Zudem war das Wetter nicht Ausdauersport-tauglich: Mit Temperaturen zwischen 22 und 24 Grad Celsius viel zu warm für Marathonis, durchgängig Sonnenschein und ohne ein kühlendes Lüftchen. Ihr Ehemann Michael, der wieder als „Hase“ und Zeitmesser fungierte, berichtet: „Wir benötigten sehr viel Wasser zur Kühlung.“ Geübte Langstrecken-Spezialisten wie die Sassninks sind es zwar gewohnt, Trinkbecher im Lauftempo aufzunehmen und den Großteil der Flüssigkeit zum Mund zu führen, der Laufrhythmus und die Konzentration leiden dennoch.
Umso erstaunlicher Hannah Sassninks Leistung: Die Zehn-Kilometer-Marke passierte sie nach 41:43 Minuten, zur Halbzeit lag die LCA-Sportlerin 1:28:32 Stunden – das heißt, dass sie auf der zweiten Hälfte nur zwei Minuten langsamer war. Tatsächlich legte Hannah Sassnink auf dem letzten Kilometer nochmals zu, um möglichst nah an ihre Berliner Bestzeit zu kommen. Ihre Durchschnittspace lag bei 4:15 Minuten pro Kilometer.
Die Odelzhauserin lief als 16. von rund 1000 Finisherinnen ein, als beste Deutsche. Den Sieg machten sechs Ostafrikanerinnen unter sich aus. Als Schnellste erwies sich die Äthiopierin Bechelech Boreka in 2:25:22 Stunden. Bei den Männern siegte der Kenianer Nobert Kigen in 2:07:57 Stunden. Bester Deutscher wurde der Berliner Profiläufer Philipp Baar (SCC) als 21. in für ihn enttäuschenden 2:35:21 Stunden – die Bestzeit des 30-Jährigen liegt bei 2:16:17 Stunden. Insgesamt gingen knapp 7000 Männer an den Start.