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Rassistische Beleidigung gegen Hamilton: Hohe Geldstrafe für Vater von Verstappens Freundin

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Die rassistischen Äußerungen von Nelson Piquet gegen Formel-1-Star Lewis Hamilton haben Konsequenzen: Der Ex-Rennprofi muss eine saftige Geldstrafe zahlen.

Brasília - Fast eine Million Euro Strafe muss der ehemalige Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet aufgrund rassistischer und homophober Äußerungen gegenüber Rekord-Champion Lewis Hamilton zahlen. Ein brasilianisches Gericht verdonnerte den heute 70-Jährigen zur Zahlung von fünf Millionen Real (circa 900.000 Euro). Das Geld soll im Kampf gegen gesellschaftlichen Rassismus und - über entsprechende Fonds - für mehr Gleichberechtigung der LGBTQ+-Community verwendet werden.

Lewis Hamilton
Geboren: 7. Januar 1985 in Stevenage (Vereinigtes Königreich)
Rennstall: Mercedes
Formel-1-Siege: 103
Formel-1-Meisterschaften: 2008, 2014, 2015, 2017, 2018, 2019, 2020

Piquets rassistische Entgleisungen haben ein Nachspiel

Nelson Piquet, dessen Tochter Kelly mit Formel-1-Star Max Verstappen liiert ist, hatte sich im vergangenen November zu unschönen rassistischen Entgleisungen hinreißen lassen. In einem Interview mit dem brasilianischen YouTube-Channel „Motorsports Talk“ verwendete der dreimalige Formel-1-Champion (1981, 1983, 1987) zweimal einen abwertenden Begriff für Schwarze für die heutige Rennsport-Legende Hamilton.

Zwar hatte Piquet im Nachgang versucht, Schadensbegrenzung zu üben, sich auch bei Hamilton entschuldigt und behauptet, er sei missverstanden worden. Das Gericht blieb von diesen Manövern aber unbeeindruckt und betonte in seiner Urteilsbegründung: „Subtilität ist eine der Charakteristiken des modernen brasilianischen Rassismus.“

Nelson Piquet
Wurde für seine rassistischen Entgleisungen nun zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt: Nelson Piquet. © Janos Marjai/MTI/EPA//dpa/Archivbild

Unfall von Hamilton und Verstappen ursächlich für Piquet-Beleidigung

Hintergrund von Piquets abfälligen Äußerungen war ein Unfall zwischen dem Mercedes-Piloten Hamilton und Red-Bull-Fahrer Max Verstappen beim Rennen in Silverstone im Jahr 2021. Nach Ansicht von Piquet war ein Fehler Hamiltons der Grund. Der zuvor führende Verstappen war ausgeschieden, Hamilton gewann trotz einer Zeitstrafe den Grand Prix.

Die Formel-1 hatte Nelson Piquet nach dessen Entgleisung als persona non grata erklärt, vier Menschenrechtsorganisationen erstatteten zudem eine Anzeige. Den anklagenden Einschätzungen folgte das brasilianische Gericht nun und bezeichnete Piquets Äußerungen als unerträglich, insbesondere, „wenn sie von einer dermaßen berühmten und bewunderten Person stammen“.

Hamilton mittlerweile Ehrenbürger Brasiliens

Unabhängig von den unsäglichen Aussagen Piquets hat der Brite Lewis Hamilton eine sehr enge Bindung zu Brasilien. „Ich liebe Brasilien, ich habe Brasilien immer geliebt“, so der 38-Jährige Ende des vergangenen Jahres, als man ihm in dem südamerikanischen Land die Ehrenbürgerschaft verlieh. Hamilton gewann 2008 in Sao Paulo den ersten seiner sieben WM-Titel, auch sein großes Vorbild, die Formel-1-Ikone Ayrton Senna, war Brasilianer.

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