Vier Spieler vor Abschied? FC Bayern mit neuen Transferplänen
Im Sommer kehren sechs Leihspieler zurück an die Säbener Straße. Für mindestens vier von ihnen steht die Tür zum Wechsel weit offen.
München - Die Planungen für die neue Saison laufen beim FC Bayern München weiter auf Hochtouren. Fernab vom lauten Lewandowski-Getöse beschäftigt sich Sportvorstand Hasan Salihamidžić mit sechs Leihrückkehrern. Was wird aus den talentierten Jungstars? Nach kicker-Informationen stehen vier Spieler offenbar vor einem Abschied.
FC Bayern: Fein und Mai vor Wechsel - für Bundesliga zu schwach
Für Adrian Fein (23) scheint die Bundesliga aktuell noch eine Nummer zu groß. Der in der Zentrale variabel einsetzbare Mittelfeldspieler war in der abgelaufenen Hinrunde an die SpVgg Greuther Fürth ausgeliehen, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Somit wurde die Leihe frühzeitig beendet und es folgte eine erneute Leihe. Diesmal nach Dresden. Ausgebremst von einer Corona-Infektion und Oberschenkelproblemen kam Fein bei Dynamo auf keinerlei Einsatzzeit. Eine Seuchensaison, die sich negativ auf den Verkaufspreis auswirken wird. Aktuell liegt Feins Marktwert, nach einem zwischenzeitlichen Höchstwert von 5,5 Millionen Euro, nur noch bei 800.000 Euro.
Mit Lars Lukas Mai kehrt ein Defensivspieler nach München zurück. Trotz des Abgangs von Niklas Süle tendieren die Einsatzchancen für den Innenverteidiger unter Trainer Julian Nagelsmann gegen Null. Nach einer Hinrunde mit passablen Einsatzzeiten fand sich Mai immer öfter auf der Ersatzbank in Bremen wieder. Auch Antonio Di Salvo, Trainer der U21-Nationalmannschaft, verzichtete in den vergangenen Begegnungen auf den 1,90-Mann. Außerdem hat ein weiterer Leihrückkehrer die Nase deutlich vorne. Chris Richards konnte bei der TSG Hoffenheim seine Bundesliga-Tauglichkeit bereits nachweisen. So dürfte es das ausgewiesene Ziel sein, etwas Geld mit den Verkauf von Mai (Marktwert: 1,5 Millionen Euro) in die Kassen zu spülen.

FC Bayern: Abgang auf Torhüter-Position notwendig - Ron-Thorben Hoffmann chancenlos
Corona bereitete auch einer weiteren Leihgabe des FC Bayern Probleme. Torhüter Ron-Thorben Hoffmann (23) bestritt lange Zeit eine sportlich erfolgreiche Saison beim englischen Drittligisten AFC Sunderland und kam bis zum Februar auf 23 Einsätze. Der während Hoffmanns Infektion neu installierte Trainer Alex Neil entzog dem Deutschen dann jedoch das Vertrauen. Hoffmann, dessen Marktwert mittlerweile auf 600.000 Euro angestiegen ist, verbrachte den Rest der Saison auf der Bank. Eine dauerhafte Rückkehr nach München dürfte nicht zur Debatte stehen, zu groß ist die Konkurrenz. Anfang Mai wurde mit Sven Ulreich verlängert, an Manuel Neuer ist ohnehin kein vorbeikommen und Alexander Nübel steht auch noch unter Vertrag.
Fiete Arp: Beim FC Bayern nie richtig angekommen - Wechsel wahrscheinlich
Mittlerweile kann das ehemalige hochgelobte Wunderkind Fiete Arp getrost als Durchschnittspieler bezeichnet werden. 2019 vom Hamburger SV an die Säbener Straße gewechselt, bleibt der Mittelstürmer den Nachweis der großen Versprechungen weiterhin schuldig. Dem nunmehr 22-Jährigen gelangen in dieser Saison für Holstein Kiel lediglich zwei Liga-Tore bei 24 Einsätzen in der zweiten Bundesliga.
Hasan Salihamidžić wird bei einem akzeptablen Angebot für den jungen Stürmer sicherlich nicht lange zögern. Angesichts seines kaum existierenden Mehrwerts für die sportlichen Ziele, ist der noch bis 2024 mit einem Vertrag ausgestattete Arp eine zu große Belastung für das Budget. Fraglich nur, wer ein solches Angebot einreichen soll. Auch Zweitligisten werden das Risiko einer Arp-Verpflichtung genauestens abwägen, dessen Marktwert nur noch 500.000 Euro beträgt.
Wechsel nicht ausgeschlossen: Richards und Zirkzee aber mit Chancen beim FC Bayern
Im Gegensatz zu den vier Rückkehrern, die den FC Bayern jederzeit verlassen dürfen, ist die Zukunft von Chris Richards und Joshua Zirkzee noch nicht ganz geklärt. Beide haben sich gut bis sehr gut weiterentwickelt. Richards (Marktwert 7,5 Millionen Euro) kam bis zu seinen Verletzungen regelmäßig in der Hoffenheimer Innenverteidigung zum Zug.
Noch besser lief die Entwicklung bei Zirkzee, der in 32 Ligapartien für den RSC Anderlecht 15 Tore erzielen konnte. Eine dauerhafte Rückkehr nach München scheint aktuell genau so möglich wie ein Verbleib in Belgien. Die aufgerufenen zehn Millionen Euro, ab denen Salihamidžić dem Vernehmen nach gesprächsbereit ist, dürften für Anderlecht jedoch kaum machbar sein.