Drei Tipps zur Zeitumstellung beim Verreisen: Wie Sie die Müdigkeit besiegen, verrät Ihnen ein Astronaut
Sie freuen sich riesig auf Ihre Fernreise – doch in den ersten Tagen am Urlaubsziel macht die Müdigkeit alle Plänen zunichte. Dann leiden Sie wohl an Jetlag.
Sie treten in Deutschland frühmorgens einen Langstreckenflug von circa zehn Stunden in Richtung Westküste der USA an – doch bei Ihrer Ankunft ist es vor Ort aufgrund der verschiedenen Zeitzonen erst Mittag und nicht schon Abend. Der inneren Uhr im Körper verlangt es nach einem warmen Bett, aber die Sonne am Himmel sagt Ihnen, dass jetzt noch nicht Zeit zum Schlafen ist. Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schwindel können die Folge des durcheinander gekommen Biorhythmus sein. Der ehemalige NASA-Astronaut Mike Massimino hat dem Branchenportal Travel+Leisure verraten, was seine Tipps gegen Jetlag nach einer langen Reise sind.

Jetlag beim Reisen: Astronaut verrät, wie er die Müdigkeit besiegt
„Ich war 18 Jahre lang NASA-Astronaut und bin zweimal ins All geflogen“, sagte Massimino. „Bei meiner ersten Reise zum Hubble-Weltraumteleskop hatten wir eine Startzeit von ca. 5:30 Uhr, was bedeutete, dass wir um ca. 9:00 Uhr (am Vortag) aufwachen mussten, um frisch und bereit zu sein, unseren Tag zu beginnen, die Raumanzüge zu überprüfen, eine Nachbesprechung zu erhalten, zur Startrampe zu gehen, sicherzustellen, dass das Raumschiff funktioniert, und dann ins All zu fliegen. Jetlag war also nicht erlaubt.“
Doch gerade in seinem Beruf sei das quasi vorprogrammiert – weshalb die NASA sich sehr mit der Wissenschaft hinter dem Phänomen beschäftigt habe. Drei Tipps kann der Astronaut Flugreisenden an die Hand geben, um dem Jetlag Herr zu werden:
- Lichtexposition: Wer sich nach einer Flugreise bereits in den Morgenstunden dem Licht aussetzt, kann seinen Jetlag schneller überwinden, so Massimino. Eine Studie des Rush University Medical Centers in Chicago ergab, dass sich der zirkadiane Rhythmus – vereinfacht gesagt, unsere innere Uhr – bei einer Lichtexposition am Morgen um circa 2,1 Stunden verschiebt. Zu viel Licht am Abend sorgt allerdings dafür, dass man länger schläft.
- Melatonin: „Melatonin ist eine natürliche Substanz in unserem Körper, die uns sagt, dass es Zeit zum Schlafen ist“, so Massimino. Die renommierte Mayo Clinic mit Sitz im US-Bundesstaat Minnesota habe herausgefunden, dass Melatonin den Schlaf zu Zeiten fördert, an denen man normalerweise nicht ruht. Wer also Jetlag verhindern will, sollte vor dem Einschlafen Melatonin zu sich nehmen. In der Apotheke sind zahlreiche Präparate rezeptfrei erhältlich und eine kleine Dosis von 0,5 Milligramm sei ausreichend, um dem Schlaf auf die Sprünge zu helfen.
- Kaffee: Mithilfe von Kaffee lässt sich der Schlafrhythmus ebenfalls regulieren, wie Massimino anmerkt. Um herauszufinden, wann er das koffeinhaltige Getränk zu sich nehmen sollte und wann nicht, benutzt er mittlerweile die App Timeshifter, die er mitentwickelt hat. Im Prinzip läuft es aber so: Wer beim Reisen müde ist, kann sich mit einer Tasse Kaffee ungefähr zwei Stunden wach halten. Spätestens acht Stunden vor dem Schlaf sollte aber kein Kaffee mehr getrunken werden, um die Nachtruhe später nicht zu stören.