheidungen auf der Grundlage seiner jeweiligen Umstände. Aber die Omikron-Variante hat sich inzwischen in ganz Europa verbreitet, und es ist an der Zeit, die Aufhebung der zusätzlichen reisebezogenen Maßnahmen zu prüfen, die manche Mitgliedstaaten in den vergangenen Wochen eingeführt haben und die Reisen in der gesamten EU umständlicher und weniger berechenbar machen.“ Mit der Einigung folgen die EU-Länder einem Vorschlag, den die EU-Kommission vor zwei Monaten gemacht hatte. (fk) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant

Kommentare