Handball für die begeisterte Galerie

Die anderen spielen meist gut mit, aber am Ende gewinnt Vaterstetten.
Vaterstetten – Die Handballdamen des TSV Vaterstetten ziehen gegenwärtig an der Spitze der Bezirksoberliga einsam ihre erfolgreichen Kreise. Das musste nun wieder Landesliga-Absteiger und nächstplatzierter Verfolger SG Süd/Blumenau nach der knappen 27:28 (12:14)-Niederlage in eigener Halle akzeptieren. 15:1 Punkte hatten die Gastgeberinnen von der SG aktuell gewonnen. Das davor zuletzt verlorene Spiel war in Vaterstetten.Gewonnen haben die TSVV-Damen in mehrfacher Hinsicht, denn nach der geradezu sensationell anmutenden 21:15-Niederlage von Mitverfolger ESV Freilassing beim Tabellenletzten TSV München-Ost ist der Vorsprung vor den letzten sechs Spielen auf neun Punkte angewachsen. Noch muss gebremste Freude an den Tag gelegt werden, weil die Teamdisziplin es erfordert. Schließlich fehlen vier Punkte aus sechs Spielen zur Erfüllung eines nicht für möglich gehaltenen Traums.Im Stile einer allmählich angehenden Meistermannschaft wurde vom Team des Trainerduetts Tobias Graf und Patrick Domcke auch die schwere Hürde SG Süd/Blumenau genommen. Erst musste eine 18 Minuten andauernde Rückstandsphase überstanden werden. Doch dann war im Mittelabschnitt des Spiels Vaterstetten klar dominierend. Einen 6:8-Rückstand in ein 14:10-Führung und dann noch mehrfach den Vorsprung auf vier Tore ausgebaut: das sah nach kontrolliertem Spiel aus. Taktisch geschickt nahm Graf in der Aufholphase der Blumenauer Damen zum 22:23-Anschlusstreffer seine Auszeit. Vaterstettens Positionsangriff ist offensichtlich das Feinste, was die Liga gegenwärtig zu bieten hat. Mit zwei fitten Außenspielerinnen hätte auch über die Flügel noch mehr Effektivität erreicht werden können. Doch wie die erst 17-jährige Abiturientin Nico Mayerhofer und die mitten im Diplom-Abschluss stehende Caro Neckar die gegnerische Abwehr für sich sowie Lena Bieder und Lilli Becker öffneten, war das schon Handball für die begeisterte Galerie. Und wenn im Tor Klara Benz gleich drei Strafwürfe abwehrt und vorn die erarbeiteten Strafwürfe genutzt werden, dann sind neben einer großartigen Deckungsarbeit alle Erfolgsfaktoren beieinander.Kann der Sekt schon kaltgestellt werden? „Gemach“, wehren die Trainer ab. „Noch ist nichts in trockenen Tüchern“! Aber: wer will eine Mannschaft aufhalten, die drei schwer wiegende Ausfälle kompensieren und eine spannende Schlussphase so kontrollieren kann wie Vaterstetten? Die Antwort wird in den letzten sechs Spielen gegeben. | wig |