Effenberg sieht keine Zukunft für Neuer beim FCB - „Niemand steht über dem Verein“
FC Bayern München ohne Manuel Neuer? Nach dem SZ-Interview glaubt Effenberg an einen Wechsel im Sommer. Der Beziehungsbruch zu Nagelsmann könnte irreparabel sein.
München – Zerwürfnis zwischen Manuel Neuer und dem FC Bayern? Die Beziehung scheint zumindest stark belastet – und geht beim Rekordmeister eine Beziehung zu Bruch, folgte in der Vergangenheit oftmals ein Abgang. Der Streit zwischen Kovac und Müller, der Konflikt zwischen Salihamidzic und Flick, die fehlende Kommunikation zwischen Nagelsmann und Tapalovic, am Ende musste immer einer die FCB-Familie verlassen.
Das „Mia-San-Mia“-Credo bietet scheinbar keinen Platz für Meinungsverschiedenheiten oder zwischenmenschliche Probleme. Und jetzt sorgt ein Interview von Manuel Neuer für Zoff. Der FCB-Kapitän hat sich darin aber nicht mit einer Person angelegt, die man einfach rausschmeißen kann. Seine Kritik richtet sich an alle Verantwortlichen im Verein. Ex-FCB-Kapitän Stefan Effenberg schreibt jetzt in seiner Kollumne auf t-online, dass die Beziehung kaum reparabel sei.
Manuel Peter Neuer |
*27. März 1986 (Alter 36) |
Größte: 1,93 m |
Marktwert: 12 Millionen € |
Vertrag: bis 2024 |
FC Bayern: Manuel Neuer reagiert im Interview emotional auf Tapalovic-Aus
Manuel Neuer ist aktuell verletzt und hatte im SZ-Interview mit erstaunlich offener Kritik an der FCB-Führung für Aufsehen gesorgt. Der Rauswurf seines langjährigen Torwart-Trainers Toni Tapalovic traf den Nationalkeeper hart.
„Für mich war das ein Schlag, als ich bereits am Boden lag“, sagte Neuer. „Für mich kam das aus dem Nichts. Für Toni auch. Ich habe das überhaupt nicht verstanden. Mich hat das richtig umgehauen.“ Kritik, die in München für Verstimmung sorgte. Oliver Kahn reagierte prompt und kündigte ein ernstes Gespräch an.

Steht Manuel Neuer vor einem Wechsel? Effenberg glaubt nicht an Bayern-Verbleib
Das Tischtuch scheint nun zerschnitten. Stefan Effenberg hält das Kapitel FC Bayern München und Manuel Neuer deshalb für beendet. Neuer müsse „darüber nachdenken, ob es überhaupt für ihn sinnvoll ist, nach diesen erhobenen Vorwürfen seinen bis 2024 gültigen Vertrag überhaupt zu erfüllen, oder ob es vielleicht besser ist, den Verein zu verlassen.“
Und Effenberg fährt fort: „Mit diesem Interview hat sich Neuer das Leben für die Zukunft bei Bayern mit Sicherheit sehr schwer gemacht, wenn nicht unmöglich.“ Der einstige FCB-Kapitän hält insbesondere das Verhältnis von Julian Nagelsmann und Manuel Neuer damit für zu stark belastet. Der 35-Jährige hatte noch am Freitag auf der Pressekonferenz betont, in Zukunft auf den ein Jahr älteren Neuer setzen zu wollen, doch an dieses Comeback glaubt der einstige FCB-Kapitän offenbar nicht.
Effenberg glaubt an einen Neuer-Transfer: „Kein Spieler ist größer als Bayern München“
Gleichzeitig verteidigte Effenberg das Vorgehen der Verantwortlichen im Bezug auf das Tapalovic-Aus. „Das hat ein Spieler, auch wenn er Kapitän ist, schlichtweg zu akzeptieren. Denn nichts und niemand steht über dem Verein. Kein Spieler, kein Trainer ist größer als Bayern München. Nein, der Verein ist immer das Allerwichtigste“, so der Champions-League-Sieger von 2001. In der jüngsten Vergangenheit äußerte Effenberg bereits Kritik an Neuer nach dessen Ski-Unfall. Der reagierte im Interview auch auf diese Vorwürfe. (btfm)