TSV 1860 gegen Ingolstadt im Ticker: Traumtor und rote Karte entscheiden Aufstiegs-Drama im Grünwalder

Der TSV 1860 München hatte gegen den FC Ingolstadt die Chance auf die Relegation. Die Schanzer drehen aber spät auf. Der Showdown-Ticker zum Nachlesen.
- TSV 1860 München - FC Ingolstadt 0:2 (0:0), Samstag, 14 Uhr
- Am 38. Spieltag der 3. Liga trafen die Münchner Löwen auf den FC Ingolstadt.
- Für beide Mannschaften ging es um die Relegation beziehungsweise um den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga*.
TSV 1860 München - FC Ingolstadt 0:2 (0:0), Samstag, 14 Uhr
Update vom 4. Juli, 16.24 Uhr: Der große Traum ist also geplatzt. Die Löwen schaffen die Sensation am letzten Spieltag nicht. Der FC Ingolstadt war einfach eine Nummer zu abgeklärt und sorgt mit einem 2:0-Sieg im Grünwalder dafür, dass 1860 in der dritten Liga bleibt.
Dennoch kann die Köllner-Truppe auf einen unfassbaren Lauf und eine starke Saison zurückblicken. Wer hätte am achten Spieltag geglaubt, dass die Blauen bis zum Ende um den Aufstieg mitspielen?
Auch im Spiel gegen die Schanzer war heute nicht alles schlecht, auch wenn einfach nicht viel Zählbares gelingen wollte. Jetzt sind Sie gefragt! Wer war der stärkste Löwe beim dramatischen Saisonfinale gegen Ingolstadt?
Update vom 4. Juli, 13.23 Uhr: Die Schanzer klagen derweil bei Twitter über eine gehörige Ladung Anspannung. Das ist heute aber wohl erlaubt und sicherlich auch dem einen oder anderen Löwen gerade nicht fremd. Der FCI wird hoffen, dass diese elf Kicker ihre Nerven von Beginn an unter Kontrolle haben werden. Die Startformation der Gäste.
Aufstellung FC Ingolstadt 04: Knaller, Gaus, Antonitsch, Schrock, Heinloth - Elva, Thalhammer, Krauße, Beister - Kaya, Kutschke.
Bank: Buntic, Ayensa, Wolfram, Kurzweg, Hawkins, Kotzke, Bilbija.
Update vom 4. Juli, 13.12 Uhr: Die Aufstellung der Löwen ist da! Köllner geht es mit zwei waschechten Stürmern an. Prince Osei Owusu wirbelt neben Sascha Mölders. Bekiroglu ist dafür erneut auf der Bank - trotz Doppelpack inklusive Zaubertor gegen Großaspach. Gebhart ist indes überhaupt nicht im Kader.
Aufstellung TSV 1860 München: Hiller - Willsch, Weber, Berzel, Erdmann, Steinhart - Wein, Rieder - Dressel - Mölders, Owusu.
Bank: Bonmann, Moll, Lex, Greilinger, Bekiroglu, Paul Klassen.
Update vom 4. Juli, 12.51 Uhr: Halbe Miete hin oder her. Wenn es für 1860 heute nicht klappt, ist selbstverständlich noch lange nicht aller Tage Abend. Die Saison muss nicht unbedingt gekrönt werden, um als eine besondere in Erinnerung zu bleiben. Auch ohne Aufstieg gibt es bei den Löwen viele Gewinner, finden unsere Kollegen von Fußball-Vorort.
Update vom 4. Juli 12.33 Uhr: So kann man einen wichtigen Spieltag angehen! Die Löwen haben eine besondere Aktion im Grünwalder Stadion vorbereitet und ein großes Banner über die Tribüne gezogen. Davor ließe es sich sicher gut feiern. Wenn der Einzug in die Relegation klappen sollte, ist das aber natürlich trotzdem noch nicht einmal die halbe Miete.
Update vom 4. Juli, 8.09 Uhr: Den Schluss-Akkord im Aufstiegs-Showdown müssen die Fans der Münchner Löwen heute Nachmittag ein kleines bisschen länger abwarten als alle anderen. Aber das ist keine schlechte Nachricht. Der TSV 1860 startet heute zur ungewöhlich ungeraden Zeit. Damit der Bayerische Rundfunk rechtzeitig ins Grünwalder Stadion schalten kann, geht es um 14.03 Uhr los. Dafür läuft das Duell mit den Schanzern dann im Free-TV.
Update vom 3. Juli, 17.42 Uhr: Die Löwen geben sich vor dem Relegations-Showdown kämpferisch: „Wir sind morgen der Jäger und werden mit dem Löwenrudel auf die Jagd gehen“, sagte Geschäftsführer Günther Gorenzel. Trainer Michael Köllner meinte vor dem Duell: „Dann sind wir morgen also alle auf der Jagd. Jagdanzug anwerfen, Jagdgewehr in Hab-Acht-Stellung, durchladen, damit wir gleich schießen können!“
Update vom 3. Juli, 13.20 Uhr: Spielen die Löwen im Falle einer Aufstiegs-Relegation gegen den 1. FC Nürnberg vor Zuschauern? Sollte das kleine Fußball-Wunder von Giesing tatsächlich eintreffen und die Löwen gewinnen gegen Ingolstadt während die Konkurrenz patzt, so würde sich der FDP-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, Martin Hagen, für ein Heimspiel mit Zuschauern im Stadion einsetzen.
In einer Presseerklärung hieß es: „Die Relegation wäre eine gute Möglichkeit, Abstands- und Hygienekonzepte in der Praxis zu testen, bevor im September der Spielbetrieb in der Bundesliga beginnt.“ Hagen, der selbst Mitglied beim TSV ist, meinte, „die Staatsregierung sollte darüber nachdenken, schließlich findet mindestens eins der Spiele in Bayern statt“.
Laut Hagen wäre eine Teilöffnung der Stadien vertretbar, ein Drittel der Plätze könnten somit eingenommen werden. „Im Grünwalder Stadion fänden so rund 5.000 Fans Platz, im Nürnberger Max-Morlock-Stadion 15.000“, so Löwen-Fan Hagen.
Die Teilöffnung wäre, so der FDP-Mann, im Hinblick auf den Infektionsschutz vertretbar. „Abstände wären gewährleistet und an der frischen Luft ist das Infektionsrisiko ohnehin geringer. Wir haben ja in den vergangenen Wochen auch schon Demonstrationen mit mehreren Tausend Teilnehmern erlebt. Auch Gottesdienste sind wieder erlaubt – und Fußball ist ja irgendwie auch Religion...“.
Einer der Anhänger dieser „Religion“ ist Hagen selbst, der 1860 mit Fans bessere Chancen auf eine Zweitliga-Rückkehr attestiert. „Mit dem zwölften Mann im Rücken wären die 'Löwen' im Relegationsspiel auf Giesings Höhen unschlagbar.“
TSV 1860 München - FC Ingolstadt im Live-Ticker: Bayern-Amateure halfen den Löwen am Wochenende
Erstmeldung:
München - Es ist fast traurig, dass die Drittliga-Saison 2019/2020 nun zum Ende kommt. Obwohl eigentlich alle erleichtert sein sollten, dass wir das Liga-Finale trotz der Corona-Pandemie überhaupt noch zu Gesicht kriegen, wird uns nach dem Samstag doch etwas fehlen.
Spieltag über Spieltag nahm die laufende Spielzeit einfach nicht an Spannung ab – im Gegenteil: Die Tabelle wird immer brisanter, auch am 38. Spieltag spielen noch fünf Mannschaften um den Aufstieg. Einzig Eintracht Braunschweig durfte sich bereits am Mittwoch als sicherer Zweitligist feiern lassen, die Amateure des FC Bayern, die ihrem großen Rivalen am Mittwoch halfen, fallen aus der Wertung.
TSV 1860 München - FC Ingolstadt im Live-Ticker: Dramatisches Drittliga-Finish - Wer steigt auf?
So kommt es am Samstag zum großen Abschluss-Krimi. Mittendrin: Die Münchner Löwen. Der TSV 1860 liefert sich an der heimischen Grünwalder Straße ein direktes Duell gegen den FC Ingolstadt. Aufgrund der fehlenden Tradition der Schanzer fällt es zwar schwer, die Partie als Derby zu bezeichnen, aber das Nachbarschaftsduell ist ohnehin brisant genug.
Der FCI, aktuell auf dem Relegationsplatz*, kämpft mit 60 Punkten im Fernduell mit den Würzburger Kickers noch um den direkten Aufstieg. Der Rückstand beträgt drei Punkte und acht Tore - die Schanzer bräuchten also einen hohen Sieg gegen die Löwen und gleichzeitig eine krachende Pleite der Kickers gegen Halle.
TSV 1860 München - FC Ingolstadt im Live-Ticker: Das große Hoffen auf den Fußballgott
Die Sechzger arbeiten, dank des Sieges gegen Großaspach, hingegen nur noch auf die heißen Aufstiegsspiele gegen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg hin. Und auch da kann man ihnen nur Außenseiter-Chancen einräumen. Mit 58 Punkten trennen sie nicht nur zwei Punkte von dem begehrten vierten Platz, sondern auch drei Mannschaften. Gegner FC Ingolstadt, der MSV Duisburg auf dem fünften Platz und Hansa Rostock auf dem sechsten Platz müssen überholt werden.
Die Löwen müssen also im ersten Schritt das eigene Spiel gewinnen und im zweiten Schritt den Fußballgott um Schützenhilfe bitten. Trainer Michael Köllner hat „immer an die Chance geglaubt, nochmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen“ und weiß: „Im Fußball passieren immer die tollsten Dinge.“
TSV 1860 München - FC Ingolstadt im Live-Ticker: Wird die Saison noch verrückter?
Die tollsten Dinge wären aus Löwen-Sicht ein eigener Sieg, ein Rostocker Punkt-Verlust gegen den abstiegsbedrohten Chemnitzer FC und eine Duisburger Niederlage gegen den alten Bekannten aus Unterhaching. Was genau passieren müsste, dass die Sechzger noch die Relegation erreichen, erfahren Sie hier. „Wir sind im Finish dabei, das ist verrückt. Hinter uns sind Teams, die wesentlich höher eingestuft waren.“ Jetzt kann die Saison des Michael Köllner noch verrückter werden. (ta) *tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks